keine karte, kein internet,daher verspätet
Etappe: Beaumont -Chaumont ca. 23km
unterkunft: gite in Chaumont
Diese etappe schlaucht mich bis jetzt am meisten aber sie bereitet mir auch fast am meisten freude. Der weg verläuft meistenteils auf naturwegen aber das kommt zu einem preis- es geht nämlich dauernd hoch und wieder runter und Dominik und ich machen warscheinlich gesamthaft über 1000 höhenmeter Die sicht ist fantastisch, wir können bis zum Mont Blanc sehen und vom col Mont Sion erahnen wir im dunst bereits die silhouetten der Savoyer Alpen. Jetzt in Chaumont kann man sie klar sehen, und ermessen, wie schroff diese sind. Der weg windet sich auch ziemlich in der gegend herum, gegen schluss steigt er zum beispiel ins tal hinab, über einen fluss und dann auf der gleichen seite wieder hinauf – geht durch ein dorf und dann wieder steil ins tal hinab. Oben im dorf verspricht der wegweiser, dass es noch 40 minuten bis nach Chaumont sind – die längsten 40 minuten die ich je gelaufen bin. Nicht nur geht es jetzt wieder ins gleiche tal hinunter von dem wir schon mal hochgestiegen sind – es geht auf der anderen seite gleich wieder hoch auf die selbe höhe die wir im anderen dorf hatten. Ich stelle schon beim abstieg fest – die 40 minuten sind eine mogelpackung – das geht unmöglich. Am schluss brauchen wir dann schweisstreibende 65 minuten um Chaumont zu erreichen – aber die anstrengung lohnt sich.
Es ist heute ziemlich heiss und ich giesse massen von wasser hinter die binde- wobei es nicht immer einfach ist die flasche wieder aufzufüllen, da nicht jeder brunnen trinkwasser hat. Ich gehe davon aus, dass- wenn nichts da steht, kann man's trinken. Am ende der strecke allerdings schreit alles nach was stärkerem als wasser. Ich genehmige mir daher in der Auberge zwei bier. Mein organismus verlangt mineralstoffe – und das bier reicht auch noch für's nachtessen.. Bei richtigem durst – wirkt bier immer.
Jetzt sitze ich in der gite geduscht und erfrischt- nach der gestrigen schnüselhütte ist die heutige gite ein paar nummern tiefer anzusetzen – aber man kann sich duschen – was zu essen kochen und schlafen. Mehr braucht es nicht. Es ist immer noch heiss draussen, und ich werde, sobald es etwas weniger heiss ist noch einen spaziergang durch's dorf machen. Ich will mir schliesslich die ganze anstrengung nicht umsonst angetan haben. Vielleicht reicht die energie sogar noch bis zur schlossruine hoch – aber erst wenn es nicht mehr so heiss ist.
Jetzt ruhe ich mich erst mal auf meinen lorbeeren aus. Oh – auf dem weg habe ich eine SMS erhalten von Pia- sie hat ein gesundes mädchen zur welt gebracht. Hm – eben habe ich mich am linken oberschenkel gekratzt – die haut fühlt sich noch immer taub an, als ob mir das bein eingeschlafen wäre – das tut sie schon seit längerer zeit. Macht nicht weh, ist aber etwas komisch.
Das rätsel des waffelschuhs- oder wie ein unbekannter zum geheimen begleiter werden kann.
Seit längerer zeit schon sehe ich auf den etappen, die ich gehe immer wieder den gleichen schuhabdruck. Auch Jonas hat ihn bemerkt und wir haben uns beide gefragt, wer wohl zu dem abdruck gehört. Bis jetzt hat der abdruck noch zu keinem gehört, den ich auf dem weg getroffen habe. Soweit ich es erkennen kann, hat waffelschuh in der zwischenzeit etwas ein, evt. sogar zwei tage vorsprung vor mir. Dominik meinte zwar es sei nicht unbedingt immer der gleiche schuh, solche sohlen hätten viele- aber der abdruck taucht immer wieder auf. Ich glaube, dass es sich immer um die gleiche person handelt – wohl ein mann der grösse nach. Es ist ein etwas eigenartiges gefühl jemanden nur von seinem schuhabdruck her zu 'kennen', aber inzwischen sind die abdrücke zu alten bekannten geworden und ich freue mich, sie zu sehen, da das heisst, das waffelschuh immer noch auf seinem weg ist. Wer weiss – vielleicht legt er ja auch mal eine rast ein und dann treffe ich auf ihn?
For ES
Today's etappe satisfies me like none before. It leads mainly over unpaved roads, farmtracks und through forests – but it comes at a price. It's all up and down and adds up to more than onethousand meters height difference. It also follows a somewhat circuitous route, adding considerably to the distance. Shortly before the end of the section, for example, the way dips down into a valley, crosses a river and mounts again on the same side of the valley. It then passes through a village turns sharply and descends again into the same valley we just climbed out of. The trail markings promise 40min. to Chaumont, our final destination – it ends up being 65min. And all the meters we descend we have to climb again on the other side. That really got me to the end of my strength. But I am very proud to have done it, because it was a tough part. Dominik too was pretty happy when we reached the village and the first thing we do is drink two beers each. Nothing to quench a thirst like a beer. (and that from me who rarely even drinks any wine. Beer – only when I'm really thirsty)
All that climbing also paid out because we enjoyed some marvellous views across the rolling forehills and into the distance, towards the towering Savoyan Alps and even to the Mont Blanc.
Now I am waiting for the sun to set because it is still very hot – I might then venture out to do a walk around the village or go up the hill to the white ruins of the castle. At the moment, however, it is still far too hot.
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