Sonntag, 6. Juni 2010

T minus 55

Diesen eintrag schreibe ich von meinem notebook aus. Ich habe mir vorgenommen, ein tagebuch zu führen und jeden tag, wenn möglich, einen blogeintrag zu machen – von unterwegs. In der vorbereitungsphase schreibe ich nur dann wenn es etwas zu berichten gibt...wie ja schon ersichtlich.

Man sollte eigentlich meinen, dass ich davor zurückschrecken werde, das nicht unbeträchtliche gewicht von 1.2kg mitzunehmen, immerhin zählt ja jedes gramm auf dem weg. Aber der gedanke, alles handschriftlich festhalten zu müssen schreckt mich mehr als der gedanke an das gewicht. Ich komme mit schreiben per 'pedes' einfach nicht schnell genug nach. Man darf sich allerdings fragen, ob ein langsameres schreibtempo allenfalls 'mentalem durchfall' vorbeugt. Ich denke nicht.

Die technik wird bei diesem unternehmen ohnehin ziemlich ins gewicht fallen, im wörtlichen sinne, da ich auch meine digital spiegelreflex kamera mitnehmen werde. Eines dieser leichten null acht fünfzehn geräte kommt für mich nicht in frage, allein die lange verschlusszeit bei einer solchen kamera treibt mich immer wieder in den wahnsinn. Da lauert man mit dem finger auf dem drücker, bis das gewählte opfer genau richtig steht, schaut oder lacht... zack... und was geschieht? Man hat den augenblick nicht erwischt, weil die kamera einfach viel zu langsam ist. Meine kamera wird mich vor vielen frustrierenden momenten bewahren... ich glaube, das gerechtfertigt das zusätzliche gewicht.

Im moment bereitet mir ja das kleine keyboard noch ziemlich mühe, ich vertippe mich ständig und der cursor springt plötzlich woanders hin. Alles eine frage der gewohnheit, natürlich, wie das meiste im leben. Aber bis man soweit ist, ist die frustration gross.

Diesen eintrag schreibe ich im zug, um den kleinen komputer und die mobile internet verbindung dem tauglichkeitstest zu unterziehen. Man darf sich natürlich schon die frage stellen, wie sich all diese technik mit der einfachheit des pilgerns vereinbaren lässt. Auf dem weg ist frau mit den gedanken alleine, da kommt die technik kaum ins spiel. Aber es macht doch sinn, einmal angekommen, die erwanderten erkenntnisse festhalten zu wollen. Und ich mach das halt so. Auch der zugang zum internet, die möglichkeit, per e-mail mit zu hause in kontakt zu bleiben, widerspricht dem modernen pilgern doch nicht wirklich. Ich bin überzeugt, dass auch ein früherer pilger jede gelegenheit wahrgenommen hat um eine nachricht nach hause zu schicken... und je schneller desto besser. Pilgern heisst ja nicht aus der welt zu sein.

Aber wer weiss... vielleicht werde ich ja, einmal unterwegs, ganz anders darüber denken. Das sich das schöne an der sache – man weiss nie.

So... und jetzt testen wir mal die verbindung und schauen, ob sich das hier raufladen lässt.

1 Kommentar:

  1. toll, dass du dein schlepptop mitnimmst. so können wir dich wenigstens ein bisschen auf deinem weg begleiten.
    ich freue mich jedenfalls jetzt schon auf deine reiseberichte.

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