Samstag, 11. September 2010

Tag eindundvierzig

Etappe: Le Clauze- St. Alban sur Limagnol 25km
Unterkunft: Acceuil pelerin in St. Alban

Sonia meint gestern – die heutige etappe wird dann nicht so schwer. Hm- ich frage mich ob die leute die das sagen die etappen je gegangen sind. Auch heute geht es wieder bergauf und bergab -obwohl, es geht wenigstens nicht so steil auf und ab. Von daher gesehen hat sie wohl recht.

Als ich losgehen will höre ich hinter mir – Barbara, attends moi! Emmanuel. Gut – ich schicke mich darin, heute einen wandergenossen zu haben. Er kann einfach nicht alleine laufen, der kleine (in anführungszeichen, er ist gut einen kopf grösser als ich) Halbwegs zu Le Sauvage allerdings werden wir von Guy, dem Kanadier eingeholt. Er marschiert recht schnell passt sich aber für einen moment meinem tempo an. Es ist etwas, was ich nicht so mag, wenn leute wegen mir langsamer laufen. Das verlangt von mir vorwärts zu machen, und ich fühle mich gestresst. Es gelingt mir aber nach einiger zeit Emmanuel und Guy davon zu überzeugen, dass es ok ist vorwärts zu machen, ich werde in meinem rythmus weitergehen. Also flitzen die beiden ab. Gegen eins, wenn ich immer rast mache, sehe ich sie wieder. Die haben sich ausgerechnet, wo ich etwa rast machen werde und da auf mich gewartet um mit mir zu essen. Eigentlich süss – und da sie nachher wieder separat loszäpfen ist es mir auch noch so recht.

Es erstaunt mich, wie Guy läuft. Er hat fast einen entengang, mit kurzen schnellen schritten und tänzelt fast etwas auf den zehenspitzen. Seinen stock benutzt er völlig arythmisch. Aber er kommt unheimlich schnell voran. Auch bei anderen habe ich festgestellt, dass die kleinen schritte sie viel rascher vorwärts bringen. Ich bleibe aber lieber bei meiner etwas gemächlicheren gangart. Schlussendlich komme ich auch damit ans ziel.

Der wald riecht heute besonders gut, da wir durch föhrenwälder gehen. Die weiden sind locker mit föhren, ginster, erika und fahlem trockenem gras bewachsen. Im Domleschg gibt es ein paar stellen die ähnlich sind, aber hier zieht sich diese landschaft über viele kilometer hin. Erstaunlich auch, dass die kuhwiesen völlig vertrocknet aussehen, dort wo aber gemäht wurde sieht das gras saftig grün aus. An manchen stellen scheint der wald auf einem moor zu wachsen, das wasser der bäche hier ist braun wie bier. Die landschaft gefällt mir sehr – aber ich stelle einmal mehr fest, dass es mich immer mehr nerved, so weit von der zivilisation zu sein. Chur – ich vermisse dich!

Die nächsten etappen führen durch die absolute pampa. Es wird ziemlich schwierig vernünftige etappen zu planen ohne dass man in den zwang kommt über dreissig kilometer zu marschieren. Normalerweise kann man so alle 5-7 kilometer eine gite finden aber für eine etappe hat es über 16km nichts. Ich werde sehen müssen wie ich mich da organisiere.

Das laufen ist jetzt schon ganz anders, allein durch die tatsache, dass es viel mehr leute hat. Wenn ich mich jetzt für eine pause hinsetze, marschiert sicher irgend jemand an mir vorbei. Guy bemerkt gestern – das ist ein weg für kaukasier. Ich frage was er meint – es seien nur weisse unterwegs, keine afrikaner, keine asiaten. Nun ja – nicht wirklich erstaunlich, aber wegen seiner bemerkung fällt mir das gemischte pärchen warscheinlich besonders auf. Sie ist dunkelhäutig und hat einen etwas leidenden ausdruck. Ich denke mir – sie ist bestimmt nicht aus eigenem antrieb unterwegs sondern wegen ihm. Überhaupt habe ich oft den eindruck, dass man bei paaren sehen kann wer der treibende einfuss ist. Manche sind bestimmt gemeinsam (in der motivation) unterwegs, andere gehen einfach mit. Dieser weg könnte für ein paar bei dem der eine nur mitgeht, zu einer richtigen prüfung werden. Der weg wird unendlich, wenn man keine motivation hat ihn zu gehen.

Morgen steht mir eine kurze etappe bevor, da ich es vorziehe von einem 'zivilisierten' ort zum anderen zu wandern und dann halt etwas unregelmässige etappen zu haben. Meinen knien kann eine kürzere etappe nicht schaden – ich spüre sie schon ziemlich. Um ehrlich zu sein, bin ich froh, dass mir mitwanderer sagen, sie hätten die gleichen beschwerden. Nicht, dass ich sie ihnen gönne, aber es erleichtert mich etwas, nicht einfach eine jammertante zu sein sondern dass andere das gleiche durchmachen. Geteiltes leid...

For ES

Sonja said yesterday: this etappe will be easier. Hmpf -I wonder whether people who say that ever walked them. There is still a lot of going up and down although in truth it is less steep than yesterday. So maybe in this respect she was right.

When I am ready to leave this morning I hear a plaintif – Barbara, attends moi! Emmanuel. Well, I resign myself to another day in his company. He just can't walk alone the little one (he's a head taller than me but puppy is puppy) We head out but shortly before Le Sauvage Guy the canadian catches up to us. He walks quickly but slows down to keep us company. I have my problems with that, because I start to feel stressed, as I tend to try to keep up with the others and to much speed exhausts me, also I cannot dawdle and take pictures as I like

I finally convince the two to go hahead at their own pace and continue alone. They do, however, wait for me at one o'clock, having figured out where I would be when I take my pause. That is quite sweet of them. We have lunch together and then head out again separately.

The forest smells wonderfull today. We walk through high meadows which are grown with scattered pines, ginster and heidekraut. (Sorry but I can't figure out the english names for them.) Dry, pale yellow grass cropped short by the cows and sheep is soft to the step, where the path leads over the meadows. Mostly it is unpaved road, which is covered with sand. The rock is now granite, and it seems to decompose fairly quickly so there is sand everywhere. The different kinds of granite are fascinating to see – so many variations; bright pink with large white crystals, finegrained rose and black granite, one which contains huge crystal cubes of up to five centimeters, grey one with a lot of glitter, some which is so fine grained it looks like marble, colors ranging from grey, green, pink, rose and yellow to black. On the hilltops there are often round blocks of granite piled upon each other, between pines and ginster, looking like the forgotten marbles of a giant's child. It's a beautiful country to walk through but at the elevation of 1000 meters the winters must be quite severe.

As I look at the walking guide I see that the next etappes will be very difficult to plan. We will be crossing country which is even less populated than what we already walked through and gites will be few and far between. It looks like however I turn things I will have to do an etappe of 32 kilometers- or chicken out and do this in two days of 16km. As it is all downhill I opt for doing it all in one- if tying my shoes more tightly will actually take care of some of my feet problems, then that should be feasible- even if not desirable.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen