etappe: Pause in Le Puy
unterkunft: jugi Le Puy
Nachdem ich die ganz strecke von Genf bis Le Puy ohne pause durchgelaufen bin, will ich hier mal einen ruhetag einschalten. Gestern konnte ich mir ja nichts ansehen, da wir den rucksack nicht deponieren konnten. So bleiben mir heute noch ein paar sehenswürdigkeiten und noch ein paar andere sachen zu tun. Den beinen schadet eine rast auch nicht. Paul fährt heute nach hause, Josef und Ursula haben schon gestern das ganze program abgekurbelt und stiefeln heute weiter und auch Anne marschiert weiter. Sie hat so einen strammen marschstil, dass ich sie wohl nicht mehr einholen werde. Schade – sie war eine interessante person.
Um halb sieben geht der wecker einer meiner zimmergenossinnen – sie will in die predigt für die pilger. Darauf kann ich verzichten aber ich gehe raus weil ich versuchen möchte, den sonnenaufgang über dem St.Michel zu erwischen.
Der himmel ist leicht bewölkt und am horizont hängt ein dunstschleier. Es ist sehr frisch – der herbst macht sich langsam bemerkbar, wie ich gestern sehen konnte, da ich auf einem feld bereits die ersten herbstzeitlosen entdeckte.
Die sonne meldet sich grell orange an. Langsam färben sich die flockigen wolken um den St. Michel auch orange – die kleine kirche auf ihrer steilen felsnadel ist wie ein scherenschnitt gegen die wolken. Ich warte darauf, dass die ersten sonnenstrahlen die turmspitze erhellen, aber obwohl sich die wolken zart lachsfarben erhellen bleibt der turm und das kirchlein im schatten. Endlich schafft es die sonne über den dunstrand, aber sie vermag dem kirchlein nicht den erhofften glanz zu geben. Tja – es geht nicht immer wie man will. Vielleicht sind ein paar der fotos trotzdem brauchbar. Ich gehe via kathedrale zurück und schaue noch kurz hinein – die pilgermesse ist fast fertig. Wieder erklärt der priester, die welche katholischen glaubens seine, dürften das abendmahl einnehmen – Ann hat sich über diesen ausschluss der andersgläubigen sehr geärgert. Ich muss gestehen, dass ich es auch etwas störend finde, dass trotz sogenannter ökumene noch dieser unterschied gemacht wird. Nach dem pilgerempfang kann ich den anderen noch adieu sagen, dann gehe ich in die jugi zum frühstück.
Geschlafen habe ich gut aber das morgenessen lässt mächtig zu wünschen übrig. Es hat kleine stückchen baguette, cornflakes, eine kaffeemaschine die wenigstens richtigen kaffee liefert. Ich nehme mir vier stück baguette, fünflibergross und zweifinger breite tranchen. Als ich nach einem halben bütterchen und einem fingerhut voll honig schon alles weggeputzt habe und noch etwas holen möchte, sind gerade noch zwei abschnitte dort. Die madam, die anscheinend bereitstellt und abwäscht knurrt mich an- ich solle keinen nachschlag holen es gebe noch andere die frühstücken möchten und es habe kein brot mehr. Ich kann mir gerade noch verkneifen zurückzuknurren, dann hätten sie halt mehr brot einplanen müssen – sie scheint nicht der hellste stern am himmel zu sein und kann warscheinlich nichts dafür, dass nicht genug eingekauft wurde. Wenigstens vergönnt sie mir nicht einen zweiten kaffee. Würde ich heute losmarschieren, wäre ein stop in einer boulangerie ein muss – den fehler noch einer mausemahlzeit werde ich nicht mehr machen.
Ich gehe mit Paul noch zum touristenbüro wo wir uns verabschieden, da ich darauf warte auf's internet zu können – das cybercafe ist erst am nachmittag offen. Danach mache ich mich auf, die stadt zu erkunden.
Die kirche St. Michel ist ein erlebnis. Im zehnten jahrhundert errichtet und im zwölften etwas ausgebaut ist sie seit da praktisch unberührt geblieben. Es ist ein winziges kirchlein, mit einem kirchenschiffchen das sich biegt, um dem berg zu folgen. Reiner romanischer stil in einer einfachheit die mir sehr zusagt. Ich bleibe lange und lasse das kirchlein auf mich wirken.
Dann geht's die stufen wieder runter – zum glück schön regelmässig aber sogar so spüre ich die knie mit der zeit, besonders auch nach dem abstieg von der grossen gusseisernen Madonna auf dem haupthügel.
Ich gehe dann nochmals in die kathedrale. Die kirche ist enorm, und eine ewig lange treppe führt zu ihr hoch und endet mitten im kirchenschiff, da wo die kirche urspünglich mal aufhörte. Danach wurde sie verlängert – quasi ins nichts hinaus, und darum hat sie jetzt eine extrem hohe fassade – alles nur um den oberbau zu stützen. Diese kirche sagt meinem protestantischen geist viel weniger zu – vielleicht weil sie zu – reich ist. Eine kleine seitenkapelle mit romanischen fresken spricht mich auch hier am ehesten an. Ich setze mich dann vor die schwarze madonna und frage sie mal ganz ernsthaft, ob sie ein paar antworten bereit hat für mich.
Wenn ich wandere, sind meine gedanken sehr im hier und jetzt gefangen. Ich habe mich aber auf den weg gemacht um auch ein paar antworten zu meiner zukunft zu finden. Ich hoffe, dass etwas musse mir allenfalls hilft – nicht die antworten zu finden, sondern die richtigen fragen. Aber irgendwie schweifen meine gedanken immer ab. Anstatt zu fragen, überlege ich mir, was ich schreiben will. Vielleicht ist das ja auch eine art antwort – aber da ich bereits mit einer vorgefassten meinung bezüglich des schreibens losgezogen bin, kann ich das so nicht akzeptieren. Noch sind vielleicht ganz andere antworten zu erhalten.
Es ist jetzt erst nachmittag – ich werde jetzt nochmals ins städtchen gehen – nachtessen einkaufen, cybercafe besuchen, damit ich richtig surfen kann, vielleicht noch etwas schaufensterln. Nicht mehr viel laufen, auf jeden fall. Die stadt ist mir doch etwas in die knie gefahren.
Nach dem cybercafé bin ich in den orange shop gegangen mir ein neues modem holen. Damit sollte ich eigentlich ohne probleme hier und sogar in Spanien ins internet können. Die installation sollte auch ganz von alleine gehen- sollte. Irgendetwas geht aber nicht. Das modem wird erkannt und der treiber installiert, aber das program, das mir das verbinden ermöglichen sollte wird nicht aufgestartet. Das ganze moden wird komischerweise vom computer nicht als laufwerk erkannt, und wenn ich versuche den autorun zu machen, behauptet es das nicht zu kennen. Habe ich etwa ein montagsmodem erwischt? Oder hat mein komputer ein problem? Jetzt muss ich morgen nochmals zum shop um zu schauen was da lätz ist. Blöd. Dabei wollte ich morgen doch eine rechte etappe hinlegen – nach der wartezeit heute kann ich mir gerade vorstellen, wann ich aus den startlöchern komme. Tja – es geht halt nicht immer wie es soll.
For ES
Today I stay in Le Puy. I haven't had any rest since Lausanne and Le Puy has quite a bit to offer. The morning starts fresh and cold. I head out before breakfast to catch the sunrise on St.Michel, a small church on a pinnacle of volcanic stone. It is slightly cloudy and the sun announces his arrival with vivid orange splashes across the scattered clouds. I wait for the first rays to touch the churchsteeple but the cloud cover across the horizon is too thick. When the sun finally manages to penetrate it the whole valley is already in the sun and the hoped for effect does not appear. It was nevertheless a pretty sunrise and worth the rising.
I head back for breakfast – which is not worth the money I paid for it. I get myself four pieces of baguette, the fluffy white bread, each piece being about four centimeters diameter and two fingers thick. That's not enough surface to use more than half my butter and a thimble full of honey – let alone fill the hole in my stomach. I want to get some more, but there are just the two pieces of the cut left – and madam growls, that it is not polite to go for a second helping there are other people who want breakfast and there is no bread left. To which I almost growl back – then they ought to get more bread! But I refrain from doing so – madam doesn't seem to be the brightest star in the constellation and is probably not responsible for the dearth of bread. At least she doesn't begrudge me a second cup of coffee.
I head out to town and exploration. First I intend to visit St. Michael on its pinnacle – lots of steps and I fear for my knees – but it is not such a hard ascent. Going up to the cast iron madonna and coming back later on is proving to be more of a strain.
St. Michael is a perfectly lovely place. Built in the tenth century, expanded a little in the twelfth, it is still almost pure romanic style. As it was built on hardly any ground at all, its 'ship' twists considerably to follow the line of the rock. There is a beautiful sense of peace within the simplicity of this building. I like it very much.
After visiting the madonna – no words lost – I head again for the cathedral. I don't particularly like this church – too big – too rich – to... mixed up maybe? But I still sit in front of the madonna and ask her seriously whether she didn't have a few answers for me. I did set out to find a few perspectives for my future – but so far any idleness for reflection has been missing. This church too doesn't seem the right place, as I cannot even correctly formulate my questions – I always start thinking about what I would write into the diary about this. Maybe that IS some kind of an answer – but it seems too much like what I already had in mind before setting out. I am afraid – it's just preconceived. But there is still a good 1600km to come up with an answer.
The rest of the afternoon I spend working on my internet problem. I buy another WWAN modem to access the I-net in France- and basically it should just install – basically. And while my computer does load the drivers – there is no way I can make the program which is supposed to be on the modem and load itself to start. Whatever trick I try- the computer does not see the modem.
That means- tomorrow I go to the orange shop instead of heading out early. Ah well – things do not always turn out the way we expect...
Dienstag, 7. September 2010
Montag, 6. September 2010
Tag sechsunddreissig
Etappe: St. Julien Chapteuil – Le Puy en Velay
unterkunft : Jugendherberge
halleluja! Ein drittel des weges ist geschafft! Mit etwas verspätung aber immerhin. Von St. Julien bis Le Puy ist es 20 km und da eine jugi normalerweise erst um 17:00 öffnet hat es keinen sinn sich zu beeilen. Es gäbe ja vieles in Le Puy zu sehen, aber ich möchte eigentlich den rucksack nicht diese gassen hoch und runter puckeln. Es bleibt mir aber nichts anderes übrig- die Jugi ist nicht nur erst um 17:00 sondern weil es sonntag ist erst ab 18:00 offen! Und das an einem ort wo es von touristen und pilgern nur so räbelt.
Tja – eile mit weile. Als ich und Jeannine, welche mir unten am berg entgegenkommt weil sie zu weit gelaufen ist, zusammen das erste gässchen hochmarschieren, wen sehen wir gemwütlich vor einem Café? Paul – und Anne. Wir setzen uns zu ihnen und kurz darauf kommt auch Brigitte – und schlussendlich wandern noch Josef und Ursula vorbei. Gegen vier wollen wir dann mal sehen ob wir nicht schon in die jugi können – die ist aber dicht verrammelt, man kann nicht mal in einen aufenthaltsraum oder sein gebäck irgendwo ablaichen. Ich marschiere runter ins tourismus office um zu fragen ob das wirklich sein kann – ja- das ist so – macht erst um 18:00 auf. Vive la France! Paul muss aber unbedingt noch an den bahnhof. Für dienstag ist ein streik angekündigt und er kann es sich nicht leisten hier hängen zu bleiben muss also morgen schon abreisen. Ich setze mich also in ein cafe und spiele kindermädchen für seinen rucksack und nutze die zeit und das schöne wetter um meinen tagebucheintrag zu machen.
Um 19:00 wollen wir uns alle hier wieder treffen für das nachtessen. Ich hoffe diese jugi macht nicht auch schon um 20:00 dicht sonst wird es eng mit essen!
For ES
Victory! Well, partly anyway. By reaching Le Puy I have finished one third of the way. From now on there will be more pilgrims on the way because Le Puy is at the confluence of four large pilger routes. I am not quite sure I like the idea – even though now the route should go through a bit more civilised regions – the solitude was nice too.
I take my time to reach Le Puy because usually youthhostels open only at 17:00 although I hope that this one might open a little earlier. But what futile hope! Instead of opening earlier it opens even later than a normal hostel – it is Sunday so it opens only at 18:00! And we will all our lugagge – and this place is REALLY closed. The doors are shut, there is no access to a waiting room or a place where one could leave the luggage. But that I will find out only later on.
As I reach Le Puy I encounter Jeannine who is coming the other way – she walked past the path and had to retrace it. We head up the hill and who do we see at the first café? Paul and Anne. We join them and a little later Brigitte turns up again too – and finally Josef and Ursula. Le Puy is supposed to have 20'000 inhabitants- but the old part of the town is pretty small and we tend to go to the same places. Well – After I have made sure that the youthhostel does indeed not open before 18:00 I call Paul to tell him he should come to the tourist office to drop his stuff with me, I would keep watch over it, while he goes to the railway station. He needs to organise a train for tomorrow because they have announced a strike for Tuesday – and in France nobody can preview how long such a strike can take.
unterkunft : Jugendherberge
halleluja! Ein drittel des weges ist geschafft! Mit etwas verspätung aber immerhin. Von St. Julien bis Le Puy ist es 20 km und da eine jugi normalerweise erst um 17:00 öffnet hat es keinen sinn sich zu beeilen. Es gäbe ja vieles in Le Puy zu sehen, aber ich möchte eigentlich den rucksack nicht diese gassen hoch und runter puckeln. Es bleibt mir aber nichts anderes übrig- die Jugi ist nicht nur erst um 17:00 sondern weil es sonntag ist erst ab 18:00 offen! Und das an einem ort wo es von touristen und pilgern nur so räbelt.
Tja – eile mit weile. Als ich und Jeannine, welche mir unten am berg entgegenkommt weil sie zu weit gelaufen ist, zusammen das erste gässchen hochmarschieren, wen sehen wir gemwütlich vor einem Café? Paul – und Anne. Wir setzen uns zu ihnen und kurz darauf kommt auch Brigitte – und schlussendlich wandern noch Josef und Ursula vorbei. Gegen vier wollen wir dann mal sehen ob wir nicht schon in die jugi können – die ist aber dicht verrammelt, man kann nicht mal in einen aufenthaltsraum oder sein gebäck irgendwo ablaichen. Ich marschiere runter ins tourismus office um zu fragen ob das wirklich sein kann – ja- das ist so – macht erst um 18:00 auf. Vive la France! Paul muss aber unbedingt noch an den bahnhof. Für dienstag ist ein streik angekündigt und er kann es sich nicht leisten hier hängen zu bleiben muss also morgen schon abreisen. Ich setze mich also in ein cafe und spiele kindermädchen für seinen rucksack und nutze die zeit und das schöne wetter um meinen tagebucheintrag zu machen.
Um 19:00 wollen wir uns alle hier wieder treffen für das nachtessen. Ich hoffe diese jugi macht nicht auch schon um 20:00 dicht sonst wird es eng mit essen!
For ES
Victory! Well, partly anyway. By reaching Le Puy I have finished one third of the way. From now on there will be more pilgrims on the way because Le Puy is at the confluence of four large pilger routes. I am not quite sure I like the idea – even though now the route should go through a bit more civilised regions – the solitude was nice too.
I take my time to reach Le Puy because usually youthhostels open only at 17:00 although I hope that this one might open a little earlier. But what futile hope! Instead of opening earlier it opens even later than a normal hostel – it is Sunday so it opens only at 18:00! And we will all our lugagge – and this place is REALLY closed. The doors are shut, there is no access to a waiting room or a place where one could leave the luggage. But that I will find out only later on.
As I reach Le Puy I encounter Jeannine who is coming the other way – she walked past the path and had to retrace it. We head up the hill and who do we see at the first café? Paul and Anne. We join them and a little later Brigitte turns up again too – and finally Josef and Ursula. Le Puy is supposed to have 20'000 inhabitants- but the old part of the town is pretty small and we tend to go to the same places. Well – After I have made sure that the youthhostel does indeed not open before 18:00 I call Paul to tell him he should come to the tourist office to drop his stuff with me, I would keep watch over it, while he goes to the railway station. He needs to organise a train for tomorrow because they have announced a strike for Tuesday – and in France nobody can preview how long such a strike can take.
Tag fünfunddreissig
etappe: Tence – St.Julien Chapteuil ca. 26 km
unterkunft: gite comunale de St. Julien
schöne überraschungen
Das hotel gestern in Tence war eine riesen überraschung. Für 30 Euro gibt es nicht nur morgenessen sondern auch nachtessen, plus zimmer mit bad und TV! Das nachtessen ist gut und reichlich, und es ist schon lange her, dass ich so gut geschlafen habe. Daher ist es mit ein bisschen wehmut, dass ich abschied nehme. Ich habe ein rendez-vous mit dem fotografen. Schlussendlich kommen auch noch Marie-France und Josef und Ursula um sich fotografieren zu lassen, daher wird es etwa zehn nach neun bis wir losmarschieren. Es ergibt sich dass Marie-France und ich weite strecken, speziel am schluss praktisch zusammengehen, da sich unsere lauftempos etwa gleichen.
Die strecke gefällt mir gut, und obwohl es auf 1273 meter hochgeht ist der anstieg gut machbar. Der übergang über den pass ist eine rechte überraschung. Hinter uns eine rollende hochebene, vor uns fällt das land rasch ab und ist bedeckt mit kuppelförmigen hügeln, den überbleibseln von alten vulkanen. Marie-France nennt sie mammellon – brüstchen – aus offensichtlichen gründen. Wir folgen brav den wegsignalisierungen mit der muschel, runter zu einer mühle und auf der anderen seite einem alten weg folgend wieder hoch. Ich will mich orientieren und denke plötzlich – wo sind wir den? Der GR65 sollte doch auf der anderen talseite verlaufen?! Wir sind falsch! Doch das gelbe buch von Marie-France ist anscheinend mit den muschelmarkierungen einer meinung und ein blick auf die karte zeigt, dass der weg, dem wir jetzt folgen ein ganzes stück schneller ans ziel führt. Schon gestern hatte ich bemerkt, dass der wanderweg einen weiten bogen um den Chapteuil schlägt und hatte mir da schon gesagt – wenn's zu heftig wird, dann gehe ich direkt vorne durch – alles was recht ist, aber 5km ohne sinn mehr, dazu tun mir die füsse zu sehr weh. Anscheinend waren andere der gleichen meinung – so geht der weg jetzt direkt nach St.Julien.
Auch Marie-France hat sich letztendlich entschieden doch bis St. Julien zu wandern und nicht schon im dorf vorher rast zu machen. Nun sind wir wieder zu fünft in der gite. Da niemand anderer zu kommen scheint, verteilen wir uns auf alle zimmer, so dass niemand oben im kajütenbett schlafen muss – keiner will mit seinen wunden füssen da hochsteigen müssen.
Zum glück ist in Frankreich auch nicht schon um 5 ladenschluss an einem samstag – sonst hätten wir etwas blöd ausgesehen, da wir noch einkaufen mussten für das nacht- und das morgenessen. Ich habe Marie-France gebeten milch zu kaufen, ich habe seit etwa zwei tagen sodbrennen – etwas was ich vorher noch nie hatte und ich kann mir nicht recht erklären woher es kommt. Evt. habe ich zuviel fruchtsaft getrunken. Auf jeden fall werde ich da und beim kaffee mal etwas kürzer treten. *seufz* es gibt doch immer wieder etwas neues zu beweinen! Jammertante!
Auf jeden fall habe ich einen ganzen tag wettgemacht gemäss reiseführer. Da ist die strecke, welche wir gestern und heute geschafft haben auf drei tage aufgeteilt. So fühle ich mich doch recht stolz über die erbrachte leistung auch wenn sie etwas weniger war als ursprünglich erwartet.
Später: Paul liest beim gang in das städtchen noch zwei andere pilgerinnen auf, Brigitte und Fabienne. Fabienne ist ursprünglich aus Genf, lebt aber in Deutschland und Brigitte ist neuseeländerin, spricht aber deutsch. So sind wir zu siebt beim nachtessen, da jeder ein bisschen etwas dazu beiträgt. Es ist ganz interessant, da Brigitte den teil nach Le Puy schon gemacht hat. Sie alarmiert mich allerdings etwas mit ihren geschichten über bettwanzen! Das kann ja heiter werden!
For ES
Things have sped up a little as I covered the last three etappes in two days. The last hotel was a big surprise as we got evening and breakfast for the price of 30euro and our rooms have bathroom and TV included. The food too is very nice, with regional specialities. I'd almost be tempted to stay a little longer, but I will make a day pause in Le Puy before I head onto my second leg.
In the morning I first have my picture taken by a fotografer who takes photos of pilgrims because he plans to do an expo with them. Marie-France and finally even Josef and Ursula turn up too so it takes a bit longer, but ten to nine we're off.
The way ist interesting, goes up to 1274 meters, but is never so steep that it gets really strenuous. Once we breast the pass it is interesting how the landscape changes. In our back is high country with rolling hills, in front of us the land falls away fairly quickly and is covered with what Marie-France calls mammellons – little breasts. Apt description for that is what the hills look like. They are the remains of ancient volcanoes.
We reach our home for the day around quarter to five – pretty glad the way cut the last five kilometers off- for on our map the way made a long turn around the hill of Chapteuil – which I had already decided was unnecessarily long. Apparently others had thought the same for the way signs took a different route which was considerably shorter. Very nice for my feet :p.
At St. Julien two pilgrim women point us the right way to the gite. They want to go to an acceuil Jaquaire – later, however, they come to the gite because they did not like the place. So we end up seven at dinner and have a very nice long evening. Unusual for us we only go to bed at ten.
unterkunft: gite comunale de St. Julien
schöne überraschungen
Das hotel gestern in Tence war eine riesen überraschung. Für 30 Euro gibt es nicht nur morgenessen sondern auch nachtessen, plus zimmer mit bad und TV! Das nachtessen ist gut und reichlich, und es ist schon lange her, dass ich so gut geschlafen habe. Daher ist es mit ein bisschen wehmut, dass ich abschied nehme. Ich habe ein rendez-vous mit dem fotografen. Schlussendlich kommen auch noch Marie-France und Josef und Ursula um sich fotografieren zu lassen, daher wird es etwa zehn nach neun bis wir losmarschieren. Es ergibt sich dass Marie-France und ich weite strecken, speziel am schluss praktisch zusammengehen, da sich unsere lauftempos etwa gleichen.
Die strecke gefällt mir gut, und obwohl es auf 1273 meter hochgeht ist der anstieg gut machbar. Der übergang über den pass ist eine rechte überraschung. Hinter uns eine rollende hochebene, vor uns fällt das land rasch ab und ist bedeckt mit kuppelförmigen hügeln, den überbleibseln von alten vulkanen. Marie-France nennt sie mammellon – brüstchen – aus offensichtlichen gründen. Wir folgen brav den wegsignalisierungen mit der muschel, runter zu einer mühle und auf der anderen seite einem alten weg folgend wieder hoch. Ich will mich orientieren und denke plötzlich – wo sind wir den? Der GR65 sollte doch auf der anderen talseite verlaufen?! Wir sind falsch! Doch das gelbe buch von Marie-France ist anscheinend mit den muschelmarkierungen einer meinung und ein blick auf die karte zeigt, dass der weg, dem wir jetzt folgen ein ganzes stück schneller ans ziel führt. Schon gestern hatte ich bemerkt, dass der wanderweg einen weiten bogen um den Chapteuil schlägt und hatte mir da schon gesagt – wenn's zu heftig wird, dann gehe ich direkt vorne durch – alles was recht ist, aber 5km ohne sinn mehr, dazu tun mir die füsse zu sehr weh. Anscheinend waren andere der gleichen meinung – so geht der weg jetzt direkt nach St.Julien.
Auch Marie-France hat sich letztendlich entschieden doch bis St. Julien zu wandern und nicht schon im dorf vorher rast zu machen. Nun sind wir wieder zu fünft in der gite. Da niemand anderer zu kommen scheint, verteilen wir uns auf alle zimmer, so dass niemand oben im kajütenbett schlafen muss – keiner will mit seinen wunden füssen da hochsteigen müssen.
Zum glück ist in Frankreich auch nicht schon um 5 ladenschluss an einem samstag – sonst hätten wir etwas blöd ausgesehen, da wir noch einkaufen mussten für das nacht- und das morgenessen. Ich habe Marie-France gebeten milch zu kaufen, ich habe seit etwa zwei tagen sodbrennen – etwas was ich vorher noch nie hatte und ich kann mir nicht recht erklären woher es kommt. Evt. habe ich zuviel fruchtsaft getrunken. Auf jeden fall werde ich da und beim kaffee mal etwas kürzer treten. *seufz* es gibt doch immer wieder etwas neues zu beweinen! Jammertante!
Auf jeden fall habe ich einen ganzen tag wettgemacht gemäss reiseführer. Da ist die strecke, welche wir gestern und heute geschafft haben auf drei tage aufgeteilt. So fühle ich mich doch recht stolz über die erbrachte leistung auch wenn sie etwas weniger war als ursprünglich erwartet.
Später: Paul liest beim gang in das städtchen noch zwei andere pilgerinnen auf, Brigitte und Fabienne. Fabienne ist ursprünglich aus Genf, lebt aber in Deutschland und Brigitte ist neuseeländerin, spricht aber deutsch. So sind wir zu siebt beim nachtessen, da jeder ein bisschen etwas dazu beiträgt. Es ist ganz interessant, da Brigitte den teil nach Le Puy schon gemacht hat. Sie alarmiert mich allerdings etwas mit ihren geschichten über bettwanzen! Das kann ja heiter werden!
For ES
Things have sped up a little as I covered the last three etappes in two days. The last hotel was a big surprise as we got evening and breakfast for the price of 30euro and our rooms have bathroom and TV included. The food too is very nice, with regional specialities. I'd almost be tempted to stay a little longer, but I will make a day pause in Le Puy before I head onto my second leg.
In the morning I first have my picture taken by a fotografer who takes photos of pilgrims because he plans to do an expo with them. Marie-France and finally even Josef and Ursula turn up too so it takes a bit longer, but ten to nine we're off.
The way ist interesting, goes up to 1274 meters, but is never so steep that it gets really strenuous. Once we breast the pass it is interesting how the landscape changes. In our back is high country with rolling hills, in front of us the land falls away fairly quickly and is covered with what Marie-France calls mammellons – little breasts. Apt description for that is what the hills look like. They are the remains of ancient volcanoes.
We reach our home for the day around quarter to five – pretty glad the way cut the last five kilometers off- for on our map the way made a long turn around the hill of Chapteuil – which I had already decided was unnecessarily long. Apparently others had thought the same for the way signs took a different route which was considerably shorter. Very nice for my feet :p.
At St. Julien two pilgrim women point us the right way to the gite. They want to go to an acceuil Jaquaire – later, however, they come to the gite because they did not like the place. So we end up seven at dinner and have a very nice long evening. Unusual for us we only go to bed at ten.
Freitag, 3. September 2010
Tag vierunddreissig
etappe: Les Setoux – Tence ca. 27Km
unterkunft: hotel Chatiague
Paul meint gestern – die etappe wird leicht es geht ja alles runter.
Schön wärs – was auf der karte trügerisch eben aussieht, hat in wahrheit mehrere kleine flusstäler in die wir jeweils absteigen und wieder aufsteigen müssen. So kommen auch heute wieder einige höhenmeter zusammen, auch wenn es nicht so viele wie gestern sind.
Am morgen ist es um halb neun wunderbar frisch auf den höhen, die sonne scheint noch flach und mein schatten wandert wie eine monströse schildkröte mit vorgestrecktem hals neben mir. Wieder wandern wir mehr oder weniger einzeln, auch wenn ich die anderen gelegentlich sehe und wir zusammen in Montfaucon mittagsrast machen. Aber im allgemeinen ist es für mich besser, wenn ich ausser sichtweite der anderen wandere. Sobald ich die andern sehe, fange ich sofort an zu vergleichen – bin ich schneller, langsamer, hole ich sie ein? Miiiiserabel für die kontemplation. In dem moment schaffe ich es nicht mehr einfach nur zu gehen. Es war mir eigentlich bis jetzt nicht bewusst, dass ich doch so wettbewerbsorientiert bin. Es ist schwer das hinter mir zu lassen.
Als wir in Tence ankommen, ist der dorfplatz belegt – ein rummel macht sich bereit. Ich hoffe ehrlich gesagt, dass sie erst morgen bereit sein werden. Jetzt gehe ich mal runter, schauen ob das nachtessen bald so weit ist, ansonsten mache ich noch einen kleinen spaziergang durch das dorf. Mal sehen, was es zu bieten hat.
Ich habe beim spazieren einen fotografen gesehen, der bilder von pilgern macht, für eine ausstellung. Ich habe mit ihm abgemacht morgen bevor ich losmarschiere, schnell vorbeizukommen. Er möchte auch eine kleine beschreibung, warum jemand auf dem weg ist. Seine bilder sind sehr schön und ich werde meines im blog posten, sobald ich es habe.
Ich stelle fest dass ich viel mehr ein kind der zivilisation bin als ich gedacht habe – ich bin richig froh mal wieder an einem ort zu sein, der mehr als gerade einen laden hat und ein bisschen leben aufweist. Am zweiten september hat allerdings die schule angefangen, da werden auch die so verweisten dörfer inzwischen etwas leben aufweisen. In einer bar hat mir die dame erklärt, im August sei in Frankreich alles in den ferien und da lohne es sich oft nicht einmal die läden offen zu haben. Sobald die schule anfängt sind die leute wieder da.
For ES
Paul says this morning – this etape will be easy, it's all downhill.
Wish it was, but what the map showed only faintly were several river valleys which we have to descend and then climb out again. So we still added up several hundred meters height difference.
The early morning is beautiful, the air is fresh and clear, the sun paints long shadows on the ground. My own shadow waddles next to me like a huge turtle with stretched out head. Frankly, I look ridiculous and cumbersome.
We still walk mostly separately but not spaced out by far. I find that I walk best by having a bit of a distance between me and the others so that I won't see them otherwise I always start to look, am I gaining, losing? I never knew I was that competitive.
Now we are in Tence and I find that I am glad to be somewhere where there is a bit of life – and a bit of civilisation. Some shops to chose from instead of not even one, the possibility to do a bit of window shopping – I was actually getting rather sick of those backwater places. In France in August everybody goes on holiday – France is basically deserted. Many shops find it doesn't pay to open so go on holiday too. On the second school has started again and already the place looks more alive. Ah well – I never seize to surprise myself.
unterkunft: hotel Chatiague
Paul meint gestern – die etappe wird leicht es geht ja alles runter.
Schön wärs – was auf der karte trügerisch eben aussieht, hat in wahrheit mehrere kleine flusstäler in die wir jeweils absteigen und wieder aufsteigen müssen. So kommen auch heute wieder einige höhenmeter zusammen, auch wenn es nicht so viele wie gestern sind.
Am morgen ist es um halb neun wunderbar frisch auf den höhen, die sonne scheint noch flach und mein schatten wandert wie eine monströse schildkröte mit vorgestrecktem hals neben mir. Wieder wandern wir mehr oder weniger einzeln, auch wenn ich die anderen gelegentlich sehe und wir zusammen in Montfaucon mittagsrast machen. Aber im allgemeinen ist es für mich besser, wenn ich ausser sichtweite der anderen wandere. Sobald ich die andern sehe, fange ich sofort an zu vergleichen – bin ich schneller, langsamer, hole ich sie ein? Miiiiserabel für die kontemplation. In dem moment schaffe ich es nicht mehr einfach nur zu gehen. Es war mir eigentlich bis jetzt nicht bewusst, dass ich doch so wettbewerbsorientiert bin. Es ist schwer das hinter mir zu lassen.
Als wir in Tence ankommen, ist der dorfplatz belegt – ein rummel macht sich bereit. Ich hoffe ehrlich gesagt, dass sie erst morgen bereit sein werden. Jetzt gehe ich mal runter, schauen ob das nachtessen bald so weit ist, ansonsten mache ich noch einen kleinen spaziergang durch das dorf. Mal sehen, was es zu bieten hat.
Ich habe beim spazieren einen fotografen gesehen, der bilder von pilgern macht, für eine ausstellung. Ich habe mit ihm abgemacht morgen bevor ich losmarschiere, schnell vorbeizukommen. Er möchte auch eine kleine beschreibung, warum jemand auf dem weg ist. Seine bilder sind sehr schön und ich werde meines im blog posten, sobald ich es habe.
Ich stelle fest dass ich viel mehr ein kind der zivilisation bin als ich gedacht habe – ich bin richig froh mal wieder an einem ort zu sein, der mehr als gerade einen laden hat und ein bisschen leben aufweist. Am zweiten september hat allerdings die schule angefangen, da werden auch die so verweisten dörfer inzwischen etwas leben aufweisen. In einer bar hat mir die dame erklärt, im August sei in Frankreich alles in den ferien und da lohne es sich oft nicht einmal die läden offen zu haben. Sobald die schule anfängt sind die leute wieder da.
For ES
Paul says this morning – this etape will be easy, it's all downhill.
Wish it was, but what the map showed only faintly were several river valleys which we have to descend and then climb out again. So we still added up several hundred meters height difference.
The early morning is beautiful, the air is fresh and clear, the sun paints long shadows on the ground. My own shadow waddles next to me like a huge turtle with stretched out head. Frankly, I look ridiculous and cumbersome.
We still walk mostly separately but not spaced out by far. I find that I walk best by having a bit of a distance between me and the others so that I won't see them otherwise I always start to look, am I gaining, losing? I never knew I was that competitive.
Now we are in Tence and I find that I am glad to be somewhere where there is a bit of life – and a bit of civilisation. Some shops to chose from instead of not even one, the possibility to do a bit of window shopping – I was actually getting rather sick of those backwater places. In France in August everybody goes on holiday – France is basically deserted. Many shops find it doesn't pay to open so go on holiday too. On the second school has started again and already the place looks more alive. Ah well – I never seize to surprise myself.
Tag dreiunddreissig
Etappe St.Julien – Les Setoux 23.5km
Unterkunft: gite d'etape in Les Setoux
Gestern in St. Julien stossen noch ein älteres ehepaar, Josef und Ursula zu uns. In der gemeinschaftsküche wird es daraufhin gemütlich eng als wir versuchen beim bereiten von zwei mahlzeiten aneinander vorbei zu kommen. Marie-France, Paul und ich essen zusammen, er steuert das nachtessen bei, ich das morgenessen und Marie-France das dessert.
Heute brechen wir dann alle wieder unterschiedlich auf, wobei Paul und Marie-France zusammengehen. Ich gehe erst mal bis Bourg-Argental weil ich eine internet verbindung suche. In einem cybercafe erledige ich das nötige wobei ich verzweifelt mit der französischen tastatur kämpfe, da ist doch alles drauf verdreht! Ich stelle auch endlich fest, warum mein modem in Frankreich nicht geht – weil ich nämlich eine prepaid karte habe und hotspots im ausland nur mit einem abo angewählt werden können. Traubenhüter diese S***com angestellten! Ich habe doch deutlich gesagt ich muss ins internet können im ausland. Paps versucht jetzt herauszufinden ob es möglich ist, das prepaid noch in ein abo zu ändern – ich sehe probleme. Aber noch zwei monate mit diesem zirkus um sich irgendwo ins internet einzuschleichen – das kann nicht sein.
Heute war es eine deftige etappe. Die 23 km waren zwar noch machbar, aber dazu kamen noch gute 700 meter höhendifferenz. Umgerechnet ergibt das dann auch 30 leistungskilometer. Lange zeit folgt die strasse der alten trasse einer eisenbahn. Sie geht zwar nicht durch die tunnels aber über den alten viadukt. Der aufstieg ist da dementsprechend gemächlich wird aber dann umso steiler als der weg die trasse verlässt.
Die strasse liegt an der südseite des von west nach ost verlaufenden tales. Auf dieser seite ist es sehr viel grüner als auf der gegenüberliegenden seite. Ich habe auch den eindruck der herbst macht sich in den kastanienbäumen auf der anderen seite des tals bereits bemerkbar. Das satte grün verblasst langsam to bräunlichen tönen. Auf der anderen seite kann das allerdings auch auf grund der grossen trockenheit sein. Es hat schon lange nicht mehr richtig geregnet in dieser region.
Es ist interessant wie beim überqueren der Rhone bei Chavannay der baustil schlagartig ändert. In der Dauphinée waren die häuser aus diesem komischen pisé oder aus galette, faust- bis kindskopf grosse, rundgeschliffene steine aus den moränen, mit viel mörtel zusammengepflaster. Die sichtseite wurde typisch mit schräggestellten galletten verziert, die sich einmal nach rechts in der nächsten reihe nach links neigten. Dazwischen hat eine schicht dachziegel das ganze getrennt.
Sobald man die Rhone überquert, wird mit bruchstein gebaut, denn der untergrund ist jetzt gewachsener stein. Es hat viele sehr schöne alte häuser – wenn meine mutter jetzt bei mir wäre, könnten wir unserem kindheitsspiel fröhnen und uns unser traumhaus ausbauen.
Auch die vegetation hat sich im laufe des tages geändert. Die mediterranen kastanienbäume sind mehr alpinen fichten gewichen. Der wald ist jetzt wie bei uns zu hause – zumindest dort, wo er genutzt wird. Wie sehr das ein unterschied machen kann sieht man beim laufen – links ist der wald mit verschiedenen nadelbaumarten besetzt, die in vielen altersstufen wachsen, der boden ist mit heidelbeer und erikastauden bedeckt und dichtes moos federt unter jedem schritt. Auf der anderen seite ist eine tannenplantage – engstehend, dunkel, und nichts wächst unter den bäumen. Ich weiss welcher wald ein wirklicher wald ist – derjenige, der mich mit heidelbeeren versorgt hat.
In Les Seytoux hat es, anders als in anderen käffern, tatsächlich eine auberge. Ich mache den fehler mir vor dem abendessen, welches wir dort einnehmen ein bier auf leeren magen zu genemigen. Mit umwerfendem effekt. Nach einiger zeit erkläre ich Paul, falls die anderen gerufen werden müssten, wäre das seine sache, denn wenn ich jetzt aufstehen würde, würde ich geradewegs in die nächste wand laufen. Zum glück kommen Marie-France, Josef und Ursula von selbst. Wir haben ein gemütliches nachtessen zusammen aber nach dem nachtessen haben alle nur noch ein ziel – das bett. Ich schlafe diesmal zwar schnell ein, wache dann aber wie gewohnt irgendwann um eins wieder auf und drehe und kehre mich für etwa eine stunde. Schliesslich lenke ich mich mit filmszenen aus dem letzten film mit Shahrukh Khan ab und kann dann wieder einschlafen.
Der weg verlang allen das selbe ab.
Beim raufkeuchen sehe ich immer wieder die fussabdrücke der anderen, die vor mir hier hochgegangen sind. Diese abdrücke geben mir eine gewisse kraft – sie alle sind hier schliesslich auch hochgekommen. Der weg ist eigentlich ein grosser gleichmacher. Für jeden ist er genau gleich steil, genau gleich lang, genau gleich steinig. Was nicht gleich ist, sind die voraussetzungen die wir menschen mitbringen. Die einen sind jünger, fitter, haben sich weniger aufgeladen als die anderen. Manche haben auch mehr ehrgeiz, mehr willen oder motivation. Und so ist trotz der gleichheit des weges die anstrengung für jeden anders.
Ich frage mich kurz, ob es im leben nicht auch ein bisschen so ist. Haben evtl. alle menschen den gleichen weg aber handhaben ihn nur anders? Und da wir nur schauen, wie jemand mit dem weg umgeht, haben wir das gefühl wir hätten verschiedene schicksale. Wenn ich es mir aber genau überlege, so tendieren wir menschen wohl eher dazu dem weg ein paar kurven abzuschneiden, wir biegen auch mal falsch ab oder versuchen eine variante welche einfacher aussieht. Ich glaube, unser leben ist eher das gegenteil von diesem weg, da fehlen alle die schönen hinweise 'hier geht's lang'. Wir müssen im wirrwarr der möglichkeiten ohne wegweiser den weg finden, und haben dann immer noch nicht die garantie, dass wir den richtigen gewählt haben. Und doch, ich denke, wenn wir an einer weggabelung sind und uns die zeit nehmen gut zu schauen, dann gibtes wegzeichen, die uns leiten können.
Im falschen film
Manchmal habe ich wirklich das gefühl im falschen film zu sein. Da plage ich mich, schwerbeladen, schweisstriefend und seit stunden durch menschenleere wildnis und dann kommt mir plötzlich eine madam entgegen in marineblauem jäckelchen, wadenkurzen weissen hosen und tennisschühchen. Weit und breit ist kein haus zu sehen aber sie täppelt an mir vorbei als ob sie auf dem sonntagsspaziergang ist. Hoffnungen erwachen – es kann ja dann wohl kaum noch weit zum ziel sein! Eine gäche steigung und drei kilometer später keuche ich endlich über den hügel und kann nur denken: zum gugger mit diesen spaziergängern und den falschen hoffnungen die sie wecken!
Der einzige trost ist da die heidelbeeren die ich auf dem hügel finde.
For ES
I'm proud I made this one. We did not only cover 23km but also about 800 meters height difference (up that is) Now my feet are aching, as usual. I make the mistake to order a beer at the auberge which, surprisingly, exists at this forsaken place. Mistake because my stomach is empty. Soon the effect is embarassingly noticeable – problems to articulate properly and the horrible knowledge, that should I get up now I'd walk straigt into the next wall. Well... about time I get tipsy for the first time at my age!
Feeling in the wrong movie
Sometimes I feel that I'm in the wrong movie. Here I am huffing und puffing up the mountain, drenched in sweat and without having seen any habitation for hours and suddenly a madam in a marin blue wollen jacket, white calf length trousers and tennisshoes walzes past me out of nowhere. My hopes immediately rise – it can't be that far to the gite now. One steep ascent and three painful kilometers further I finally puff over the hillcrest, thinking bitterly – to the dickens with sunday walkers and the wrong hopes they are rising!
The way is the same for everybody
As I struggle up the mountain I see the tracks of those who have walked up before me. I take some solace from the sight – they made it too. I reflect, that the way is the ultimate leveller. It has the same length for all of us, the same steepness, the same rockyness. But we humans are not the same – some are younger, healthier, have burdened themselves less than others. Some have more ambition or motivation so each manages the way differently. Could life be the same? Is IT the same for all of us, but we do not handle it all the same way? And since we humans only watch the effect of this we feel that everybody's destiny is different.
On second thought, however, I think the simile doesn't work. We humans tend to cut corners, turn the wrong way or look for an easier variation. In fact our lives are quite the contrary to the way. without guiding waysigns we are forced to find our way and in the end do not even have the guarantee that we have managed right. And yet – when we take our time at a branching and look carefully, I think there will be guiding signs for those to see.
Unterkunft: gite d'etape in Les Setoux
Gestern in St. Julien stossen noch ein älteres ehepaar, Josef und Ursula zu uns. In der gemeinschaftsküche wird es daraufhin gemütlich eng als wir versuchen beim bereiten von zwei mahlzeiten aneinander vorbei zu kommen. Marie-France, Paul und ich essen zusammen, er steuert das nachtessen bei, ich das morgenessen und Marie-France das dessert.
Heute brechen wir dann alle wieder unterschiedlich auf, wobei Paul und Marie-France zusammengehen. Ich gehe erst mal bis Bourg-Argental weil ich eine internet verbindung suche. In einem cybercafe erledige ich das nötige wobei ich verzweifelt mit der französischen tastatur kämpfe, da ist doch alles drauf verdreht! Ich stelle auch endlich fest, warum mein modem in Frankreich nicht geht – weil ich nämlich eine prepaid karte habe und hotspots im ausland nur mit einem abo angewählt werden können. Traubenhüter diese S***com angestellten! Ich habe doch deutlich gesagt ich muss ins internet können im ausland. Paps versucht jetzt herauszufinden ob es möglich ist, das prepaid noch in ein abo zu ändern – ich sehe probleme. Aber noch zwei monate mit diesem zirkus um sich irgendwo ins internet einzuschleichen – das kann nicht sein.
Heute war es eine deftige etappe. Die 23 km waren zwar noch machbar, aber dazu kamen noch gute 700 meter höhendifferenz. Umgerechnet ergibt das dann auch 30 leistungskilometer. Lange zeit folgt die strasse der alten trasse einer eisenbahn. Sie geht zwar nicht durch die tunnels aber über den alten viadukt. Der aufstieg ist da dementsprechend gemächlich wird aber dann umso steiler als der weg die trasse verlässt.
Die strasse liegt an der südseite des von west nach ost verlaufenden tales. Auf dieser seite ist es sehr viel grüner als auf der gegenüberliegenden seite. Ich habe auch den eindruck der herbst macht sich in den kastanienbäumen auf der anderen seite des tals bereits bemerkbar. Das satte grün verblasst langsam to bräunlichen tönen. Auf der anderen seite kann das allerdings auch auf grund der grossen trockenheit sein. Es hat schon lange nicht mehr richtig geregnet in dieser region.
Es ist interessant wie beim überqueren der Rhone bei Chavannay der baustil schlagartig ändert. In der Dauphinée waren die häuser aus diesem komischen pisé oder aus galette, faust- bis kindskopf grosse, rundgeschliffene steine aus den moränen, mit viel mörtel zusammengepflaster. Die sichtseite wurde typisch mit schräggestellten galletten verziert, die sich einmal nach rechts in der nächsten reihe nach links neigten. Dazwischen hat eine schicht dachziegel das ganze getrennt.
Sobald man die Rhone überquert, wird mit bruchstein gebaut, denn der untergrund ist jetzt gewachsener stein. Es hat viele sehr schöne alte häuser – wenn meine mutter jetzt bei mir wäre, könnten wir unserem kindheitsspiel fröhnen und uns unser traumhaus ausbauen.
Auch die vegetation hat sich im laufe des tages geändert. Die mediterranen kastanienbäume sind mehr alpinen fichten gewichen. Der wald ist jetzt wie bei uns zu hause – zumindest dort, wo er genutzt wird. Wie sehr das ein unterschied machen kann sieht man beim laufen – links ist der wald mit verschiedenen nadelbaumarten besetzt, die in vielen altersstufen wachsen, der boden ist mit heidelbeer und erikastauden bedeckt und dichtes moos federt unter jedem schritt. Auf der anderen seite ist eine tannenplantage – engstehend, dunkel, und nichts wächst unter den bäumen. Ich weiss welcher wald ein wirklicher wald ist – derjenige, der mich mit heidelbeeren versorgt hat.
In Les Seytoux hat es, anders als in anderen käffern, tatsächlich eine auberge. Ich mache den fehler mir vor dem abendessen, welches wir dort einnehmen ein bier auf leeren magen zu genemigen. Mit umwerfendem effekt. Nach einiger zeit erkläre ich Paul, falls die anderen gerufen werden müssten, wäre das seine sache, denn wenn ich jetzt aufstehen würde, würde ich geradewegs in die nächste wand laufen. Zum glück kommen Marie-France, Josef und Ursula von selbst. Wir haben ein gemütliches nachtessen zusammen aber nach dem nachtessen haben alle nur noch ein ziel – das bett. Ich schlafe diesmal zwar schnell ein, wache dann aber wie gewohnt irgendwann um eins wieder auf und drehe und kehre mich für etwa eine stunde. Schliesslich lenke ich mich mit filmszenen aus dem letzten film mit Shahrukh Khan ab und kann dann wieder einschlafen.
Der weg verlang allen das selbe ab.
Beim raufkeuchen sehe ich immer wieder die fussabdrücke der anderen, die vor mir hier hochgegangen sind. Diese abdrücke geben mir eine gewisse kraft – sie alle sind hier schliesslich auch hochgekommen. Der weg ist eigentlich ein grosser gleichmacher. Für jeden ist er genau gleich steil, genau gleich lang, genau gleich steinig. Was nicht gleich ist, sind die voraussetzungen die wir menschen mitbringen. Die einen sind jünger, fitter, haben sich weniger aufgeladen als die anderen. Manche haben auch mehr ehrgeiz, mehr willen oder motivation. Und so ist trotz der gleichheit des weges die anstrengung für jeden anders.
Ich frage mich kurz, ob es im leben nicht auch ein bisschen so ist. Haben evtl. alle menschen den gleichen weg aber handhaben ihn nur anders? Und da wir nur schauen, wie jemand mit dem weg umgeht, haben wir das gefühl wir hätten verschiedene schicksale. Wenn ich es mir aber genau überlege, so tendieren wir menschen wohl eher dazu dem weg ein paar kurven abzuschneiden, wir biegen auch mal falsch ab oder versuchen eine variante welche einfacher aussieht. Ich glaube, unser leben ist eher das gegenteil von diesem weg, da fehlen alle die schönen hinweise 'hier geht's lang'. Wir müssen im wirrwarr der möglichkeiten ohne wegweiser den weg finden, und haben dann immer noch nicht die garantie, dass wir den richtigen gewählt haben. Und doch, ich denke, wenn wir an einer weggabelung sind und uns die zeit nehmen gut zu schauen, dann gibtes wegzeichen, die uns leiten können.
Im falschen film
Manchmal habe ich wirklich das gefühl im falschen film zu sein. Da plage ich mich, schwerbeladen, schweisstriefend und seit stunden durch menschenleere wildnis und dann kommt mir plötzlich eine madam entgegen in marineblauem jäckelchen, wadenkurzen weissen hosen und tennisschühchen. Weit und breit ist kein haus zu sehen aber sie täppelt an mir vorbei als ob sie auf dem sonntagsspaziergang ist. Hoffnungen erwachen – es kann ja dann wohl kaum noch weit zum ziel sein! Eine gäche steigung und drei kilometer später keuche ich endlich über den hügel und kann nur denken: zum gugger mit diesen spaziergängern und den falschen hoffnungen die sie wecken!
Der einzige trost ist da die heidelbeeren die ich auf dem hügel finde.
For ES
I'm proud I made this one. We did not only cover 23km but also about 800 meters height difference (up that is) Now my feet are aching, as usual. I make the mistake to order a beer at the auberge which, surprisingly, exists at this forsaken place. Mistake because my stomach is empty. Soon the effect is embarassingly noticeable – problems to articulate properly and the horrible knowledge, that should I get up now I'd walk straigt into the next wall. Well... about time I get tipsy for the first time at my age!
Feeling in the wrong movie
Sometimes I feel that I'm in the wrong movie. Here I am huffing und puffing up the mountain, drenched in sweat and without having seen any habitation for hours and suddenly a madam in a marin blue wollen jacket, white calf length trousers and tennisshoes walzes past me out of nowhere. My hopes immediately rise – it can't be that far to the gite now. One steep ascent and three painful kilometers further I finally puff over the hillcrest, thinking bitterly – to the dickens with sunday walkers and the wrong hopes they are rising!
The way is the same for everybody
As I struggle up the mountain I see the tracks of those who have walked up before me. I take some solace from the sight – they made it too. I reflect, that the way is the ultimate leveller. It has the same length for all of us, the same steepness, the same rockyness. But we humans are not the same – some are younger, healthier, have burdened themselves less than others. Some have more ambition or motivation so each manages the way differently. Could life be the same? Is IT the same for all of us, but we do not handle it all the same way? And since we humans only watch the effect of this we feel that everybody's destiny is different.
On second thought, however, I think the simile doesn't work. We humans tend to cut corners, turn the wrong way or look for an easier variation. In fact our lives are quite the contrary to the way. without guiding waysigns we are forced to find our way and in the end do not even have the guarantee that we have managed right. And yet – when we take our time at a branching and look carefully, I think there will be guiding signs for those to see.
Donnerstag, 2. September 2010
Tag zweiunddreissig
Etappe: Chavannay – St.Julien-Molin-Molette
unterkunft: gite d'etape
Gestern in der gite treffe ich auf zwei bekannte gesichter – Paul und Marie-France. Sie sind ebenfalls von Bellegarde bis Chavannay marschiert. Marie-France meint es würde noch ein mädchen kommen, sie habe sie im bioladen gesehen. Diese taucht aber nicht auf, sie ist zu einem Acceuil Jaquaire gegangen. Die A.J. sind leute, welche pilger bei sich aufnehmen, wie die Chevillards in St. Genix.
Der abend wird gemütlich bei wein und discussion aber wir verschwinden doch alle bald ins bett. Um halb zehn ist lichteraus bei uns.
Ab Chavannay geht es aufwärts. Man merkt, dass es jetzt wieder über gewachsenen fels geht. Bis gestern war das gehen oft sehr mühsam, weil der untergrund aus runden steinen bestand, die nur darauf warteten, dass man nicht aufpasst und dann unter dem fuss wegrollten. Dass sich keiner das fussgelenk verdreht hat ist ein wunder.
Am morgen ziehen wir zwar jeder einzeln los, ich um einiges später als die anderen beiden, aber nach Bessey treffe ich Marie-France, die auf Paul wartet. Er hat sich im dorf einen kaffee gegönnt. Irgendwie ergibt es sich dann, dass wir etwa in gleicher geschwindigkeit marschieren und so bei jeder rast wieder zusammentreffen. Schliesslich kommen wir auch noch an Anne vorbei, dem mädchen von gestern, die rast macht. Wir plaudern etwas zusammen und gehen dann weiter – nicht wirklich zusammen, aber auch nicht wirklich jeder für sich. Es ist erst zwei als wir in St.Julien ankommen und ich werweise etwas ob ich nicht noch ins nächste dorf weiter will, das wären dann sieben kilometer mehr. Wir machen zu viert pause - nachdem wir keine bar mit bier finden konnten, trinken wir milchlose schokolade und tee in einem bioladen. Anne findet, sie wolle noch weiter, wärend meine beine mir nach einem probelauf zu verstehen geben – wenn wir müssten könnten wir, aber da wir nicht müssen können wir nicht mehr. So bleibe ich in St. Julien und gehe mit Marie-France und Paul in eine gite. Das dorf soll viele künstler haben also werde ich mich mal auf die suche nach ihnen machen – ebenso wie nach einem internet anschluss.
Ab morgen geht es noch mehr in's nirgendwo, es kann also etwas dauern bis ich wieder bloggen kann. Ich entschuldige mich auch dafür, dass ich nicht auf jeden kommentar antworte, ich freue mich jedoch über jeden.
For ES
yesterday at the gite I meet to aquaintances – Paul and Marie-France. They have also walked from Bellegarde to Chavannay. Marie-France thinks that one more girl will come, she saw her at the bioshop but she does not turn up. So we are three people – the most I ever was with in a gite with other pilgrims, since starting out. The evening turns out quite comfy, with wine and discussion and the leftovers of the pilgrims from the day before. But even so we all turn in before nine thirty.
In the morning we leave each separately, me quite a bit later than the other two but after Bessey I see Marie-France by the wayside, waiting for Paul. He has stopped for a coffee at the village. After that we never really lose sight of each other even though we do not really walk together. But at each rest we meet up again.
Then we come across Anne, the girl from the evening before. She too sort of falls in with us. It's slightly funny how the four of us scramble each other along the same way, each separated by a little space as one walks a bit faster on the flat, the other a bit faster on going up. But at the end we reach St. Julien together, and hope to find a decent bar, because we all thirst for a beer.
Tough luck, the shop easiest reached with something potable is a bioshop without animal products – that means chocolate with soyamilk or other strange concoctions. But we finally find something to quench our thirst.
After a pause Anne decides to head on. I am tempted to follow, as it is only two – but my feet tell me; look we could if we really have to, but since we don't really have to we can't. So I stay with Paul and Marie-France at the gite. The village is supposed to harbour many artists. I will now head out and see whether I can find a few of their works.
unterkunft: gite d'etape
Gestern in der gite treffe ich auf zwei bekannte gesichter – Paul und Marie-France. Sie sind ebenfalls von Bellegarde bis Chavannay marschiert. Marie-France meint es würde noch ein mädchen kommen, sie habe sie im bioladen gesehen. Diese taucht aber nicht auf, sie ist zu einem Acceuil Jaquaire gegangen. Die A.J. sind leute, welche pilger bei sich aufnehmen, wie die Chevillards in St. Genix.
Der abend wird gemütlich bei wein und discussion aber wir verschwinden doch alle bald ins bett. Um halb zehn ist lichteraus bei uns.
Ab Chavannay geht es aufwärts. Man merkt, dass es jetzt wieder über gewachsenen fels geht. Bis gestern war das gehen oft sehr mühsam, weil der untergrund aus runden steinen bestand, die nur darauf warteten, dass man nicht aufpasst und dann unter dem fuss wegrollten. Dass sich keiner das fussgelenk verdreht hat ist ein wunder.
Am morgen ziehen wir zwar jeder einzeln los, ich um einiges später als die anderen beiden, aber nach Bessey treffe ich Marie-France, die auf Paul wartet. Er hat sich im dorf einen kaffee gegönnt. Irgendwie ergibt es sich dann, dass wir etwa in gleicher geschwindigkeit marschieren und so bei jeder rast wieder zusammentreffen. Schliesslich kommen wir auch noch an Anne vorbei, dem mädchen von gestern, die rast macht. Wir plaudern etwas zusammen und gehen dann weiter – nicht wirklich zusammen, aber auch nicht wirklich jeder für sich. Es ist erst zwei als wir in St.Julien ankommen und ich werweise etwas ob ich nicht noch ins nächste dorf weiter will, das wären dann sieben kilometer mehr. Wir machen zu viert pause - nachdem wir keine bar mit bier finden konnten, trinken wir milchlose schokolade und tee in einem bioladen. Anne findet, sie wolle noch weiter, wärend meine beine mir nach einem probelauf zu verstehen geben – wenn wir müssten könnten wir, aber da wir nicht müssen können wir nicht mehr. So bleibe ich in St. Julien und gehe mit Marie-France und Paul in eine gite. Das dorf soll viele künstler haben also werde ich mich mal auf die suche nach ihnen machen – ebenso wie nach einem internet anschluss.
Ab morgen geht es noch mehr in's nirgendwo, es kann also etwas dauern bis ich wieder bloggen kann. Ich entschuldige mich auch dafür, dass ich nicht auf jeden kommentar antworte, ich freue mich jedoch über jeden.
For ES
yesterday at the gite I meet to aquaintances – Paul and Marie-France. They have also walked from Bellegarde to Chavannay. Marie-France thinks that one more girl will come, she saw her at the bioshop but she does not turn up. So we are three people – the most I ever was with in a gite with other pilgrims, since starting out. The evening turns out quite comfy, with wine and discussion and the leftovers of the pilgrims from the day before. But even so we all turn in before nine thirty.
In the morning we leave each separately, me quite a bit later than the other two but after Bessey I see Marie-France by the wayside, waiting for Paul. He has stopped for a coffee at the village. After that we never really lose sight of each other even though we do not really walk together. But at each rest we meet up again.
Then we come across Anne, the girl from the evening before. She too sort of falls in with us. It's slightly funny how the four of us scramble each other along the same way, each separated by a little space as one walks a bit faster on the flat, the other a bit faster on going up. But at the end we reach St. Julien together, and hope to find a decent bar, because we all thirst for a beer.
Tough luck, the shop easiest reached with something potable is a bioshop without animal products – that means chocolate with soyamilk or other strange concoctions. But we finally find something to quench our thirst.
After a pause Anne decides to head on. I am tempted to follow, as it is only two – but my feet tell me; look we could if we really have to, but since we don't really have to we can't. So I stay with Paul and Marie-France at the gite. The village is supposed to harbour many artists. I will now head out and see whether I can find a few of their works.
Tag einunddreissig
Etappe Bellegarde – Chavannay 29 km
Unterkunft: gite d'etape in Chavannay
Ohne füttern geht es nicht. Ich habe festgestellt, dass der blues von gestern auch von unterernährung herrührte, da ich mich von reiswaffeln ernährte. Ich habe erst heute gesehen, dass so ein ding nur gerade 33kcal hat – mit vier waffeln und etwas käse reicht das noch nicht mal um eine maus zu füttern – geschweige den ein massives mädchen wie mich! Heute, ordentlich mit essen versorgt, geht es mir physisch und moralisch blendend.
Man merke: wer mich gut füttert kann meiner zufriedenheit sicher sein.
Hingeschlachtete kastanienhaine
Schon seit Valensogne stelle ich fest, dass die wälder auf den hügelkuppen alle den gleichen straggeligen charakter haben. Einst müssen hier prächtige haine mit edelkastanien die hügel bedeckt haben. Irgendwann in den letzten20-30 jahren müssen alle diese alten bäume geschlagen worden sein. Doch könig kastanie hat nicht so leicht aufgegeben. Aus den stümpfen der bäume haben sprösslinge erneut dem licht entgegengereckt. Aber wie bei einem königshaus auch kommt es nicht gut heraus, wenn es mehrere nachkommen gibt. Die sprösslinge nehmen sich gegenseitig das licht weg und stehen in erbittertem konkurrenzkampf. Alle kraft geht in den kampf und früchte tragen diese bäume nicht mehr. Wie prächtig die alten könige einst gewesen sein müssen, sehe ich an einer stelle, wo noch ein paar alte bäume stehen. Der mächtigste von ihnen hat einen stammdurchmesser der sicher fast eineinhalb meter beträgt.
Wenn man jetzt durch so einen wald wandert, sieht man in regelmässigen abständen von fünf bis acht metern diese stände von dünnen stämmen. Der wald wirkt dadurch sehr dunkel und verbuscht. Heute pfeift der wind auch noch mit kalter macht durch jede öffnung im wald, rüttelt an den dünnen stämmen und rauscht durchs blätterdach. Der wald ist erfüllt von seltsamen geräuschen, es quietscht und knarrt, rattert und kleppert. Ich bin froh, dass es heller tag ist - wäre ich des nachts unterwegs würde meine fantasie bockssprünge machen. Jedes knarren wäre das gähnen eines hungrigen kiefers, jedes klappern das unruhige wandern klappriger knochengestelle, die keine ruhe finden können. Auch so ist mir unheimlich denn ich habe etwas angst vor wildschweinen und diese kastanienwälder müssen ein paradies für sie sein – oder vielleicht auch nicht mehr, da die bäume ja kaum früchte geben. Trotzdem – meine fantasie hört ein grunzen in jedem knarren.
Ein fussabdruck im sande der zeit
Es ist seltsam wie man sich der existenz der anderen wanderer oft nur bewusst ist durch die spuren die sie hinterlassen. Manche dieser spuren sind schon alt, haben sich im einst regenweichen boden eingeprägt, andere spuren sind vergänglich, hinterlassen nur einen feinen eindruck im trockenen, feinen sand, und sind bald unleserlich. Ob jemandes abdrücke von dauer sind oder bald verwischt ist jedoch nur eine sache des zufalls. Kein abdruck ist deswegen wichtiger als der andere. Der eine ist zu fuss unterwegs und seine spuren begleiten mich seit manchem tag, der andere ist per velo unterwegs und seine spuren sind schon bald verschwunden, da er mich weit hinter sich gelassen hat. Wieder andere spuren scheinen zwar von rädern zu sein, bleiben aber immer präsent. Da ist jemand mit einem wägelchen unterwegs. Und obwohl wir alle das gleiche ziel haben, geschieht es sehr selten, dass ich einen der wanderer treffe und auch nur wenn dieser seine reise am gleichen ort unterbricht, oder ich ihn beim rasten überhole. Kurz sind diese begegnungen, manchmal wird daraus für einen moment eine begleitung aber früher oder später trennen sich – nicht unsere wege, sondern unsere zeiten. Vielleicht nirgendwo kann man so sehr spüren, wie die zeit mehr als der ort die menschen voneinander trennt.
Madame fürchtet um ihren enkel
Heute morgen beim frühstück erzählt Madame, dass sie am samstag eine taufe haben. Der enkel ist schon drei jahre und immer noch nicht getauft. Ich meine daraufhin, für mich sollte eigentlich ein kind erst getauft werden, wenn es versteht um was es geht. Worauf sie meint – und was ist, wenn dem kind etwas zustösst und es ungetauft stirbt!
Falls Gott die seelen der menschen nach ihrem tode richtet, dann wird der barmherzige und gerechte Gott, den uns die Bibel lehrt, sicherlich den menschen nach seinen taten richten und nicht auf grund von ereignissen über die wir keine kontrolle haben. Gott hat uns den freien willen gegeben. Unsere taten oder unterlassungen sind das, was gerichtet werden muss – rituale, deren einhaltung oder unterlassung sind doch letztendlich nicht wichtig. Rituale sind für die menschen. Ein mensch kann jeden tag in die kirche zur predigt und zur beichte und doch in seinen taten gott sehr fern sein.
Ich glaube fest, dass der barmherzige und gerechte Gott der Bibel kein kind von sich weist, weil es ohne taufe gestorben ist. Für mich würde er/sie/es damit ein teil von sich selber von sich weisen da Gott in allem ist und alles von Gott. Es macht mir fast weh zu sehen, dass andere nicht in gleicher weise von Gottes barmherzigkeit überzeugt sind.
For ES
The butchered chestnutgroves.
From Valensonge on I notice a particularity in the forests on the hills. They once must have been beautiful chestnutgroves (the edible variation). Maybe some twenty to thirty years ago, all those trees were cut down. But king chestnut did not give up so easily. From the old stumps new shoots grew up, striving for the light. But as with a king having several offsprings those shoots too fight amongst each other for the light and where the old king used to be full of fruit the offsprings are empty and fruitless because all the energy goes into surviving. And yet, at one place I could see how majestic these old chestnuts must have been as one surviving king measured at least a meter fifty diameter.
When now looking into these forest I can see where the old kings stood, as there are clumps of thin stalks evenly spaced thoughout the forest at distances betwee five and seven meters. Nevertheless, the forest now is darkish, and looks brushy. Today the Mistral whistles through every opening in the trees with cold power and sets the leaves rustling. The forest is full of noises- creaking and crackling, squeaking and rattling. I am glad it is day for traversing that forest at night my fantasy would go into overdrive. Every creaking would be the yawning of a hungry jaw, every rattling the unquiet shifting of bones without rest.
But even in the bright daylight I am afraid. There are wild pigs in the forest, and to my fantastic ear every squeak sounds like a boar's grunting.
Foot tracks in the sands of time
I know that there are several people walking in the same direction as I am. But I can conjecture their existence only by the tracks they leave on the path. Some prints are from long ago, left in the rainsoaked earth and burnt to rockhard presence by the sun. Other steps left in the soft sands will vanish within short time. And yet, it is a matter of coincidence, whether somebody's footsteps will have some perpetuity or not. None of them are more important than others just because of their durability. Some tracks are made by feet, and have been silent travel companions for many a day- some tracks are made by cycles and disappear after a few days, leaving me behind. Some tracks seem made by wheels to, but seem to move at the same speed as I do. Somebody is using a small cart on the way. We all move in the same direction and yet hardly ever meet unless we stop at the same place or I overtake somebody as they take a rest. Sometimes we join on the way for a certain time, walking at the same speed and in the same place, then our ways separate again, not in space, but in time. Here more than at any other place we can feel how it is not space, but time which separates people.
Madam fears for her grandchild
This morning at breakfast Madam tells me they will have a baptism this saturday. Her grandchild is already three and will only be baptised now. I remark that in my opinion children ought to be baptised when they understand the reason for it. She looks at me in shock.. 'And what if something should happen to the child and it dies unbaptised?'
Surely if God judges our souls and he/she/it is the benign and just God the Bible presents to us then God will look at what we have done or not done in our lives to render judgement. A benign God will not judge us for circumstances over which we have no control. God will certainly not hold it against a child if it has remained unbaptised. To refute its soul would mean to refute a piece of him/her/itself for God is the reason of all and the essence of all. It almost hurts to think that some people are not convinced of God's benevolence.
Unterkunft: gite d'etape in Chavannay
Ohne füttern geht es nicht. Ich habe festgestellt, dass der blues von gestern auch von unterernährung herrührte, da ich mich von reiswaffeln ernährte. Ich habe erst heute gesehen, dass so ein ding nur gerade 33kcal hat – mit vier waffeln und etwas käse reicht das noch nicht mal um eine maus zu füttern – geschweige den ein massives mädchen wie mich! Heute, ordentlich mit essen versorgt, geht es mir physisch und moralisch blendend.
Man merke: wer mich gut füttert kann meiner zufriedenheit sicher sein.
Hingeschlachtete kastanienhaine
Schon seit Valensogne stelle ich fest, dass die wälder auf den hügelkuppen alle den gleichen straggeligen charakter haben. Einst müssen hier prächtige haine mit edelkastanien die hügel bedeckt haben. Irgendwann in den letzten20-30 jahren müssen alle diese alten bäume geschlagen worden sein. Doch könig kastanie hat nicht so leicht aufgegeben. Aus den stümpfen der bäume haben sprösslinge erneut dem licht entgegengereckt. Aber wie bei einem königshaus auch kommt es nicht gut heraus, wenn es mehrere nachkommen gibt. Die sprösslinge nehmen sich gegenseitig das licht weg und stehen in erbittertem konkurrenzkampf. Alle kraft geht in den kampf und früchte tragen diese bäume nicht mehr. Wie prächtig die alten könige einst gewesen sein müssen, sehe ich an einer stelle, wo noch ein paar alte bäume stehen. Der mächtigste von ihnen hat einen stammdurchmesser der sicher fast eineinhalb meter beträgt.
Wenn man jetzt durch so einen wald wandert, sieht man in regelmässigen abständen von fünf bis acht metern diese stände von dünnen stämmen. Der wald wirkt dadurch sehr dunkel und verbuscht. Heute pfeift der wind auch noch mit kalter macht durch jede öffnung im wald, rüttelt an den dünnen stämmen und rauscht durchs blätterdach. Der wald ist erfüllt von seltsamen geräuschen, es quietscht und knarrt, rattert und kleppert. Ich bin froh, dass es heller tag ist - wäre ich des nachts unterwegs würde meine fantasie bockssprünge machen. Jedes knarren wäre das gähnen eines hungrigen kiefers, jedes klappern das unruhige wandern klappriger knochengestelle, die keine ruhe finden können. Auch so ist mir unheimlich denn ich habe etwas angst vor wildschweinen und diese kastanienwälder müssen ein paradies für sie sein – oder vielleicht auch nicht mehr, da die bäume ja kaum früchte geben. Trotzdem – meine fantasie hört ein grunzen in jedem knarren.
Ein fussabdruck im sande der zeit
Es ist seltsam wie man sich der existenz der anderen wanderer oft nur bewusst ist durch die spuren die sie hinterlassen. Manche dieser spuren sind schon alt, haben sich im einst regenweichen boden eingeprägt, andere spuren sind vergänglich, hinterlassen nur einen feinen eindruck im trockenen, feinen sand, und sind bald unleserlich. Ob jemandes abdrücke von dauer sind oder bald verwischt ist jedoch nur eine sache des zufalls. Kein abdruck ist deswegen wichtiger als der andere. Der eine ist zu fuss unterwegs und seine spuren begleiten mich seit manchem tag, der andere ist per velo unterwegs und seine spuren sind schon bald verschwunden, da er mich weit hinter sich gelassen hat. Wieder andere spuren scheinen zwar von rädern zu sein, bleiben aber immer präsent. Da ist jemand mit einem wägelchen unterwegs. Und obwohl wir alle das gleiche ziel haben, geschieht es sehr selten, dass ich einen der wanderer treffe und auch nur wenn dieser seine reise am gleichen ort unterbricht, oder ich ihn beim rasten überhole. Kurz sind diese begegnungen, manchmal wird daraus für einen moment eine begleitung aber früher oder später trennen sich – nicht unsere wege, sondern unsere zeiten. Vielleicht nirgendwo kann man so sehr spüren, wie die zeit mehr als der ort die menschen voneinander trennt.
Madame fürchtet um ihren enkel
Heute morgen beim frühstück erzählt Madame, dass sie am samstag eine taufe haben. Der enkel ist schon drei jahre und immer noch nicht getauft. Ich meine daraufhin, für mich sollte eigentlich ein kind erst getauft werden, wenn es versteht um was es geht. Worauf sie meint – und was ist, wenn dem kind etwas zustösst und es ungetauft stirbt!
Falls Gott die seelen der menschen nach ihrem tode richtet, dann wird der barmherzige und gerechte Gott, den uns die Bibel lehrt, sicherlich den menschen nach seinen taten richten und nicht auf grund von ereignissen über die wir keine kontrolle haben. Gott hat uns den freien willen gegeben. Unsere taten oder unterlassungen sind das, was gerichtet werden muss – rituale, deren einhaltung oder unterlassung sind doch letztendlich nicht wichtig. Rituale sind für die menschen. Ein mensch kann jeden tag in die kirche zur predigt und zur beichte und doch in seinen taten gott sehr fern sein.
Ich glaube fest, dass der barmherzige und gerechte Gott der Bibel kein kind von sich weist, weil es ohne taufe gestorben ist. Für mich würde er/sie/es damit ein teil von sich selber von sich weisen da Gott in allem ist und alles von Gott. Es macht mir fast weh zu sehen, dass andere nicht in gleicher weise von Gottes barmherzigkeit überzeugt sind.
For ES
The butchered chestnutgroves.
From Valensonge on I notice a particularity in the forests on the hills. They once must have been beautiful chestnutgroves (the edible variation). Maybe some twenty to thirty years ago, all those trees were cut down. But king chestnut did not give up so easily. From the old stumps new shoots grew up, striving for the light. But as with a king having several offsprings those shoots too fight amongst each other for the light and where the old king used to be full of fruit the offsprings are empty and fruitless because all the energy goes into surviving. And yet, at one place I could see how majestic these old chestnuts must have been as one surviving king measured at least a meter fifty diameter.
When now looking into these forest I can see where the old kings stood, as there are clumps of thin stalks evenly spaced thoughout the forest at distances betwee five and seven meters. Nevertheless, the forest now is darkish, and looks brushy. Today the Mistral whistles through every opening in the trees with cold power and sets the leaves rustling. The forest is full of noises- creaking and crackling, squeaking and rattling. I am glad it is day for traversing that forest at night my fantasy would go into overdrive. Every creaking would be the yawning of a hungry jaw, every rattling the unquiet shifting of bones without rest.
But even in the bright daylight I am afraid. There are wild pigs in the forest, and to my fantastic ear every squeak sounds like a boar's grunting.
Foot tracks in the sands of time
I know that there are several people walking in the same direction as I am. But I can conjecture their existence only by the tracks they leave on the path. Some prints are from long ago, left in the rainsoaked earth and burnt to rockhard presence by the sun. Other steps left in the soft sands will vanish within short time. And yet, it is a matter of coincidence, whether somebody's footsteps will have some perpetuity or not. None of them are more important than others just because of their durability. Some tracks are made by feet, and have been silent travel companions for many a day- some tracks are made by cycles and disappear after a few days, leaving me behind. Some tracks seem made by wheels to, but seem to move at the same speed as I do. Somebody is using a small cart on the way. We all move in the same direction and yet hardly ever meet unless we stop at the same place or I overtake somebody as they take a rest. Sometimes we join on the way for a certain time, walking at the same speed and in the same place, then our ways separate again, not in space, but in time. Here more than at any other place we can feel how it is not space, but time which separates people.
Madam fears for her grandchild
This morning at breakfast Madam tells me they will have a baptism this saturday. Her grandchild is already three and will only be baptised now. I remark that in my opinion children ought to be baptised when they understand the reason for it. She looks at me in shock.. 'And what if something should happen to the child and it dies unbaptised?'
Surely if God judges our souls and he/she/it is the benign and just God the Bible presents to us then God will look at what we have done or not done in our lives to render judgement. A benign God will not judge us for circumstances over which we have no control. God will certainly not hold it against a child if it has remained unbaptised. To refute its soul would mean to refute a piece of him/her/itself for God is the reason of all and the essence of all. It almost hurts to think that some people are not convinced of God's benevolence.
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