Montag, 12. Juli 2010

T minus 17

Oh die eitelkeiten des schreibers. Ich habe gerade in einer zeitschrift einen bericht über zwei pilger gelesen, welche von der schweiz aus nach compostela gepilgert sind. Auch sie haben einen blog geführt und dazu den laptop mitgenommen.
Da frage ich mich doch, wozu ich nochmals das worldwide web mit meinen persönlichen erfahrungen belasten soll. Mein erfahrungen werden wohl auch nicht so sehr anders sein, als die der hunderttausende anderer, welche dieses jahr nach westen
pilgern.

Und doch - ich möchte ein tagebuch führen, das erlebte festhalten und das erfahrene beschreiben. Schön und gut - muss aber ja nicht unbedingt noch ins netz gestellt werden oder?

Jaaaaa- aber - meine familie - meine freunde - die sollen doch auch wissen wie es mir geht. Der blog erlaubt es anderen, kommentare zu geben, und damit besteht die möglichkeit eines, wenn auch zeitverzögerten dialoges. Vielleicht will ich diese
verbindung im laufe der reise gar nicht mehr beibehalten, im moment fühle ich, dass ich diesen kontakt haben möchte.

Ich gehöre zu den menschen die erlebnisse erst so richtig be- und verarbeiten können, wenn sie die chance haben, darüber zu sprechen oder zu schreiben. Schreiben noch mehr als sprechen, zwingt mich dazu das erlebte nicht nur begreifbar zu machen, sondern auch zu kristallisieren. Wie ein gedicht, oder ein drehbuch wo der inhalt im besten fall auf das minimum beschränkt wird und daher jedes wort umso mehr gewicht hat. Ich werde versuchen, meine erfahrungen wie ein gedicht oder drehbuch zu bearbeiten, mit disziplin in wort und gedanke.

Mal sehen, ob ich diesem vorsatz auch treu bleiben kann.

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