Sonntag, 7. November 2010

Tag neunundneunzig

Etappe: Cee - Finisterre 13km
unterkunft: Albuerge de Paz

FINISTERRE!!!

Ich bin endlich angekommen! Nach einem langsamen märschchen nach Fisterra habe ich mich in der albuerge einquartiert, ein bisschen herumgetrödelt und bin dann zum riesig langen strand gegangen wo ich mir ein paar minuten das meer um die zehen spülen liess... danach wurde es mir zu kalt und ich habe mich in trockenere gefielde verzogen. Zuvor aber habe ich noch meine eigene jakobsmuschel gesucht – davon gab's nur wenige und ich musste ziemlich lange suchen.

Gegen vier bin ich dann dem Cap entgegengeschlurft – viel langsamer kann man wirklich fast nicht mehr gehen. Das wetter ist ziemlich wechselhaft, zwischendurch regnet es immer mal wieder leicht, doch dann reisst der himmel auf und die sonne scheint. Da es immer wieder irgendwo regnet, ist der himmel von regenbogen überzogen.

Am Cap ist es irgendwie ein bisschen – nicht enttäuschend – aber irgendwie fehlt meiner geste des schuhe wechselns das flair. Ich habe fast ein schlechtes gewissen, dass ich die alten schuhe einfach so loswerden will, obwohl die profile ziemlich runtergelaufen und die nähte an gewissen stellen schon am aufplatzen sind. Aber die neuen schuhe sind eine erleichterung. Ich will eigentlich im restaurant, welches es am cape geben soll, essen gehen um die zeit bis zum sonnenuntergang zu überbrücken – aber wie kann es auch anders sein – das restaurant ist geschlossen. Was mache ich also mit den zwei stunden?

Ich wandere der strasse entlang hoch auf den hügelrücken und von dort weiter zu den Sagrada Piedra. Diese sind granitblöcke aufeinandergetürmt. Ich frage eine spanische gruppe, warum dies steine so genannt werden. Sie erklären mir, man könne einen stein zum wackeln bringen und sich dann etwas wünschen. Ich kann mir jedoch im moment nichts vorstellen was ich mir wünsche und schaue daher nur zu wie die spanier ihre wünsche einholen. Danach schlendere ich wieder zurück und setze mich auf einen stein um auf den sonnenuntergang zu warten. Ich habe am nachmittag bereits eine bestellung ans universum geschickt für einen guten sonnenuntergang. Meine vorstellungen von gut und die vom universum klaffen hier leider etwas auseinander – die sonne verschwindet etwa zwei finger über dem horizont hinter einem wolkenbank und das erhoffte spektakel verpufft etwas schwächlich. Trotzdem – gestern hat's geregnet, also warum beklage ich mich?

Danach gehts zurück nach Fisterra. Ich brauche was zu essen! Eigentlich will ich mal noch seafood versuchen aber nach einem blick auf die preise vergeht mir der appetit. Ich lande dann in einem langsamen fastfood bei einem gemischten salat und hamburger. Zumindest habe ich genug gegessen.

Und morgen geht's dann heim.

For ES

I've finally arrived! The end of the way. I take my time to go to the Cap, not sure what to expect. When I finally arrive it is almost a bit of a let down. I change my shoes, but somehow the gesture doesn't seem to carry the significance I gave it. It's in the middle of the afternoon – the second part of the 'ritual' will have to wait – the taking of the picture when the sun disappears in the sea.

I want to eat something but the restaurant there has already locked down for the seasonbreak. So- go back to Fisterra and come again shortly before sunset? I know I won't come a second time. So I spend my time exploring a bit more of the cape. It is a granite promontory and on the top of it are those typical rocky outcrops. Somebody tells me which way to take to get a pretty view down onto the village and the beach. It is along a way which leads to the Sagrada Piedra. I ask some Spanish people why they are called like that. They explain it is because some of them can be caused to wiggle and if you do – you can utter a wish. They all seem intent on finding the wishing stone while I watch slightly bemused.

Finally the sun is starting to get low on the horizon. My wish for a dramatic sunset is, however, only granted in part. There are some pretty light effects, but as the sun disappears about two finger above the horizon behind a band of distant clouds, the hoped for spectacle of colors does not materialise. But then again – yesterday it rained! What do I have to complain about?

Well – ritual over I head back to town to stuff my face. I plan to get some seafood – but when I see the prices I lose my appetite. Instead I end up in a slow fastfood burgerbar where I have a huge insalada mixta and a double hamburger.

Now off to bed – I am, despite having done little, rather tired. And tomorrow – for home.

5 Kommentare:

  1. Jipijaije Geschafft! Gute Heimfahrt.
    Grüässli Zibi

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  2. Wahnsinn, du hast es geschaft! Komm gut nach Hause!
    LG
    Kash
    Khanz viele BIlder warten auf dich! ;)

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  3. wie jetzt?
    und nun ist alles vorbei?

    ich habe nicht gelesen, dass du in Santiago de Compostela bist, das ist doch das ziel?

    aber
    applaus und verbeug

    was wird nun werden?
    hat deine wanderung dir die erleuchtung gebracht?
    aber? muss man eine erleuchtung haben? kann man nicht einfach so laufen?
    ich hoffe, du hälst uns auf dem laufenden
    herzlichen glückwunsch
    regina
    ich freue mich - alles eigentlich super gelaufen für dich
    und danke fürs mitlesen - mach mal ein ebook draus

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  4. und wie kommst du heim?
    oder bist du schon zu hause?

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  5. Congratulations! Also hast Du es doch in 99 Tagen geschafft. Es klingt eben auch gut. :-) In den letzten Tagen war ich mit Hans und Anja unterwegs und er sah Dich als Du in Santiago einmarschiertest. Da er an der Kasse stand, konnte er nicht rufen und Du warst weg. Wir nahmen uns einen Tag Pause in Santiago und ich marschierte dann über Muxia nach Fisterra. Vorhin kam ich wieder zu Hause an. Beste Grüße aus dem Regensburger Nebel!
    Georg

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