Donnerstag, 30. September 2010

Tag sechzig

etappe: Condom- Eauze 33km
unterkunft: gite comunale Eauze

Ich bin angekommen- das ist fast alles was ich sagen kann. Meine füsse sind gekocht und ich bin kaputt. Unterwegs habe ich Bruno eingeholt – er hat mit mir wieder die gleichen etappen, da ich ja auch einen tag gerastet habe. Er hat mich dann sozusagen ins ziel gebracht da ich versucht habe mit ihm schritt zu halten.

Wir kommen um fünf an und gehen in die gite communal. Bis jetzt ist das die ungemütlichste – sie hat zwar alles, aber es ist unpersönlich und kalt dort. Ich kann mich zu nichts aufraffen, nicht mal zum schreiben. Um sieben gehen wir in ein restaurant essen und sind da bis fast um neun – und danach gibt es nur noch das bett.

Die letzten vier

Es ist ein seltsames geheimnis um die letzten vier. Egal wie lange man gegangen ist – eine kurze oder eine lange etappe – die letzten vier sind immer die längsten. Kilometer ist das. Sobald man weiss, dass man auf dem schlussspurt ist, ziehen sich die kilometer endlos. Die füsse brennen (auch die brennen immer, egal wie lange die etappe), der rucksack drückt, der magen knurrt – und der erhoffte endpunkt kommt und kommt nicht in sicht. Im gegenteil dazu sind die ersten vier immer so schnell geschafft – es ist richtig gemein. Damit wäre dann auch die relativität der zeit gezeigt – und das obwohl man immer vier kilometer die stunde geht. Die schritte werden zu bewegungen in melasse und der fortschritt scheint zu nichts zu schrumpfen. Und dann- wenn man glaubt jetzt geht gar nichts mehr - ist man da. Das ist vielleicht das erstaunlichste – man kommt immer an.

For ES

I arrived. That's the most I can say. My feet are cooked and I am dead. Along the way I overtake Bruno, who after my own day of rest has again the same itinerary as I do. He basically gets me across the finishline – since I try to keep up with him – or I would possibly still be walking.

We arrive at five and head for the gite communal- which is the least welcoming of all the gites so far. It has everything needed but it is impersonal and cold – shivering cold. I don't feel like doing anything -not even writing. At seven Bruno, Reinhart the Austrian and I head for a restaurant and eating occupies the rest of the evening. After that it's bed.

The last four

It's a strange thing with the last four. Regardless of the distance one has walked – a long or a short etappe- the last four are always the longest. Kilometers that is. The moment I know that the objective is only an hour's walk away time just seems to stretch like a rubber – and arriving seems to be a thing of impossibility. Movements seem to pass through molasse and progress shrinks to zero. If anybody doubts relativity - I propose a few different length daywalks with hurting feet and they will see how variable time is. And when the first four kilometers pass so quickly it seems unfair that the last are so indeterminably long. And then – just when you are about to despair – you're there. That is the most suprising – one always arrives.

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