Montag, 6. September 2010

Tag fünfunddreissig

etappe: Tence – St.Julien Chapteuil ca. 26 km
unterkunft: gite comunale de St. Julien

schöne überraschungen

Das hotel gestern in Tence war eine riesen überraschung. Für 30 Euro gibt es nicht nur morgenessen sondern auch nachtessen, plus zimmer mit bad und TV! Das nachtessen ist gut und reichlich, und es ist schon lange her, dass ich so gut geschlafen habe. Daher ist es mit ein bisschen wehmut, dass ich abschied nehme. Ich habe ein rendez-vous mit dem fotografen. Schlussendlich kommen auch noch Marie-France und Josef und Ursula um sich fotografieren zu lassen, daher wird es etwa zehn nach neun bis wir losmarschieren. Es ergibt sich dass Marie-France und ich weite strecken, speziel am schluss praktisch zusammengehen, da sich unsere lauftempos etwa gleichen.

Die strecke gefällt mir gut, und obwohl es auf 1273 meter hochgeht ist der anstieg gut machbar. Der übergang über den pass ist eine rechte überraschung. Hinter uns eine rollende hochebene, vor uns fällt das land rasch ab und ist bedeckt mit kuppelförmigen hügeln, den überbleibseln von alten vulkanen. Marie-France nennt sie mammellon – brüstchen – aus offensichtlichen gründen. Wir folgen brav den wegsignalisierungen mit der muschel, runter zu einer mühle und auf der anderen seite einem alten weg folgend wieder hoch. Ich will mich orientieren und denke plötzlich – wo sind wir den? Der GR65 sollte doch auf der anderen talseite verlaufen?! Wir sind falsch! Doch das gelbe buch von Marie-France ist anscheinend mit den muschelmarkierungen einer meinung und ein blick auf die karte zeigt, dass der weg, dem wir jetzt folgen ein ganzes stück schneller ans ziel führt. Schon gestern hatte ich bemerkt, dass der wanderweg einen weiten bogen um den Chapteuil schlägt und hatte mir da schon gesagt – wenn's zu heftig wird, dann gehe ich direkt vorne durch – alles was recht ist, aber 5km ohne sinn mehr, dazu tun mir die füsse zu sehr weh. Anscheinend waren andere der gleichen meinung – so geht der weg jetzt direkt nach St.Julien.

Auch Marie-France hat sich letztendlich entschieden doch bis St. Julien zu wandern und nicht schon im dorf vorher rast zu machen. Nun sind wir wieder zu fünft in der gite. Da niemand anderer zu kommen scheint, verteilen wir uns auf alle zimmer, so dass niemand oben im kajütenbett schlafen muss – keiner will mit seinen wunden füssen da hochsteigen müssen.

Zum glück ist in Frankreich auch nicht schon um 5 ladenschluss an einem samstag – sonst hätten wir etwas blöd ausgesehen, da wir noch einkaufen mussten für das nacht- und das morgenessen. Ich habe Marie-France gebeten milch zu kaufen, ich habe seit etwa zwei tagen sodbrennen – etwas was ich vorher noch nie hatte und ich kann mir nicht recht erklären woher es kommt. Evt. habe ich zuviel fruchtsaft getrunken. Auf jeden fall werde ich da und beim kaffee mal etwas kürzer treten. *seufz* es gibt doch immer wieder etwas neues zu beweinen! Jammertante!

Auf jeden fall habe ich einen ganzen tag wettgemacht gemäss reiseführer. Da ist die strecke, welche wir gestern und heute geschafft haben auf drei tage aufgeteilt. So fühle ich mich doch recht stolz über die erbrachte leistung auch wenn sie etwas weniger war als ursprünglich erwartet.

Später: Paul liest beim gang in das städtchen noch zwei andere pilgerinnen auf, Brigitte und Fabienne. Fabienne ist ursprünglich aus Genf, lebt aber in Deutschland und Brigitte ist neuseeländerin, spricht aber deutsch. So sind wir zu siebt beim nachtessen, da jeder ein bisschen etwas dazu beiträgt. Es ist ganz interessant, da Brigitte den teil nach Le Puy schon gemacht hat. Sie alarmiert mich allerdings etwas mit ihren geschichten über bettwanzen! Das kann ja heiter werden!

For ES
Things have sped up a little as I covered the last three etappes in two days. The last hotel was a big surprise as we got evening and breakfast for the price of 30euro and our rooms have bathroom and TV included. The food too is very nice, with regional specialities. I'd almost be tempted to stay a little longer, but I will make a day pause in Le Puy before I head onto my second leg.

In the morning I first have my picture taken by a fotografer who takes photos of pilgrims because he plans to do an expo with them. Marie-France and finally even Josef and Ursula turn up too so it takes a bit longer, but ten to nine we're off.

The way ist interesting, goes up to 1274 meters, but is never so steep that it gets really strenuous. Once we breast the pass it is interesting how the landscape changes. In our back is high country with rolling hills, in front of us the land falls away fairly quickly and is covered with what Marie-France calls mammellons – little breasts. Apt description for that is what the hills look like. They are the remains of ancient volcanoes.

We reach our home for the day around quarter to five – pretty glad the way cut the last five kilometers off- for on our map the way made a long turn around the hill of Chapteuil – which I had already decided was unnecessarily long. Apparently others had thought the same for the way signs took a different route which was considerably shorter. Very nice for my feet :p.

At St. Julien two pilgrim women point us the right way to the gite. They want to go to an acceuil Jaquaire – later, however, they come to the gite because they did not like the place. So we end up seven at dinner and have a very nice long evening. Unusual for us we only go to bed at ten.

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