etappe: Condom ruhetag
unterkunft: Gite Le Gabarre
Wir verschlafen. Ich wache erst kurz vor acht auf – ungewöhnlich, da ich normalerweise um halb sieben wach bin. Aber offensichtlich hat mein unterbewusstsein vermerkt, dass ich nicht raus muss. Ich habe noch nicht mal die frühstückslieferung um sieben gehört. Schliesslich stehe ich auf – und wecke damit auch Lena und Katharina. Die haben nun wirklich verpennt und sind erstaunt, dass es schon so spät ist.
Und wieder ist ein moment des abschieds gekommen. Ein unterbruch bedeutet normalerweise, dass man die leute nie mehr sieht, da sich die etappen verschieben. Vielleicht laufen wir uns in St. Jean nochmals über den weg – aber für jetzt haben wir uns voneinander verabschiedet. Ich geniesse das rumhängen – und zum glück bin ich nicht alleine im gite – da gibt es auch noch etwas zu plaudern. Der tag ist schön, draussen ist ein fluss, und ein grosser park, eine interessante stadt – aber ich geniesse das rumlümmeln auf dem sofa.
For ES
We oversleep. I wake up shortly before eight – an hour later than I usually do. Apparently my system already took note that I didn't need to get up today. I didn't even hear the breakfast arriving it is finally the smell of coffee which wakes me up. I get up and thus also wake up Lena and Katharina who are totally surprised to see how late it is- now they REALLY overslept.
And once more it is time to say goodbye. An interruption usually means that you don't meet the people again who walked with you because you fall behind on the trail-and you usually never catch up again. Maybe we will meet again at St.Jean, you never know. But for now we have taken leave of each other. I enjoy just hanging around and reading. Fortunately there are three americans staying too so I have somebody to chat to as well. The day is beautiful, there is the river out there and a big park, an interesting town – but I stay on the sofa- except for a trip to the cyber coffee.
Dienstag, 28. September 2010
Tag achtundfünfzig
etappe: Lectour -Condom ca.26km
unterkunft: gite la Gabarre
Gemäss routenplaner ist die heutige etappe 33km lang. Out of question – wenn da nicht wieder eine variante wäre, die le Romieul auslässt und damit gute 6 km spart. Da ich nicht auf einem sightseeing trip bin und mir ehrlich gesagt noch eine kirche egal ist, kommt nur die variante in frage. Nach meinen berechnungen ist die strecke dann auch noch weniger lang als im führer angedroht – aber sie hat es in sich. Die variante führt über eine naturstrasse. Das müsste eigentlich angenehm sein, aber ich habe noch auf keiner strasse so gelitten wie auf dieser. Die oberfläche ist pickelhart wie beton – kein lockerer kies, und der streifen neben der strasse ist grösstenteils ebenfalls von diesem steinharten fast weissen lehm zubetoniert. 5Km – und jeder schritt scheint direkt in die fussgelenke und knie reinzuschlagen. Ich schleppe mich bis ans ende weil ich da mittagspause machen will und finde zum glück schnell eine wiese zum ausruhen. Nicht nur ich habe dieses stück strasse als hart (im zweifachen sinne) empfunden. Nach mir kommt ein kanadisches ehepaar vorbei, und auch sie stöhnen. Schliesslich tauchen auch noch Lena und Katharina auf. Wir hatten uns vor Moissac aus den augen verloren. Jetzt gehe ich den rest mit ihnen, da ich fühle ich brauche jemanden der den schritt bestimmt, sonst plage ich mich ewig. Mit sprechen geht auch das gehen leichter. Schliesslich sind wir sogar schon um drei in Condom und da ich ziemlich genau vier kilometer pro stunde marschiere, kann ich sagen, dass wir niemals die angegebene distanz gelaufen sind. Trotzdem habe ich das gefühl, dass meine füsse und meine knie heute besonders gelitten haben. Zudem kommt am abend ein trockener husten hinzu – zeit mal einen tag auszusetzen. Ich bin seit achtzehn tagen ohne pause unterwegs – der kopf möchte auch weiter – aber mein verstand sagt mir, dass ich besser mal etwas ruhe. Es liegen noch weitere 1000 km vor mir – da muss ich mir ein paar reserven einbehalten.
Le Gabarre ist eine tolle gite in einer ehemaligen armagnac destillerie. Das gebäude ist hoch, mit schönen massiven holzbalken. Die ganze vorderseite ist ein langer aufenhaltsraum mit drei grossen fenstertüren, tischen, bänken einem bett als sofa und antiken stühlen und schränken. Dahinter liegen zwei grosse schlafsäle. Im ersten moment denkt man- um himmels willen – das wird laut. Aber tatsächlich hört man sehr wenig von den anderen. Die küche ist ebenfalls tiptop ausgestattet – und das ist echt eine seltenheit. Manche 'küchen' nennen gerade mal eine pfanne ihr eigen! Auf jeden fall ist dies ein guter ort um einen tag auszuspannen. Ich beschliesse den nächsten tag mit lesen zu verbringen und finde auch ein paar bücher zum lesen. Für entspannung ist also gesorgt.
Der weg ist grausam
Annick geht nach Le Romieu – weil sie sich leider dorthin etwas schicken hat lassen. Jean-Paul muss in Lectour bleiben, weil seine füsse nicht mehr mitspielen. Bruno bleibt in Moissac zurück, weil er eine ruhepause braucht. Kleine gruppen, die sich auf dem weg gefunden haben, werden so durch die umstände wieder auseinandergerissen. Ich diskutiere das mit Annick bevor wir uns trennen. Sie meint – ja so ist das halt. Aber jeder versteht es, wenn man nicht auf jemanden wartet, weil dieser krank ist oder ausruhen muss. Denn wir alle haben ein ziel und das können wir nicht erreichen, wenn wir immer bleiben. Zudem eröffnet uns das abschiednehmen auch die möglichkeit wieder neue bekanntschaften zu machen – denn sobald man in einer gruppe ist, bleibt man gerne unter sich. So enthält jedes ende auch einen neuanfang – genau wie das leben.
For ES
According to the trail planner the next etappe is 33km long – out of question for me. Fortunately there is a variant which will cut 6 km from that – and I frankly can do without visiting another huge church. I am, after all, not on a sightseeing trip. But the variant does come at a price. It is a natural road and normally ought to be rather more comfortable than a paved road. But this one has a surface of hard packed loam which is hard as concret – and the greenstrip on the side has also been ploughed under the loam. So every step bangs right into the ankles and knees. Five kilometers of unmittigated misery – there is a moment when I think I cannot endure that any longer. But I snail on to the end, carried along only by the thought that I will make a long pause once that part is over.
I am not the only one who thinks that part was hard – the Canadian couple groans just as much as I do as they make rest on the meadow I am already having lunch. Then Lena and Katharina come along – more chipper than I feel. We've lost sight of each other before Moissac but they are agreable to take me along. I feel I need company for the rest of the way – talking takes the mind of the mangled feet. (after the rest I am much better – but once the feet start hurting they keep hurting)
We reach Condom already at three – much faster than calculated which tells me that the distances in the travel books are not correct- because I KNOW I didn't do more than 4km per hour. We don't complain though. After a little meandering through the town I reach the gite on the other end of the town – and congratulate myself once more for my choice. The place used to be an Armagnac distillery and consists mainly of two long rooms as wide as the building – one in the front which is the common room – one in the back which has been split into two dorms and showers and toilets.
There are antiques in the common room, little memorabilia of when it was a distillery, the roof is held up by huge beams and three big glass doors open into a yard. Well – I right away decided that here I would stay a day more, because the last few days have been wearing on me and I have been walking for eighteen days straight.I don't WANT to stop – somehow one gets into the habit of moving on -but reason tells me that I do need to allow my body a bit of rest. So I will spend the day reading- writing – doing nothing.
The way is cruel
Annick will go to Le Romieul because she has to pick up a pack – Jean-Paul needs to stay in Lectour because his feet are giving him hell – Bruno stays in Moissac to take a day off. So small groups that have found together on the way split up again as people move on, leaving others behind. I discuss that with Annick. She nods: yes – but people understand, because each has an objective and if we stay back we will never reach it. And then as groups break up we have a chance to meet other people, because groups tend to stick together. So within every end is a new beginning - just as in life.
unterkunft: gite la Gabarre
Gemäss routenplaner ist die heutige etappe 33km lang. Out of question – wenn da nicht wieder eine variante wäre, die le Romieul auslässt und damit gute 6 km spart. Da ich nicht auf einem sightseeing trip bin und mir ehrlich gesagt noch eine kirche egal ist, kommt nur die variante in frage. Nach meinen berechnungen ist die strecke dann auch noch weniger lang als im führer angedroht – aber sie hat es in sich. Die variante führt über eine naturstrasse. Das müsste eigentlich angenehm sein, aber ich habe noch auf keiner strasse so gelitten wie auf dieser. Die oberfläche ist pickelhart wie beton – kein lockerer kies, und der streifen neben der strasse ist grösstenteils ebenfalls von diesem steinharten fast weissen lehm zubetoniert. 5Km – und jeder schritt scheint direkt in die fussgelenke und knie reinzuschlagen. Ich schleppe mich bis ans ende weil ich da mittagspause machen will und finde zum glück schnell eine wiese zum ausruhen. Nicht nur ich habe dieses stück strasse als hart (im zweifachen sinne) empfunden. Nach mir kommt ein kanadisches ehepaar vorbei, und auch sie stöhnen. Schliesslich tauchen auch noch Lena und Katharina auf. Wir hatten uns vor Moissac aus den augen verloren. Jetzt gehe ich den rest mit ihnen, da ich fühle ich brauche jemanden der den schritt bestimmt, sonst plage ich mich ewig. Mit sprechen geht auch das gehen leichter. Schliesslich sind wir sogar schon um drei in Condom und da ich ziemlich genau vier kilometer pro stunde marschiere, kann ich sagen, dass wir niemals die angegebene distanz gelaufen sind. Trotzdem habe ich das gefühl, dass meine füsse und meine knie heute besonders gelitten haben. Zudem kommt am abend ein trockener husten hinzu – zeit mal einen tag auszusetzen. Ich bin seit achtzehn tagen ohne pause unterwegs – der kopf möchte auch weiter – aber mein verstand sagt mir, dass ich besser mal etwas ruhe. Es liegen noch weitere 1000 km vor mir – da muss ich mir ein paar reserven einbehalten.
Le Gabarre ist eine tolle gite in einer ehemaligen armagnac destillerie. Das gebäude ist hoch, mit schönen massiven holzbalken. Die ganze vorderseite ist ein langer aufenhaltsraum mit drei grossen fenstertüren, tischen, bänken einem bett als sofa und antiken stühlen und schränken. Dahinter liegen zwei grosse schlafsäle. Im ersten moment denkt man- um himmels willen – das wird laut. Aber tatsächlich hört man sehr wenig von den anderen. Die küche ist ebenfalls tiptop ausgestattet – und das ist echt eine seltenheit. Manche 'küchen' nennen gerade mal eine pfanne ihr eigen! Auf jeden fall ist dies ein guter ort um einen tag auszuspannen. Ich beschliesse den nächsten tag mit lesen zu verbringen und finde auch ein paar bücher zum lesen. Für entspannung ist also gesorgt.
Der weg ist grausam
Annick geht nach Le Romieu – weil sie sich leider dorthin etwas schicken hat lassen. Jean-Paul muss in Lectour bleiben, weil seine füsse nicht mehr mitspielen. Bruno bleibt in Moissac zurück, weil er eine ruhepause braucht. Kleine gruppen, die sich auf dem weg gefunden haben, werden so durch die umstände wieder auseinandergerissen. Ich diskutiere das mit Annick bevor wir uns trennen. Sie meint – ja so ist das halt. Aber jeder versteht es, wenn man nicht auf jemanden wartet, weil dieser krank ist oder ausruhen muss. Denn wir alle haben ein ziel und das können wir nicht erreichen, wenn wir immer bleiben. Zudem eröffnet uns das abschiednehmen auch die möglichkeit wieder neue bekanntschaften zu machen – denn sobald man in einer gruppe ist, bleibt man gerne unter sich. So enthält jedes ende auch einen neuanfang – genau wie das leben.
For ES
According to the trail planner the next etappe is 33km long – out of question for me. Fortunately there is a variant which will cut 6 km from that – and I frankly can do without visiting another huge church. I am, after all, not on a sightseeing trip. But the variant does come at a price. It is a natural road and normally ought to be rather more comfortable than a paved road. But this one has a surface of hard packed loam which is hard as concret – and the greenstrip on the side has also been ploughed under the loam. So every step bangs right into the ankles and knees. Five kilometers of unmittigated misery – there is a moment when I think I cannot endure that any longer. But I snail on to the end, carried along only by the thought that I will make a long pause once that part is over.
I am not the only one who thinks that part was hard – the Canadian couple groans just as much as I do as they make rest on the meadow I am already having lunch. Then Lena and Katharina come along – more chipper than I feel. We've lost sight of each other before Moissac but they are agreable to take me along. I feel I need company for the rest of the way – talking takes the mind of the mangled feet. (after the rest I am much better – but once the feet start hurting they keep hurting)
We reach Condom already at three – much faster than calculated which tells me that the distances in the travel books are not correct- because I KNOW I didn't do more than 4km per hour. We don't complain though. After a little meandering through the town I reach the gite on the other end of the town – and congratulate myself once more for my choice. The place used to be an Armagnac distillery and consists mainly of two long rooms as wide as the building – one in the front which is the common room – one in the back which has been split into two dorms and showers and toilets.
There are antiques in the common room, little memorabilia of when it was a distillery, the roof is held up by huge beams and three big glass doors open into a yard. Well – I right away decided that here I would stay a day more, because the last few days have been wearing on me and I have been walking for eighteen days straight.I don't WANT to stop – somehow one gets into the habit of moving on -but reason tells me that I do need to allow my body a bit of rest. So I will spend the day reading- writing – doing nothing.
The way is cruel
Annick will go to Le Romieul because she has to pick up a pack – Jean-Paul needs to stay in Lectour because his feet are giving him hell – Bruno stays in Moissac to take a day off. So small groups that have found together on the way split up again as people move on, leaving others behind. I discuss that with Annick. She nods: yes – but people understand, because each has an objective and if we stay back we will never reach it. And then as groups break up we have a chance to meet other people, because groups tend to stick together. So within every end is a new beginning - just as in life.
Sonntag, 26. September 2010
Tag siebenundfünfzig
etappe: St. Antoine – Lectoure
unterkunft: Gite l'etoile d'occitane
Letzte nacht habe ich nicht so super geschlafen – ich glaube aber nicht, dass es das lautstarke schnurren meiner zimmergenossen war. Ich konnte wieder mal keine position finden die bequem war. Tja – etwas gejammert muss sein.
Heute ist das erste mal, dass für die wanderer speziel etwas gemacht wurde. Die route führt grösstenteils der strasse nach und bis jetzt musste man sich als wanderer einfach auf der strasse ganz links auf dem schmalen grünstreifen halten. Heute jedoch führt ein spezieller weg neben der strasse entlang, teilweise ist er sogar rechts und links mit büschen und bäumen bepflanzt welche in ein paar jahren schatten spenden werden in dieser offenen landschaft. Der boden ist zwar hart aber trotzdem ist es angenehmer als auf der strasse. Die landschaft ist sanft gewellt – aber wenn man die wellen hoch muss kommt doch noch eine ganz anständige steigung zustande. Im moment ist es braun in braun da die meisten felder abgeernted und schon umgebrochen sind. Manche müssen schon ziemlich lange gepflügt sein, da auf ihnen schon wieder mit vereinzelten sonnenblumen wachsen.
Der weg führt an mehreren sogenannten bastiden – wehrdörfern vorbei, die natürlich alle auf dem höchsten hügel hocken. Schliesslich kommen wir nach Lectour. Der weg nähert sich über ein plateau, führt dann hinunter in ein sanftes tal und auf der anderen seite wieder hoch. Dabei hat man auf die ganze länge dieser stadt auf dem felssporn einen schönen blick. Sie wirkt fast etwas toscanisch da es am hang zedern und zypressen wachsen. Wir sind ganz schön froh anzukommen – irgendwie hat die etappe trotz ihrer nur 24km doch angehängt.
Da es in der gite kein abendessen gibt kochen ein paar von uns zusammen. Das essen ist gut und ich habe ziemlich hunger aber gegen ende wird mir plötzlich ganz komisch. Für einen moment meine ich dass ich gleich umkippen werde und zur sicherheit verziehe ich mich auf die toilette. Das ganze scheint aber blinder alarm zu sein. Trotzdem gehe ich mich hinlegen.
Herzensbisse
an einem ort zweigt ein weg ab und führt über eine brücke. Es ist nur eine lücke im bewuchs und man könnte sie fast übersehen. Aber als ich dort vorbei komme höre ich ein jämmerliches schreien. Ein kleines tigerkätzchen sitzt vor der brücke und weint. Ich versuche es zu berühren aber es bleibt vorsichtig weg – und will doch klar etwas von mir. Seine pfötchen treten den boden dann kreist es etwas um mich herum, und schreit, schreit, schreit. Ich habe jedoch den eindruck, dass ich das maunzen der alten gehört habe und denke mir, dass diese warscheinlich in der nähe sein wird. Trotzdem ist es mit schlechtem gewissen, dass ich das katzenbündel zurücklasse. Ganz besonders, als ich feststelle, dass es mir nachläuft – aber bald zurückbleibt.
For ES
Last night I sleep badly but I don't think it is the noisy 'purring' which is the reason. I just can't find a position which feels comfortable. Ah well – a bit of whining had to be.
Today it is the first time that the trail has been specially prepared. Before when it followed a road we just had to try and balance along the green edge on the left. But today there is a special trail set aside beside the road and they even planted trees and bushes- even figues. The shadow and the fruit will be greatly welcome once the trees have grown a little. The countyside is still anything but flat, and we follow a line of bastides – walled villages.They are naturally always on the highest hill in the region - and we have to get up there. Even though the walk is only 24 km I find it hard in the end- despite a few lengthy pauses. But finally we draw near Lectoure. We have a great view of the cathedral and the town on its plateau. There is something a bit tuscan about it, surrounded as it is by cypresses and cedars. The last bit is again pretty steep and we are happy to reach the gite.
As there is no dinner served a few of us cook together. I am quite hungry but suddenly I feel a wave of nausea rise and fear to faint. I go to lie down but after a moment it's over. Looks like a false alarm.
unterkunft: Gite l'etoile d'occitane
Letzte nacht habe ich nicht so super geschlafen – ich glaube aber nicht, dass es das lautstarke schnurren meiner zimmergenossen war. Ich konnte wieder mal keine position finden die bequem war. Tja – etwas gejammert muss sein.
Heute ist das erste mal, dass für die wanderer speziel etwas gemacht wurde. Die route führt grösstenteils der strasse nach und bis jetzt musste man sich als wanderer einfach auf der strasse ganz links auf dem schmalen grünstreifen halten. Heute jedoch führt ein spezieller weg neben der strasse entlang, teilweise ist er sogar rechts und links mit büschen und bäumen bepflanzt welche in ein paar jahren schatten spenden werden in dieser offenen landschaft. Der boden ist zwar hart aber trotzdem ist es angenehmer als auf der strasse. Die landschaft ist sanft gewellt – aber wenn man die wellen hoch muss kommt doch noch eine ganz anständige steigung zustande. Im moment ist es braun in braun da die meisten felder abgeernted und schon umgebrochen sind. Manche müssen schon ziemlich lange gepflügt sein, da auf ihnen schon wieder mit vereinzelten sonnenblumen wachsen.
Der weg führt an mehreren sogenannten bastiden – wehrdörfern vorbei, die natürlich alle auf dem höchsten hügel hocken. Schliesslich kommen wir nach Lectour. Der weg nähert sich über ein plateau, führt dann hinunter in ein sanftes tal und auf der anderen seite wieder hoch. Dabei hat man auf die ganze länge dieser stadt auf dem felssporn einen schönen blick. Sie wirkt fast etwas toscanisch da es am hang zedern und zypressen wachsen. Wir sind ganz schön froh anzukommen – irgendwie hat die etappe trotz ihrer nur 24km doch angehängt.
Da es in der gite kein abendessen gibt kochen ein paar von uns zusammen. Das essen ist gut und ich habe ziemlich hunger aber gegen ende wird mir plötzlich ganz komisch. Für einen moment meine ich dass ich gleich umkippen werde und zur sicherheit verziehe ich mich auf die toilette. Das ganze scheint aber blinder alarm zu sein. Trotzdem gehe ich mich hinlegen.
Herzensbisse
an einem ort zweigt ein weg ab und führt über eine brücke. Es ist nur eine lücke im bewuchs und man könnte sie fast übersehen. Aber als ich dort vorbei komme höre ich ein jämmerliches schreien. Ein kleines tigerkätzchen sitzt vor der brücke und weint. Ich versuche es zu berühren aber es bleibt vorsichtig weg – und will doch klar etwas von mir. Seine pfötchen treten den boden dann kreist es etwas um mich herum, und schreit, schreit, schreit. Ich habe jedoch den eindruck, dass ich das maunzen der alten gehört habe und denke mir, dass diese warscheinlich in der nähe sein wird. Trotzdem ist es mit schlechtem gewissen, dass ich das katzenbündel zurücklasse. Ganz besonders, als ich feststelle, dass es mir nachläuft – aber bald zurückbleibt.
For ES
Last night I sleep badly but I don't think it is the noisy 'purring' which is the reason. I just can't find a position which feels comfortable. Ah well – a bit of whining had to be.
Today it is the first time that the trail has been specially prepared. Before when it followed a road we just had to try and balance along the green edge on the left. But today there is a special trail set aside beside the road and they even planted trees and bushes- even figues. The shadow and the fruit will be greatly welcome once the trees have grown a little. The countyside is still anything but flat, and we follow a line of bastides – walled villages.They are naturally always on the highest hill in the region - and we have to get up there. Even though the walk is only 24 km I find it hard in the end- despite a few lengthy pauses. But finally we draw near Lectoure. We have a great view of the cathedral and the town on its plateau. There is something a bit tuscan about it, surrounded as it is by cypresses and cedars. The last bit is again pretty steep and we are happy to reach the gite.
As there is no dinner served a few of us cook together. I am quite hungry but suddenly I feel a wave of nausea rise and fear to faint. I go to lie down but after a moment it's over. Looks like a false alarm.
Tag sechsundfünfzig
Etappe: Moissac – St. Antoine 28km
unterkunft: gite in St. Antoine
Die etappe heute ist eigentlich 31km lang aber man hat die möglichkeit anstatt auf den hügel und wieder runter zu klettern im talboden am kanal entlang zu laufen. Keine frage welche variante ich gewählt habe. Auch so ist es noch eine lange etappe aber da es über lange strecken ganz flach ist, geht das laufen gut und ich erreiche einen etwas höheren marschdurchschnitt. Heute mache ich auch zwei lange pausen, eine in Pommevick die andere in Auvillar wo ich in einem teeshop einen wunderbaren toast mit honig und ziegenkäse und melonenpüre habe. Danach ging das laufen auch besser. Zudem marschierte Patrick kurz vor mir ab und sein zackiger schritt motivierte mich schneller zu laufen. Manchmal muss man sich einfach von der energie eines anderen motivieren lassen, sonst wird der weg unendlich lang. Um vier komme ich dann in St. Antoine an – und das ist ziemlich gut für mich. Sogar die füsse haben mich auf dem schlussteil kaum geplagt [das kommt dann jetzt ;) ] Da in St. Antoine nichts zu besichtigen ist, mache ich für den rest des nachmittags blau.
Der rechte weg oder der richtige weg
Beim diskutieren der heutigen etappe erwähnt die gastgebern die oben erwähnte variante. Ich finde daraufhin, dann sei für mich klar, dass ich unten durch laufen würde. Sie meint daraufhin mit einem ironischen unterton: Es gibt leute die würden das nie machen, die bestehen darauf den 'richtigen' Jakobsweg zu gehen. Da sie uns kurz vorher erzählt hatte, dass die gemeinde Moissac den weg durch die stadt anders leiten will, damit die pilger an einem neueröffneten hotel vorbeikommen, weiss ich was sie mit ihrem ironischen ausdruck meint. Es erstaunt mich wirklich zu hören, dass es menschen gibt, die denken, dass sie genau da durch gehen wo schon die alten pilger durchgingen. Noch mehr erstaunt mich, dass sie denken, dass nur dieser weg der rechte sei. Ob dies die gleichen leute sind, welche dem öffentlichen ritual mehr wichtigkeit zumessen als der inneren spiritualität?
Ich denke, dass genau das beharren auf der 'authentizität', das genaue befolgen des 'richtigen' weges davon abhält zu erkennen, dass es hier nicht um einen äusseren, sondern um einen inneren weg geht. Der Jakobsweg ist nur ein symbol für eine innere reise und auch wenn es eine sache des stolzes ist, jeden meter zu fuss gegangen zu sein – die innere reise ist davon nicht abhängig. Diese benötigt einen offenen geist und die bereitschaft, neues anzunehmen und altes loszuwerden. Der kilometerzähler und der kartenknecht werden unter umständen genau dies nicht haben, weil ihr blick vom 'richtigen weg' verbaut ist. Mein weg hat zu hause angefangen – daher war es für mich auch so wichtig von dort loszugehen. Wenn er nicht bis Compostella führt – kein problem – solange meine innere reise zu einem ziel geführt hat. Bis jetzt muss ich gestehen – habe ich noch keine erleuchtung gefunden. Aber meine bisherigen reisen haben mich gelehrt, dass die wichtigen änderungen und erkenntnisse manchmal erst zu tage treten, wenn ich wieder zu hause bin.
For ES
The etappe today would be 31 km if following the proposed route up the hill and then back down again – but there is the possibility to stay in the valley and follow the canal. No height differences, no painful descents and less kilometers. Is there any question which variante I am taking? Even though – 29 km are still a long stretch but since it is pretty flat I can walk at a bit more than the average four km per hour. Today, however, I take care to take two long stops, one after 14 km at Pommevick and one after 20 km at Auvillar. There I have a wonderful toast of honey, goatcheese and melonchutney on dark bread. Exquisite mixture and I enjoy it thoroughly. After the rest walking goes much better – especially since Patrick, a very fast walker, leaves the town just before me. I try to keep him in sight to keep moving. Sometimes we need to be drawn along by the energy of somebody else or the way becomes indeterminably long. So I reach St. Antoine at four which is good time for such a long etappe. Since there is nothing to be seen at the village I now enjoy just a bit of lazy time.
The proper way or the right way
Yesterday as we discuss the variants the hostess says a little ironically: there are people who would never take the variant as they mean to follow only the proper Camino Santiago. I understand her irony as she has just told us that the town wants to change the waymarks so that the way passes by a newbuilt hotel and no longer by their gite. The choice of route is often a question of economics...
I am a little surprised that there are people who believe they are actually following the itinerary of the old pilgrims. And that is of any importance. I wonder whether those are the same people who think public rituals of importance but have no inner spirituality.
For me the Camino Santiago is just a symbolic expression of the inner voyage one takes – and even though it might be a matter of pride to have walked every meter oneself – the actual distance or route taken is of no importance. The inner voyage needs an open spirit and the will to accept new things and discard old ones. Adherring to the'proper' itinerary might just prevent one to have the necessary openness for any changes.
Well – to be honest – so far I have not had any enlightenments – but then I know from previous travels that changes often only take root when I am back home.
unterkunft: gite in St. Antoine
Die etappe heute ist eigentlich 31km lang aber man hat die möglichkeit anstatt auf den hügel und wieder runter zu klettern im talboden am kanal entlang zu laufen. Keine frage welche variante ich gewählt habe. Auch so ist es noch eine lange etappe aber da es über lange strecken ganz flach ist, geht das laufen gut und ich erreiche einen etwas höheren marschdurchschnitt. Heute mache ich auch zwei lange pausen, eine in Pommevick die andere in Auvillar wo ich in einem teeshop einen wunderbaren toast mit honig und ziegenkäse und melonenpüre habe. Danach ging das laufen auch besser. Zudem marschierte Patrick kurz vor mir ab und sein zackiger schritt motivierte mich schneller zu laufen. Manchmal muss man sich einfach von der energie eines anderen motivieren lassen, sonst wird der weg unendlich lang. Um vier komme ich dann in St. Antoine an – und das ist ziemlich gut für mich. Sogar die füsse haben mich auf dem schlussteil kaum geplagt [das kommt dann jetzt ;) ] Da in St. Antoine nichts zu besichtigen ist, mache ich für den rest des nachmittags blau.
Der rechte weg oder der richtige weg
Beim diskutieren der heutigen etappe erwähnt die gastgebern die oben erwähnte variante. Ich finde daraufhin, dann sei für mich klar, dass ich unten durch laufen würde. Sie meint daraufhin mit einem ironischen unterton: Es gibt leute die würden das nie machen, die bestehen darauf den 'richtigen' Jakobsweg zu gehen. Da sie uns kurz vorher erzählt hatte, dass die gemeinde Moissac den weg durch die stadt anders leiten will, damit die pilger an einem neueröffneten hotel vorbeikommen, weiss ich was sie mit ihrem ironischen ausdruck meint. Es erstaunt mich wirklich zu hören, dass es menschen gibt, die denken, dass sie genau da durch gehen wo schon die alten pilger durchgingen. Noch mehr erstaunt mich, dass sie denken, dass nur dieser weg der rechte sei. Ob dies die gleichen leute sind, welche dem öffentlichen ritual mehr wichtigkeit zumessen als der inneren spiritualität?
Ich denke, dass genau das beharren auf der 'authentizität', das genaue befolgen des 'richtigen' weges davon abhält zu erkennen, dass es hier nicht um einen äusseren, sondern um einen inneren weg geht. Der Jakobsweg ist nur ein symbol für eine innere reise und auch wenn es eine sache des stolzes ist, jeden meter zu fuss gegangen zu sein – die innere reise ist davon nicht abhängig. Diese benötigt einen offenen geist und die bereitschaft, neues anzunehmen und altes loszuwerden. Der kilometerzähler und der kartenknecht werden unter umständen genau dies nicht haben, weil ihr blick vom 'richtigen weg' verbaut ist. Mein weg hat zu hause angefangen – daher war es für mich auch so wichtig von dort loszugehen. Wenn er nicht bis Compostella führt – kein problem – solange meine innere reise zu einem ziel geführt hat. Bis jetzt muss ich gestehen – habe ich noch keine erleuchtung gefunden. Aber meine bisherigen reisen haben mich gelehrt, dass die wichtigen änderungen und erkenntnisse manchmal erst zu tage treten, wenn ich wieder zu hause bin.
For ES
The etappe today would be 31 km if following the proposed route up the hill and then back down again – but there is the possibility to stay in the valley and follow the canal. No height differences, no painful descents and less kilometers. Is there any question which variante I am taking? Even though – 29 km are still a long stretch but since it is pretty flat I can walk at a bit more than the average four km per hour. Today, however, I take care to take two long stops, one after 14 km at Pommevick and one after 20 km at Auvillar. There I have a wonderful toast of honey, goatcheese and melonchutney on dark bread. Exquisite mixture and I enjoy it thoroughly. After the rest walking goes much better – especially since Patrick, a very fast walker, leaves the town just before me. I try to keep him in sight to keep moving. Sometimes we need to be drawn along by the energy of somebody else or the way becomes indeterminably long. So I reach St. Antoine at four which is good time for such a long etappe. Since there is nothing to be seen at the village I now enjoy just a bit of lazy time.
The proper way or the right way
Yesterday as we discuss the variants the hostess says a little ironically: there are people who would never take the variant as they mean to follow only the proper Camino Santiago. I understand her irony as she has just told us that the town wants to change the waymarks so that the way passes by a newbuilt hotel and no longer by their gite. The choice of route is often a question of economics...
I am a little surprised that there are people who believe they are actually following the itinerary of the old pilgrims. And that is of any importance. I wonder whether those are the same people who think public rituals of importance but have no inner spirituality.
For me the Camino Santiago is just a symbolic expression of the inner voyage one takes – and even though it might be a matter of pride to have walked every meter oneself – the actual distance or route taken is of no importance. The inner voyage needs an open spirit and the will to accept new things and discard old ones. Adherring to the'proper' itinerary might just prevent one to have the necessary openness for any changes.
Well – to be honest – so far I have not had any enlightenments – but then I know from previous travels that changes often only take root when I am back home.
Freitag, 24. September 2010
Tag fünfundfünfzig
etappe: Lauzerte – Moissac 25km
unterkunft: gite Ultreia
Le jour de tous les tenues
Heute war vor allem das wetter bemerkenswert. In der nacht gewittert es- ganz nach wettervoraussage – und diese verspricht uns auch heute regen. Am morgen hängen die wolken tief und ein leichter regen fällt, wie vorausgesagt. Endlich, denn seit zwei monaten ist hier kein tropfen mehr gefallen. Für den pilger gilt wieder einmal – regen am morgen kann den pilger nicht aufhalten. Also den faserpelz angezogen und den poncho übergeworfen.
Die ersten zwei stunden regnet es – nicht stark und mit unterbrüchen aber doch so dass man feucht wird. Lena und Katharina haben da eine andere lösung – sie benutzen regenschirme, weil sie finden damit schwitze man weniger, und sie haben sicher recht – solange es nicht windet. Ein kräftiger wind jagt uns dann auch in das erste restaurant am weg. Nach einer langgezogenen rast verlassen wir das gastfreundliche haus wieder – und sehen, dass sich die wolken auflockern. Schon bald ist der himmel über uns wolkenfrei und die sonne brennt. Also faserpelz ausgezogen und poncho verstaut. Ich bin nass bis zum hintern aber der laue wind trocknet das bald wieder.
Doch unser optimismus ist verfrüht. Der blaue himmel hält zwar fast eine stunde, aber im westen türmen sich erneut dunkle wolken auf. Inzwischen haben wir hunger und suchen ein plätzchen um zu essen. Das erweist sich als schwierig – bänke sind rar, die wiesen nass. Schliesslich finden wir ein paar grosse steine. Wir haben uns kaum gesetzt – platsch – ein tropfen. Noch einer, und noch einer. Anstatt des essens müssen wir schleunigst wieder unsere regenschütze hervorkramen. Ich fische noch einen apfel aus dem rucksack, aber essen muss ich ihn im laufen. Zwischendurch hört es immer wieder auf und dann werfe ich den vorderen teil des ponchos nach hinten um wieder etwas auszutrocknen. Sobald ein neuer regenguss kommt, kann ich dann nur nach hinten greifen und das ding wieder überziehen. Die technik hat sich gut bewährt – aber das ewige hin und her geht mir etwas auf den kecks. Schliesslich hellt es wieder auf – aber diesmal traue ich dem frieden nicht und lasse den ponche aufgeschnallt. Nach einem aufstieg bin ich hungrig und will endlich meine hörnli mit gemüse von gestern essen. Es hat keinen ort zum sitzen, also esse ich halt im stehen. Das bedeutet aber, dass ich meine gewohnte halbe stunde rast nicht machen kann und als ich weiterziehe zeigen mir meine füsse klar dass ihnen diese fehlt. Auf den letzten paar kilometern nach Moissac trottle ich neben einer leidensgenossin her. Um sie und mich von unseren wunden füssen abzulenken beschliesse ich ihr von meinem lieblingsschauspieler zu erzählen – wenn ich ihn sehe fühle ich mich gut – warum soll das nicht auch bei wunden füssen helfen? Und tatsächlich, meine begeisterung trägt uns schlussendlich bis in die stadt hinein. Aber es ist mit unendlicher erleichterung, dass ich in der gite ankomme.
Moissac ist wieder eine stadt die einst eine grosse abtei hatte und noch heute den 'schönsten' kreuzgang europa's sein eigen nennt. Das kann ich natürlich nicht versäumen und so mache ich mich schmerzenden fusses auf in die stadt. Der kreuzgang ist es wert aber meine knie machen mir die hölle heiss und so setze ich mich noch in die grosse abteikirche. Um 18.00 uhr singen die nonnen und ich höre etwas zu aber schliesslich zieht es mich in die gite zurück. Ich bin heute extrem geschafft. Morgen werde ich auf jedenfall die etappe abkürzen und keine umwege in die hügel machen sondern brav am kanal entlang trotteln. Zwei-drei kilometer mehr oder weniger machen im moment einen riesen unterschied für meine füsse.
For ES
Today it's mainly the weather which is remarkable. In the night it rains – as forecast and today it is supposed to continue. That's good for the environment because there has been no rain for two months. For the pilgrim it means : rain in the morning cannot deter the pilgrim. Therefore – out with the polar and on with the poncho.
The rain is not strong but a steady drizzle can also wet and soon I get dampish. Other pilgrims have other solutions, some walk with an umbrella which works fine as long as there is no wind. Such a wind chases us into the next restaurant where we enjoy a coffee. When we come out again we find that the rain has stopped and the sky is actually clearing up. Soon it is in fact so warm that we have to discard the polar and clear away the poncho. I am wet to my a** but the wind soon driesmy pants again.
But the promise of fine weather doesn't hold. Soon another assault of black clouds amasses in the west. We're hungry now and look for a nice dry spot to eat. We make out a few rocks that look inviting but the moment we sit down – splat – a raindrop. Splat, splat – we just have time to get our rainprotection out again before it starts to rain for good. I fish an apple out of the backpack but have to eat it while walking. For the next couple of hours the rain turns on and off. When it stops I throw the front of my poncho back over the head to dry out. The moment it resumes I can just grab the front and pull it back down. That works quite fine but the permanent to and fro is getting on my nerves. Finally it clears up again – but I will not discard the poncho for good. I do get hungry and try to find a spot to eat - but everything is soaking wet. Finally I give up – I need to eat so I do it standing up. The pasta and vegetables is from last night and I carry it in the blue plastic bag my aunt gave me in Kehrsatz and which has served me well so far. After eating I head on – but that means I do not take my usual rest of at least half an hour – and as I get close to Moissac my feet are loudly complaining about the lack of rest. I draw even with a fellow sufferer and to distract her and me from our pain I start telling her about my favorite actor. He makes me smile and feel good just by seeing him, so maybe that will be good against my hurting feet. And indeed – my passion carries us finally into the town. But I am glad to reach the gite.
Moissac once had an abbey and a huge church. There is also a cloister left with exquisite stonemasonery. That I naturally have to see so I on hurting feet into town. Church and cloister are indeed well worth visiting but after some time my knees are giving me gip so I head back to the gite. For the rest of the day I do – nothing.
unterkunft: gite Ultreia
Le jour de tous les tenues
Heute war vor allem das wetter bemerkenswert. In der nacht gewittert es- ganz nach wettervoraussage – und diese verspricht uns auch heute regen. Am morgen hängen die wolken tief und ein leichter regen fällt, wie vorausgesagt. Endlich, denn seit zwei monaten ist hier kein tropfen mehr gefallen. Für den pilger gilt wieder einmal – regen am morgen kann den pilger nicht aufhalten. Also den faserpelz angezogen und den poncho übergeworfen.
Die ersten zwei stunden regnet es – nicht stark und mit unterbrüchen aber doch so dass man feucht wird. Lena und Katharina haben da eine andere lösung – sie benutzen regenschirme, weil sie finden damit schwitze man weniger, und sie haben sicher recht – solange es nicht windet. Ein kräftiger wind jagt uns dann auch in das erste restaurant am weg. Nach einer langgezogenen rast verlassen wir das gastfreundliche haus wieder – und sehen, dass sich die wolken auflockern. Schon bald ist der himmel über uns wolkenfrei und die sonne brennt. Also faserpelz ausgezogen und poncho verstaut. Ich bin nass bis zum hintern aber der laue wind trocknet das bald wieder.
Doch unser optimismus ist verfrüht. Der blaue himmel hält zwar fast eine stunde, aber im westen türmen sich erneut dunkle wolken auf. Inzwischen haben wir hunger und suchen ein plätzchen um zu essen. Das erweist sich als schwierig – bänke sind rar, die wiesen nass. Schliesslich finden wir ein paar grosse steine. Wir haben uns kaum gesetzt – platsch – ein tropfen. Noch einer, und noch einer. Anstatt des essens müssen wir schleunigst wieder unsere regenschütze hervorkramen. Ich fische noch einen apfel aus dem rucksack, aber essen muss ich ihn im laufen. Zwischendurch hört es immer wieder auf und dann werfe ich den vorderen teil des ponchos nach hinten um wieder etwas auszutrocknen. Sobald ein neuer regenguss kommt, kann ich dann nur nach hinten greifen und das ding wieder überziehen. Die technik hat sich gut bewährt – aber das ewige hin und her geht mir etwas auf den kecks. Schliesslich hellt es wieder auf – aber diesmal traue ich dem frieden nicht und lasse den ponche aufgeschnallt. Nach einem aufstieg bin ich hungrig und will endlich meine hörnli mit gemüse von gestern essen. Es hat keinen ort zum sitzen, also esse ich halt im stehen. Das bedeutet aber, dass ich meine gewohnte halbe stunde rast nicht machen kann und als ich weiterziehe zeigen mir meine füsse klar dass ihnen diese fehlt. Auf den letzten paar kilometern nach Moissac trottle ich neben einer leidensgenossin her. Um sie und mich von unseren wunden füssen abzulenken beschliesse ich ihr von meinem lieblingsschauspieler zu erzählen – wenn ich ihn sehe fühle ich mich gut – warum soll das nicht auch bei wunden füssen helfen? Und tatsächlich, meine begeisterung trägt uns schlussendlich bis in die stadt hinein. Aber es ist mit unendlicher erleichterung, dass ich in der gite ankomme.
Moissac ist wieder eine stadt die einst eine grosse abtei hatte und noch heute den 'schönsten' kreuzgang europa's sein eigen nennt. Das kann ich natürlich nicht versäumen und so mache ich mich schmerzenden fusses auf in die stadt. Der kreuzgang ist es wert aber meine knie machen mir die hölle heiss und so setze ich mich noch in die grosse abteikirche. Um 18.00 uhr singen die nonnen und ich höre etwas zu aber schliesslich zieht es mich in die gite zurück. Ich bin heute extrem geschafft. Morgen werde ich auf jedenfall die etappe abkürzen und keine umwege in die hügel machen sondern brav am kanal entlang trotteln. Zwei-drei kilometer mehr oder weniger machen im moment einen riesen unterschied für meine füsse.
For ES
Today it's mainly the weather which is remarkable. In the night it rains – as forecast and today it is supposed to continue. That's good for the environment because there has been no rain for two months. For the pilgrim it means : rain in the morning cannot deter the pilgrim. Therefore – out with the polar and on with the poncho.
The rain is not strong but a steady drizzle can also wet and soon I get dampish. Other pilgrims have other solutions, some walk with an umbrella which works fine as long as there is no wind. Such a wind chases us into the next restaurant where we enjoy a coffee. When we come out again we find that the rain has stopped and the sky is actually clearing up. Soon it is in fact so warm that we have to discard the polar and clear away the poncho. I am wet to my a** but the wind soon driesmy pants again.
But the promise of fine weather doesn't hold. Soon another assault of black clouds amasses in the west. We're hungry now and look for a nice dry spot to eat. We make out a few rocks that look inviting but the moment we sit down – splat – a raindrop. Splat, splat – we just have time to get our rainprotection out again before it starts to rain for good. I fish an apple out of the backpack but have to eat it while walking. For the next couple of hours the rain turns on and off. When it stops I throw the front of my poncho back over the head to dry out. The moment it resumes I can just grab the front and pull it back down. That works quite fine but the permanent to and fro is getting on my nerves. Finally it clears up again – but I will not discard the poncho for good. I do get hungry and try to find a spot to eat - but everything is soaking wet. Finally I give up – I need to eat so I do it standing up. The pasta and vegetables is from last night and I carry it in the blue plastic bag my aunt gave me in Kehrsatz and which has served me well so far. After eating I head on – but that means I do not take my usual rest of at least half an hour – and as I get close to Moissac my feet are loudly complaining about the lack of rest. I draw even with a fellow sufferer and to distract her and me from our pain I start telling her about my favorite actor. He makes me smile and feel good just by seeing him, so maybe that will be good against my hurting feet. And indeed – my passion carries us finally into the town. But I am glad to reach the gite.
Moissac once had an abbey and a huge church. There is also a cloister left with exquisite stonemasonery. That I naturally have to see so I on hurting feet into town. Church and cloister are indeed well worth visiting but after some time my knees are giving me gip so I head back to the gite. For the rest of the day I do – nothing.
Donnerstag, 23. September 2010
Tag vierundfünzig
etappe: Lescabanes – Lauzerte 22km
unterkunft: Gite d'etape les figuiers
Heute morgen mag ich nicht so recht aufstehen- obwohl ich schon vor dem wecker wach bin. Ich habe wieder komisch geträumt. Man sagt ja, dass der Jakobsweg jeden einmal zum weinen bringt. Bei mir macht er das anscheinend im traum denn schon wieder habe ich geträumt ich würde weinen. Irgendwas ist im busch aber ich habe noch nicht herausgefunden was.
Nach einem stilvollen frühstück marschieren wir alle ab. Da so ein puff auf dem weg ist, halte ich es für weise wieder zu reservieren. Der weg ist heute zum laufen ok, aber landschaftlich ist es mehr oder weniger eine wiederholung von gestern. Was mir am morgen jedoch auffällt sind die vögel. Endlich singen wieder einmal vögel. Die letzten tage waren in dieser beziehung sehr ruhig.
In den letzten tagen hatte ich immer wieder einen verspannten rücken und der rucksack wollte nicht so recht sitzen. Komische sache, dass man am abend den rucksack ausziehen kann und er hat perfekt gesessen und am morgen will er einfach nicht so richtig passen. Ich habe jetzt herausgefunden, dass mir das gewicht zu direkt auf den schultern lag weil der hüftgurt zu weit war. Ich habe ihn nachgezogen – anscheinend ist da etwas substanz verlorengegangen. Viel mehr darf es aber nicht mehr werden, sonst habe ich keinen platz mehr am gurt für meine kameratasche! Und heute im spiegel in der dusche fand ich dann auch – so viel kann's nicht sein. Bah – spiegel – wenn es etwas gibt wo sie gut drin sind, dann sind es falsche tatsachen. Ich glaube denen nichts mehr!
Heute haben wir kurz an einem ort gehalten der Montcuq heisst. Man merke – das spricht sich 'mongüg' aus und nicht 'monkü' (mein hintern). Auf dem rausweg kamen wir dann an diesem foto vorbei – ich konnte nicht widerstehen – Kuhkü...

So... jetzt geht's ans kochen – ich habe extrem lust auf gemüse und koche heute daher mal selber.
For ES
This morning I don't feel like getting up, even though I wake up before the alarmclock goes off. I've been dreaming again something rather strange. They say that the camino gets everybody to cry – with me it does it in my dreams because I dreamt again that I cried. Something is going on there, but I haven't figured out what.
After a stylish breakfast we leave. It's humid and fairly warm, and I am missing the morning freshness. Soon clouds start to cover the sky which is fine with me, I don't want a day like yesterday. The landscape has nothing new to offer but one thing I notice are the birds. Finally I can hear them sing again. It's been very silent the last few days.
The last few days I've had problems with my backpack. I started feeling my back – the pack just didn't seem to fit properly. It is interesting how you can take the thing of in the evening, slip it on in the morning and – it just doesn't feel right. I finally noticed that the pack was weighing on my shoulders because the bellybelt was too loose. It tightened it – looks like I lost some matter there. I just hope it won't be much more, because otherwise I'll have a problem fitting my camera bag to the belt. Today in the shower the mirror seemed to tell me – it's not all that much! Bah – mirrors- If there's one thing they are good at it's wrong facts. I won't believe anything a mirror tells me!
Today we passed through a village with the name of Montcuq. Please note that the prononciation here is 'moñkük' and not moñkü (my ass). But wenn we came out of the village and saw the picture (see above) I just couldn't resist.... That's not coocoo that's Cowkü.
Now off to dinner. Today I have a great need for vegetables so I cook myself. Prolly will have enough left for tomorrow too.
unterkunft: Gite d'etape les figuiers
Heute morgen mag ich nicht so recht aufstehen- obwohl ich schon vor dem wecker wach bin. Ich habe wieder komisch geträumt. Man sagt ja, dass der Jakobsweg jeden einmal zum weinen bringt. Bei mir macht er das anscheinend im traum denn schon wieder habe ich geträumt ich würde weinen. Irgendwas ist im busch aber ich habe noch nicht herausgefunden was.
Nach einem stilvollen frühstück marschieren wir alle ab. Da so ein puff auf dem weg ist, halte ich es für weise wieder zu reservieren. Der weg ist heute zum laufen ok, aber landschaftlich ist es mehr oder weniger eine wiederholung von gestern. Was mir am morgen jedoch auffällt sind die vögel. Endlich singen wieder einmal vögel. Die letzten tage waren in dieser beziehung sehr ruhig.
In den letzten tagen hatte ich immer wieder einen verspannten rücken und der rucksack wollte nicht so recht sitzen. Komische sache, dass man am abend den rucksack ausziehen kann und er hat perfekt gesessen und am morgen will er einfach nicht so richtig passen. Ich habe jetzt herausgefunden, dass mir das gewicht zu direkt auf den schultern lag weil der hüftgurt zu weit war. Ich habe ihn nachgezogen – anscheinend ist da etwas substanz verlorengegangen. Viel mehr darf es aber nicht mehr werden, sonst habe ich keinen platz mehr am gurt für meine kameratasche! Und heute im spiegel in der dusche fand ich dann auch – so viel kann's nicht sein. Bah – spiegel – wenn es etwas gibt wo sie gut drin sind, dann sind es falsche tatsachen. Ich glaube denen nichts mehr!
Heute haben wir kurz an einem ort gehalten der Montcuq heisst. Man merke – das spricht sich 'mongüg' aus und nicht 'monkü' (mein hintern). Auf dem rausweg kamen wir dann an diesem foto vorbei – ich konnte nicht widerstehen – Kuhkü...
So... jetzt geht's ans kochen – ich habe extrem lust auf gemüse und koche heute daher mal selber.
For ES
This morning I don't feel like getting up, even though I wake up before the alarmclock goes off. I've been dreaming again something rather strange. They say that the camino gets everybody to cry – with me it does it in my dreams because I dreamt again that I cried. Something is going on there, but I haven't figured out what.
After a stylish breakfast we leave. It's humid and fairly warm, and I am missing the morning freshness. Soon clouds start to cover the sky which is fine with me, I don't want a day like yesterday. The landscape has nothing new to offer but one thing I notice are the birds. Finally I can hear them sing again. It's been very silent the last few days.
The last few days I've had problems with my backpack. I started feeling my back – the pack just didn't seem to fit properly. It is interesting how you can take the thing of in the evening, slip it on in the morning and – it just doesn't feel right. I finally noticed that the pack was weighing on my shoulders because the bellybelt was too loose. It tightened it – looks like I lost some matter there. I just hope it won't be much more, because otherwise I'll have a problem fitting my camera bag to the belt. Today in the shower the mirror seemed to tell me – it's not all that much! Bah – mirrors- If there's one thing they are good at it's wrong facts. I won't believe anything a mirror tells me!
Today we passed through a village with the name of Montcuq. Please note that the prononciation here is 'moñkük' and not moñkü (my ass). But wenn we came out of the village and saw the picture (see above) I just couldn't resist.... That's not coocoo that's Cowkü.
Now off to dinner. Today I have a great need for vegetables so I cook myself. Prolly will have enough left for tomorrow too.
Mittwoch, 22. September 2010
Tag dreiundfünfzig
Etappe: Cahors – Lescabanes 22km – der halbe weg liegt hinter mir.
unterkunft: gite l'etape bleu
der etappenführer will mir heute nochmals eine 30 kilometer etappe unterjubeln – da ich aber sehe, dass die morgige nur 15 kilometer sein soll suche ich mir ein übernachtungsziel welches nicht so weit weg ist. Damit werden die beiden etappen etwa gleich lang. Mir passt das sehr, da ich nach den letzten drei doch eher langen etappen etwas müde bin. Auch meine knie können etwas ruhe gebrauchen.
Es hat etwas nebel als ich mit Lena und Katharina, meinen zimmergefährtinen, Cahors über die berühmte brücke mit den drei türmen verlassen und dann einen in fels gehauenen steilen pfad hinaufklettern. Wieder einmal kreiert der nebel eine ganz eigene atmosphäre und der blick von der höhe herunter ist zauberhaft. Recht bald schon ist die morgenkühle vorbei und es wird warm. Wie gewohnt geht es immer wieder auf und ab über die kalkhöhen und jetzt laufen wir in einem gelände das viel offener ist als gestern noch – die hitze beginnt mir bald zuzusetzen und ich bin gottenfroh, dass es nicht August ist – ich glaube da hätte ich einen hitzschlag gekriegt. Auch so noch habe ich wohl etwas viel sonne abbekommen.
Auf dem weg ist das reinste rennen los – irgendwie muss man sich fast hüten, sich vom allgemeinen drängen nicht anstecken zu lassen. Nachdem ich höre, dass die gite in Lescabanes schon besetzt ist, halte ich es für weise ein bett zu reservieren – in einer gite die ein bisschen ausserhalb des dorfes liegt. Da hat es platz. Katharina und Lena meinen sie wollen es in Lescabanes versuchen, aber ein wenig später tauchen sie dann doch hier auf – im dorf war nichts mehr zu kriegen. Wieder einmal dürfen wir in einem renovierten alten haus nächtigen – und eine wunderbare ambiance geniessen. Jean-Michel und seine frau freuen sich jeden tag neue pilger zu treffen und es ihnen wohl gehen zu lassen. Ich lasse es mir gern gut gehen. Der lange, faule nachmittag tut das seine dazu, dass ich mich hier ganz relaxed fühlen kann.
Ein gefühl der freiheit
Es ist interessant wie sich das hochland hier von dem von gestern unterscheidet. Die erde ist hier schwarzbraun aber immer noch mit kalk unterlegt. Doch hier wird viel ackerbau betrieben, der blick schweift über weiter felder zwischen denen locker ein paar eichen stehen. Aber was den grössten unterschied macht – die felder sind hier nicht mit steinmauern umgeben. Überhaupt sieht man hier kaum steinhaufen – anscheinend ist die humusschicht hier höher. Auch die ewig gegenwärtigen stacheldrahtzäune gibt es hier kaum und so fühle ich mich endlich wieder einmal nicht eingepferchtwie eine kuh. Es überrascht mich immer wieder wie grundlegend sich eine landschaft ändern kann je nach nutzung. Heute habe ich trotz der hitze die offene landschaft und das gefühl der weite genossen.
For ES
Today I decide to take things a bit easier as the last three long etappes have been a bit hard on me and my knees. 22 kilometers should get me to the gite quite early in the afternoon and allow me a bit of repose.
I leave Cahors in company of Lena and Katharina, my to roommates. There is again a little fog as we walk over the famous bridge with the three towers and start to climb a steep path hewn into the cliffside. The view over the fog veiled town is again magical but soon the freshness of the morning gives way to the warmth and the fog disappears. The day promises to be hot – and is. The path leads its usual undulating way up and down, through sparse forest first, then between wide fields. There are many pilgrims on the way and for part of the time it feels like a race is going on – it is hard not to fall into the general push forward. But I want to take it a bit easier today so I let them get ahead of me. As I heard that the gite in Lascabanes is already full I take the precaution to reserve a bed in a gite a little off the track – there is still room left.
The sun is pretty strong today and there is little shadow on the way so I am grateful that it isn't August – the heat would have diminished me to a spot of grease. Even though I think I got a bit too much sun. For a time I walk alone but finally I catch up to Lena and Katharina again and bother them with my company. We try to remember old folksongs but while I usually know the melody – I hardly remember the texts. But singing we reach the village, where I head into the direction of my gite in a hamlet nearby, while they want to attempt their luck in the village proper. But I have hardly arrived myself and been shown the amenities, when the telefon rings – they could find nothing and the proprietor goes to fetch them at the village. Now I am enjoying the sense of – doing nothing and just hanging around.
A sense of liberty
Today we are again on calcite – The soil is black and not red as yesterday and the forest has given way to wide fields. But most remarkably there are no more stonewalls and barbed wire fences. I can only guess why that is so – there are surely as many stones in the field here as in the fields yesterday. But here the eye can roam wide and enjoy the view into the distance – and without those stonewalls I finally feel no longer like a hemmed in cow. I marvel ever again how a different use can make such a difference in appearance to the countryside. Today I enjoy a sense of liberty, despite the heat.
unterkunft: gite l'etape bleu
der etappenführer will mir heute nochmals eine 30 kilometer etappe unterjubeln – da ich aber sehe, dass die morgige nur 15 kilometer sein soll suche ich mir ein übernachtungsziel welches nicht so weit weg ist. Damit werden die beiden etappen etwa gleich lang. Mir passt das sehr, da ich nach den letzten drei doch eher langen etappen etwas müde bin. Auch meine knie können etwas ruhe gebrauchen.
Es hat etwas nebel als ich mit Lena und Katharina, meinen zimmergefährtinen, Cahors über die berühmte brücke mit den drei türmen verlassen und dann einen in fels gehauenen steilen pfad hinaufklettern. Wieder einmal kreiert der nebel eine ganz eigene atmosphäre und der blick von der höhe herunter ist zauberhaft. Recht bald schon ist die morgenkühle vorbei und es wird warm. Wie gewohnt geht es immer wieder auf und ab über die kalkhöhen und jetzt laufen wir in einem gelände das viel offener ist als gestern noch – die hitze beginnt mir bald zuzusetzen und ich bin gottenfroh, dass es nicht August ist – ich glaube da hätte ich einen hitzschlag gekriegt. Auch so noch habe ich wohl etwas viel sonne abbekommen.
Auf dem weg ist das reinste rennen los – irgendwie muss man sich fast hüten, sich vom allgemeinen drängen nicht anstecken zu lassen. Nachdem ich höre, dass die gite in Lescabanes schon besetzt ist, halte ich es für weise ein bett zu reservieren – in einer gite die ein bisschen ausserhalb des dorfes liegt. Da hat es platz. Katharina und Lena meinen sie wollen es in Lescabanes versuchen, aber ein wenig später tauchen sie dann doch hier auf – im dorf war nichts mehr zu kriegen. Wieder einmal dürfen wir in einem renovierten alten haus nächtigen – und eine wunderbare ambiance geniessen. Jean-Michel und seine frau freuen sich jeden tag neue pilger zu treffen und es ihnen wohl gehen zu lassen. Ich lasse es mir gern gut gehen. Der lange, faule nachmittag tut das seine dazu, dass ich mich hier ganz relaxed fühlen kann.
Ein gefühl der freiheit
Es ist interessant wie sich das hochland hier von dem von gestern unterscheidet. Die erde ist hier schwarzbraun aber immer noch mit kalk unterlegt. Doch hier wird viel ackerbau betrieben, der blick schweift über weiter felder zwischen denen locker ein paar eichen stehen. Aber was den grössten unterschied macht – die felder sind hier nicht mit steinmauern umgeben. Überhaupt sieht man hier kaum steinhaufen – anscheinend ist die humusschicht hier höher. Auch die ewig gegenwärtigen stacheldrahtzäune gibt es hier kaum und so fühle ich mich endlich wieder einmal nicht eingepferchtwie eine kuh. Es überrascht mich immer wieder wie grundlegend sich eine landschaft ändern kann je nach nutzung. Heute habe ich trotz der hitze die offene landschaft und das gefühl der weite genossen.
For ES
Today I decide to take things a bit easier as the last three long etappes have been a bit hard on me and my knees. 22 kilometers should get me to the gite quite early in the afternoon and allow me a bit of repose.
I leave Cahors in company of Lena and Katharina, my to roommates. There is again a little fog as we walk over the famous bridge with the three towers and start to climb a steep path hewn into the cliffside. The view over the fog veiled town is again magical but soon the freshness of the morning gives way to the warmth and the fog disappears. The day promises to be hot – and is. The path leads its usual undulating way up and down, through sparse forest first, then between wide fields. There are many pilgrims on the way and for part of the time it feels like a race is going on – it is hard not to fall into the general push forward. But I want to take it a bit easier today so I let them get ahead of me. As I heard that the gite in Lascabanes is already full I take the precaution to reserve a bed in a gite a little off the track – there is still room left.
The sun is pretty strong today and there is little shadow on the way so I am grateful that it isn't August – the heat would have diminished me to a spot of grease. Even though I think I got a bit too much sun. For a time I walk alone but finally I catch up to Lena and Katharina again and bother them with my company. We try to remember old folksongs but while I usually know the melody – I hardly remember the texts. But singing we reach the village, where I head into the direction of my gite in a hamlet nearby, while they want to attempt their luck in the village proper. But I have hardly arrived myself and been shown the amenities, when the telefon rings – they could find nothing and the proprietor goes to fetch them at the village. Now I am enjoying the sense of – doing nothing and just hanging around.
A sense of liberty
Today we are again on calcite – The soil is black and not red as yesterday and the forest has given way to wide fields. But most remarkably there are no more stonewalls and barbed wire fences. I can only guess why that is so – there are surely as many stones in the field here as in the fields yesterday. But here the eye can roam wide and enjoy the view into the distance – and without those stonewalls I finally feel no longer like a hemmed in cow. I marvel ever again how a different use can make such a difference in appearance to the countryside. Today I enjoy a sense of liberty, despite the heat.
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