Montag, 7. Juni 2010

T minus 54

Na grossartig. Mein staubsauger hat den schluckauf. Hoffentlich muss ich mir keinen neuen kaufen!

Warum ich das hier eintrage? Was hat mein staubsauger mit dem Jakobsweg zu tun? Eigentlich nichts - und doch viel.

Ich hasse es nämlich zu putzen, wie ich zu meiner schande gestehen muss. Nicht dass ich gerne im dreck lebe, aber... tja... es gibt halt wichtigeres als putzen. Zumindest war das für lange zeit so, dass ich nach der arbeit nach hause kam und weissgott anderes im kopf hatte als noch zu putzen oder aufzuräumen. Die arbeit hatte mich knuddelfertig gemacht und ich wollte eigentlich nur noch meine ruhe haben und mich beim rumspielen am komputer entspannen. Früher hatte ich noch genug energie vor oder nach der arbeit zu schreiben, doch damit war schon seit über einem jahr schluss. Schreiben braucht viel mehr energie als bildbearbeitungen und so fiel das einfach weg.

Ich schweife ab? Nein, nicht wirklich. All das hängt zusammen mit meiner unlust zu putzen. Und all das hat sich geändert in dem moment, in dem ich entschied einen schlussstrich zu ziehen. Der entschluss alleine hat mich mit energie gefüllt, die mir vorher fehlte. Und damit kam auch mehr disziplin in mein leben. Ich bin immer noch nicht super ordenlich - aber immerhin ist die küche keine kampfzone mehr und auch der rest der wohnung ist (für meine verhältnisse wohlgemerkt!) einigermassen akzeptable. Ein ordnungsfanatiker würde es immer noch als chaos empfinden, aber mir genügt es. Und ein papagei hat sowieso einen chaosfaktor 10... da bleibt nichts lange sauber.

Bei mir zeigt es sich immer wieder, das es nichts schlimmeres für mich geben kann, als keine pläne mehr zu haben. Wunschlos glücklich ist für mich ein widerspruch. Wunschlosigkeit macht mich nicht glücklich... nur passiv. Für eine gewisse zeit kann das tatsächlich ok sein, aber irgendwann wird aus passivität unlust, aus unlust depression und dann... kann nur noch ein einschneidendes erlebnis wieder für eine besserung sorgen.

Man merkt - ich bin keine Buddhistin. Buddhismus und menschsein scheinen mir irgendwie zu widersprechen. (warscheinlich weil ich den Buddhismus nicht verstehe) Zufriedenheit kann bei mir nicht aus passivität entstehen, zufriedenheit entsteht aus dem gefühl für etwas gut zu sein und das bedingt für mich aktivität.

Im moment bin ich es zufrieden, dass meine wohnung nicht mehr der saustall ist, den sie die letzten zwei jahre normalerweise war. Und wenn ich dazu einen neuen staubsauger kaufen muss, werde ich das zähneknirschend tun.

1 Kommentar:

  1. tja und beim wandern kannst du den ganzen tag
    sinnieren und versuchen , die welt zu verstehen.

    ich bin glücklich, aber nie wunschlos
    und wenn es nur der gedanke an sonne auf dem balkon oder der wunsch, die straba möge mir nicht vor der nase wegfahren ist. ich habe immer ein paar wünsche im gepäck

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