Dienstag, 24. August 2010

Tag vierundzwanzig

Etappe Seyssel – Vion ca.20km
Unterkunft – B&B in Vion

Wieder allein

Heute morgen teilt mir Dominik mit, dass er die nächste etappe allein gehen will. Das kommt mir eigentlich recht, denn auch wenn es manchmal gut ist, gesellschaft zu haben, besonders in schwierigen momenten, so ist es doch auch immer ein sich anpassen müssen. Jetzt bin ich ganz gerne wieder in meinem eigenen tempo unterwegs.

In der nacht regnet es heftig, und der morgen ist bewölkt. Nach einem frühstück für einen prinzen verabschiede ich mich von meiner gastgeberin und marschiere los. Heute geht es nur der Rhone nach, es ist also völlig locker zum laufen. Die umgebung ist wunderschön, ich war mir nicht bewusst, dass das Rhonetal so zwischen bergen eingekesselt ist. Schroff steigen diese in die höhe, mit felsbändern die mich an meinen Calanda denken lassen. Schon kurz nach dem abmarscham p bleibe ich schön trocken und bald hört es wieder auf mit der feuchten aussprache. In solchen momenten werfe ich einfach den vorderen teil des poncho nach hinten über den rucksack. Sollte es dann wieder anfangen zu regnen brauche ich bloss am poncho zu zupfen und schon bin ich wieder unter dach und fach.

Wärend ich weitermarschiere, regnet es immer wieder mal leicht aber das ist kein problem. Nach drei stunden mache ich pause, nachdem ich endlich eine bank zum absitzen finde. Ich organisiere meine unterkunft und ruhe noch etwas aus. Als ich absitze, scheint beinahe die sonne – wie auch jetzt wieder – aber kurz nachdem ich meinen anruf getätigt habe, entscheidet sich das wetter für eine erneute programmänderung. Es beginnt zu tröpfeln. Ich will noch etwas sitzen bleiben und ziehe den poncho über. Darunter ist es kuschelig, sogar als das wetter den wasserhahn immer weiter aufdreht – und eine viertelstunde lange hoffe ich, dass es sich wieder gibt. Aber nichts da – der regen bleibt. Also aufgestanden und weiter als wandelndes zelt. Das funktioniert auch prächtig, bis der regen nochmals eine tour mehr aufdreht. Jetzt giesst es wirklich wie aus kübeln. Da hilft auch die beste technik nichts- irgendwann sind meine schuhe durchweicht und meine hosenbeine bis zu den oberschenkeln nass. Der weg ist längst nur noch ein fliessgewässer. Aber wer sagt's denn – so schnell der regen angefangen hat – so schnell ist es wieder vorbei. Schon bald kann ich den poncho wieder zurückwerfen und anfangen auszutrocknen. Bis auf die schuhe ist dann alles wieder trocken als ich an meinem heutigen schlafort eintrudle.

Ich habe mir wieder einmal luxus pur ausgesucht – ok – kostet auch ein bisschen mehr als es sollte aber ich habe eine WLAN verbindung gratis – kann also mal nach lust und laune wieder rumsurfen

Och – ich höre schon die puristen – was ist mit verzicht und einfachem leben?! Tut mir leid, leute, aber ich glaube so weit würde der verzicht bei mir niemals freiwillig gehen können – computer und internet muss sein. Und dafür buckle ich auch ganz schön. Meine gastgeberin gestern ist gerade von einer zwölftage etappe in richtung Santiago zurückgekommen. Sie macht den weg auch scheibchenweise und ihr rucksack wiegt 8 kilo. Tja – würde meiner auch ohne die technik. Ich zahle also einen hohen preis weil ich nicht verzichten kann. Aber ich finde das macht auch nichts – allerdings würde es vielen von uns gut tun, wenn wir besser wüssten welchen preis wir bezahlen, indem wir auf gewisse dinge nicht verzichten wollen. Manch einer würde sich dann unter umständen anders entscheiden und die dinge in seinem/ihrem leben anders gewichten. Auch dafür ist eigentlich diese reise gut. Vielleicht kommt der punkt wo ich sagen kann – jetzt ist gut, ich kann mich jetzt auch vom internet und vom komputer befreien. (Ich glaube es allerdings nicht :P )

For ES

Today I am alone again – and none too unhappy about it. There is solace in company – but there is also in solitude. With others I need to follow, to try to keep up, not dawdle – and the roses by the wayside tend to fall behind unseen and unsmelled.

So this morning Dominik and I part company to continue on our own. It's looking like rain – a promise held. On goes the poncho, only to be thrown back a little later. It's that game all morning without any serious rain but enough to soak without the poncho. In the afternoon things turn serious, and it starts pouring buckets. Not even my most ingenious version of walking tent can keep my dry in the long run, so my shoes are soaking. Blister alarm!

The walking despite the frequent showers is easy, all along the riverside. The Rhone valley is, against my expectations, hemmed in by pretty steep mountains that rise sharply up. Their bands of rock remind me a little of my own dear Calanda. The view is beautiful too, even though different from when walking high up. I am closer to the things – can see more details while on the hills the general view is soaring, but the small things get overlooked.

Today I am staying at a B&B which is fairly expensive, but gives value for money. I have my own tiny appartment, outside is a beautiful garden with geese, chickens and ducks. The geese are funny, and I cannot quite convince them to be nice to me – the chickens – all sparrow eaters! I wouldn't want to come close to those hacking beaks! But nice to look at with their different feathercoats and strong legs. Happy chickens these.

Today I have free internet access and since I haven't been able to use my WWAN correctly the last few days I am making ample use of the internet. Somebody might say – hello? What about simplicity and doing without? Yep... I am with you – unless it concerns my computer and internet access. And don't forget – I am paying a hefty price. Not many of us actually know the price we are paying for those things we cannot be without. If we did – we might weight the importance of those things differently. I might get to the point where the price I am paying is too high – who knows. But I doubt it. Rather a few kilometers less a day than a few kilos less in my backpack – that's the equation.

But enough of that. The evening is nice and sunny, I will go outside and enjoy it while it lasts.

1 Kommentar:

  1. also, man markiert das geschriebene,
    als ob man es kopieren will
    und schon ist die schrift blau und der hintergrund weiß
    so mache ich das jedenfalls
    ich hatte auch schwierigkeiten mit dem lesen

    wer wandert denn so gerne
    im regen stundenlang?
    das ist die kleine babsi
    mit stöckern in der hand

    tröste dich
    bei uns regnet
    na sagen wir - so 10 mal kurz am tag
    und abends tja, mal so bisschen länger

    lieb gruß

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