Donnerstag, 14. Oktober 2010

Tag fünfundsiebzig

Etappe: Los Arcos – Logroño (ha - habs geschafft das waggelige ding auf das 'n' zu mechen!)28km
unterkunft: Albuerge municipal Logroño

der schmerz sitzt tief

Heute verpenne ich – warscheinlich hat mein unterbewusstsein sich schon auf eine leichtere etappe eingestellt und daher nicht alarm geschlagen. Dafür gibt's heute super brot, dunkles mit sonnenblumenkernen und vollkornbrot. Bis ich endlich aus der stadt raus bin, ist es schon hell. Ich laufe relativ zackig los, merke aber bald, dass sich die gestrigen 37km nicht so ungestraft wegstecken lassen. Daher falle ich bald in ein ruhigeres tempo zurück. Es ergibt sich dadurch, dass ich praktisch gleich laufe wie Karl, ein Deutscher, der in der gleichen albuerge übernachtet hat. Wir kommen ins gespräch und so geht's zusammen bis nach Viana. Ich denke, er war nicht allzu gestresst von meiner gesellschaft, sonst hätte er nicht immer gewartet, wenn ich wieder an einem strauch riechen muss oder ein foto machen. Ein teil der strecke ist nämlich ein richtiges geruchsparadies, wenn man die sträucher etwas genauer untersucht. Da wachsen wild rosmarin, lavendel, und noch verschiedene andere büsche die leicht riechen wenn man daran reibt. Auch die vögel scheinen mir heute besonders sangesmunter. Bis Viana geniesse ich daher den marsch, obwohl mir schon da die füsse ziemlich weh machen.

In Viana gehe ich in die nächste bar während Karl woanders mittagessen will. Danach marschiere ich alleine weiter. Die zehn kilometer bis Logroño sind allerdings sehr mühsam. Es geht recht viel über asphalt und am schluss durch das industriegebiet der stadt. Tja – dies ist halt nicht die France profonde, wo die dörfer am abserbeln sind aus lauter unterentwicklung. Da gibt's halt auch ein paar weniger schöne aspekte. Es ist jetzt fünf – da gehen in Spanien wieder die läden auf. In der albuerge haben sie die eigentlich moderne küche eingemottet und stellen einem nur eine microwelle zur verfügung – ich habe also die wahl zwischen fertigkost oder einem späten abendessen im restaurant. Ich geh mal in die stadt und sehe was sich anbietet. Was nicht ganz einfach ist – irgendwie scheinen mir ein paar zehen abhanden gekommen zu sein -zumindest dem gefühl nach.

For ES

Today I oversleep – my subconscious has probably noticed that today's etappe is short in comparison to yesterday so takes it easy. But I have a great breakfast with homemade dark bread. When I finally leave town it is light. At the beginning I walk briskly but soon realise that yesterday's kilometers are still in my feet – I have to take it more slowly today. With a slower speed I happen to walk next to Karl who stayed at the same albuerge last night. We start talking and I guess he didn't mind my company too much or he wouldn't have waited for me to stop sniffing bushes or taking pictures. Today nature presents me with many odours in the bushes by the wayside. Here grow wild rosmarin, lavender, and several other bushes with spicy smells that I don't know. And I get to eat my first almonds fresh from the tree. The eighteen kilometers to Viana are thus quite enjoyable despite the feet.

In Viana I need to head for the first bar available -Karl wants to eat lunch somewhere else so we separate. After that I continue alone. The final ten kilometers, however, are far less enjoyable than the first eighteen. The track follows for a long time a road, and then enters the industrial suburb of Logroño. Ah well, this is not the France profond, where the villages are dying for lack of development. So things are not always just pittoresquely pretty.

I pick the first albuerge that is on the way which happens to be the municipal one. They ought to have a kitchen – but although it would be quite modern they apparently decided it was too much trouble – so the stoves are covered over and there is only a microwave. So I have the choice between a precooked dinner or a late one. Some choice. I will go to town now, as it is past five, when the shops open again – and decide what offers itself then.

3 Kommentare:

  1. Hallo Barbara,

    demnächst wirst Du in Azofra vorbeikommen. Hier kann ich Dir die kommunale Herberge empfehlen.
    Eine gute und zweckmäßige Albergue mit tollem Innenhof – einer Finca gleich. Hier ist man in einer Art "2-Bett-Kabinen" untergebracht, kann prima Wäsche waschen und im Liegestuhl die Beine baumeln lassen.
    Und dann in Granón solltes Du unbedingt die christliche Herberge im Dachstuhl der Kirche aufsuchen. Einzigartig - Matratzenlager im Dachstuhl, tolle Atmosphäre, gemeinsame Pilgermahlzeit nach einer Messe mit Pilgersegen. Vom Glockenturm hat man einen schönen Blick und kann dort auch seine Wäsche trocknen.Echt toll!
    Buen Camino weiterhin.
    LG Volkmar

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  2. P.S.
    Wenn Du noch ´n paar Infos oder Tips gebrauchen kannst, kurz Bescheid geben. Helfe dann gerne.
    Volkmar

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  3. Danke Volkmar. Du hast mir gerade die entscheidung abgenommen ob ich in Santo Domingo bleibe oder noch bis Granón weiger gehe.Ich glaube in den füssen stecken noch ein paar kilometer mehr;)

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