Sonntag, 26. September 2010

Tag siebenundfünfzig

etappe: St. Antoine – Lectoure
unterkunft: Gite l'etoile d'occitane

Letzte nacht habe ich nicht so super geschlafen – ich glaube aber nicht, dass es das lautstarke schnurren meiner zimmergenossen war. Ich konnte wieder mal keine position finden die bequem war. Tja – etwas gejammert muss sein.

Heute ist das erste mal, dass für die wanderer speziel etwas gemacht wurde. Die route führt grösstenteils der strasse nach und bis jetzt musste man sich als wanderer einfach auf der strasse ganz links auf dem schmalen grünstreifen halten. Heute jedoch führt ein spezieller weg neben der strasse entlang, teilweise ist er sogar rechts und links mit büschen und bäumen bepflanzt welche in ein paar jahren schatten spenden werden in dieser offenen landschaft. Der boden ist zwar hart aber trotzdem ist es angenehmer als auf der strasse. Die landschaft ist sanft gewellt – aber wenn man die wellen hoch muss kommt doch noch eine ganz anständige steigung zustande. Im moment ist es braun in braun da die meisten felder abgeernted und schon umgebrochen sind. Manche müssen schon ziemlich lange gepflügt sein, da auf ihnen schon wieder mit vereinzelten sonnenblumen wachsen.

Der weg führt an mehreren sogenannten bastiden – wehrdörfern vorbei, die natürlich alle auf dem höchsten hügel hocken. Schliesslich kommen wir nach Lectour. Der weg nähert sich über ein plateau, führt dann hinunter in ein sanftes tal und auf der anderen seite wieder hoch. Dabei hat man auf die ganze länge dieser stadt auf dem felssporn einen schönen blick. Sie wirkt fast etwas toscanisch da es am hang zedern und zypressen wachsen. Wir sind ganz schön froh anzukommen – irgendwie hat die etappe trotz ihrer nur 24km doch angehängt.

Da es in der gite kein abendessen gibt kochen ein paar von uns zusammen. Das essen ist gut und ich habe ziemlich hunger aber gegen ende wird mir plötzlich ganz komisch. Für einen moment meine ich dass ich gleich umkippen werde und zur sicherheit verziehe ich mich auf die toilette. Das ganze scheint aber blinder alarm zu sein. Trotzdem gehe ich mich hinlegen.

Herzensbisse

an einem ort zweigt ein weg ab und führt über eine brücke. Es ist nur eine lücke im bewuchs und man könnte sie fast übersehen. Aber als ich dort vorbei komme höre ich ein jämmerliches schreien. Ein kleines tigerkätzchen sitzt vor der brücke und weint. Ich versuche es zu berühren aber es bleibt vorsichtig weg – und will doch klar etwas von mir. Seine pfötchen treten den boden dann kreist es etwas um mich herum, und schreit, schreit, schreit. Ich habe jedoch den eindruck, dass ich das maunzen der alten gehört habe und denke mir, dass diese warscheinlich in der nähe sein wird. Trotzdem ist es mit schlechtem gewissen, dass ich das katzenbündel zurücklasse. Ganz besonders, als ich feststelle, dass es mir nachläuft – aber bald zurückbleibt.

For ES

Last night I sleep badly but I don't think it is the noisy 'purring' which is the reason. I just can't find a position which feels comfortable. Ah well – a bit of whining had to be.

Today it is the first time that the trail has been specially prepared. Before when it followed a road we just had to try and balance along the green edge on the left. But today there is a special trail set aside beside the road and they even planted trees and bushes- even figues. The shadow and the fruit will be greatly welcome once the trees have grown a little. The countyside is still anything but flat, and we follow a line of bastides – walled villages.They are naturally always on the highest hill in the region - and we have to get up there. Even though the walk is only 24 km I find it hard in the end- despite a few lengthy pauses. But finally we draw near Lectoure. We have a great view of the cathedral and the town on its plateau. There is something a bit tuscan about it, surrounded as it is by cypresses and cedars. The last bit is again pretty steep and we are happy to reach the gite.

As there is no dinner served a few of us cook together. I am quite hungry but suddenly I feel a wave of nausea rise and fear to faint. I go to lie down but after a moment it's over. Looks like a false alarm.

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