Dienstag, 21. September 2010

Tag zweiundfünzig

Etappe: Bach – Cahors 27 km
Unterkunft: Jugi Cahors

Heute morgen starte ich mit schwierigkeiten. Ich habe leichtes kopfweh und auch das 'vegetalien' frühstück kann da nichts machen obwohl es eine wunderbare abwechslung zu den ewigen baguettes ist. Ich trotte dann los und habe wirklich mühe, die ersten acht kilometer hinter mich zu bringen. Auf dem weg sind auch die beiden Französinnen aus der gite, Patrick, der mann der einen ist mit dem auto nach Cahors voraus gefahren und wird dann mit dem velo zurückkommen um sie zu begleiten. Daher sind deren rucksäcke viel kleiner und sie marschieren schneller. Ich mag ihnen heute nicht so recht hintennach bis ich in Mas le Vers im kleinen pilgerrelais ein alcacyl nehme. Im relais sind auch schon Bruno und Karl – der Schweizer und der Österreicher – und nach der pause hänge ich mich an die beiden an, da sie gleich laufen wie ich. Das alcacyl scheint zu wirken und nach der pause geht es mit laufen so viel besser, dass wir bereits um vier in Cahors sind. Die Jugi ist ok – die stadt – soso, aber sie hat wenigstens geschäfte. Ich zäpfe direkt in einen Orange shop ab damit mein internet problem endlich gelöst wird – aber der techniker ist ratlos und kann mir nur sagen, ich solle versuchen das program auf der homepage des modemanbieters runterzuladen, oder in foren nach einer lösung zu suchen. Ich bin beeindruckt – wirklich. Wenigstens gibt er ehrlich zu, dass er keine ahnung hat wie das problem zu lösen ist. Ich werde heute abend mal schauen – die jugi hat ja internet wifi. Tja – und bis da hin gehe ich mir die haare schneiden lassen.

Splitter

Die gegend, durch die ich wandere erinnert mich an Australien. Die erde ist rot und der weisse kalkstein sieht manchmal wie knochen aus. In Australien waren dies oft die knochen von widdern die im dienst gestorben waren – hier ist es bloss das rückgrat der erde. Der weg ist gesäumt von steinmauern – das erbe von generationen von menschen welche die erde urbar gemacht haben. An manchen feldrainen erheben sich grosse steinhaufen oder die ränder sind wie geröllhalden, und die wege auf denen wir gehen sind oft meterhoch über dem boden, weil auch sie als steinablagen gedient haben. Das macht das gehen nicht immer leicht, da die losen steine manchmal nur mit kuhfladen etwas zusammen gehalten werden. Zwischen den einzelnen feldern kann man heute noch wagenbreite zufahrten sehen, die jedoch oft genau so überwuchert sind wie die einstigen wiesen oder felder. Ich habe den eindruck, dass viel von dem eichen und buchswald, durch den wir gehen, kaum älter als vierzig-fünfzig jahre sein kann. Da haben generationen von bauern die felder in mühsamer arbeit immer wieder von steinen befreit, um sie bewirtschaften zu können und eine generation der vernachlässigung reicht, damit das land zum urwald wird.

Am weg der bis jetzt nur durch verbuschte weiden und wald geführt hat taucht plötzlich ein haus auf mit einem knallgrünen briefkasten am wegrand. Ich kann mir ein schmunzeln nicht verkneiffen – der briefkasten postuliert mit macht die präsenz der zivilisation – und als wir weitermarschieren kommt uns diese in form eines briefträgers im auto entgegen.

Wespenattacke

Gestern sitze ich noch ungeduscht hinter meinem bier, froh meine füsse etwas an der frischen luft kühlen zu können als ich plötzlich einen brennenden schmerz verspüre. Ouch! Etwas hat mich gebissen. Ouch – noch einmal! Ich schaue runter. Eine wespe surrt um meine füsse, offensichtlich sehr daran interessiert. Das biestchen hat mich gezwickt – offensichtlich um zu sehen, ob das was da so nach verrottendem käse stinkt auch essbar ist. Tut mir leid – leider nicht. Sie verzieht sich dann nach ein paar weiteren runden um die füsse.

For ES

Today I start badly. Walking is a strain and I have a light headache which even the vegetalian breakfast cannot take care of. At least the breakfast is great and a nice change to the eternal baguettes. The first eight kilometers I drudge along, unable to follow the two French women who stayed with me in the same gite. Patrick, the husband of one of them will take their car to Cahors and then come back by bicycle to accompany them so their packs are very light. Finally I have enough of my headache even if it is only a slight one – I take an alcacyl. Walking alone when not feeling well is a bad thing so I attach myself to Bruno the Swiss and Karl the Austrian. They have a similar walkingspeed as I do and do not seem to mind my presence. After the rest walking actually goes a lot better and we reach Cahors at four where I head to the youthhostel and they look for a gite.

Cahors is a soso town but at least it has many shops so I head immediately for the next orange shop – my problem with the program has still not been solved. But the technician cannot help me – he tells me honestly that he has no idea how to solve the program and that I have to see for myself how to get the program. Great – but at least honest.

Splinters

The last three days we have been walking over the plateau of calcite. The ground is rugged, oaks and buchs grow all over the place. Practically every path and every field is hemmed in by stonewalls, the heritage of generations of people working to make the rocky ground arable. Sometimes huge heaps of stone have been piled up in one part of the field, or the edge of a field hemmed in by hills is a real rubble field. Many of the paths we take are meters higher than the pasture around, a result of also being a repository of the rocks. Walking is there uncomfortable as the lose ground is only held together by cowpatties. Today the rockwalls are crumbling and the fields behind must have been left to their own devices some fourty-fifty years ago, judging from the size of the oak and buchs that now grow there like a veritable jungle. Generations of people worked to make the ground fertile and arable – one generation of neglect is enough to turn it all back into wilderness.

On the way which so far has led almost eight kilometers through oakforest suddenly a house appears. On the fence a green mailbox, declaring loudly that civilisation finds its way even here. A few hundred meters later said civilisation roars past us in the guise of the mailwoman in her car.

Waspattack

I relax, still unshowered on the terrasse, enjoying the air around my feet when I suddenly feel a burning pain. OUCH! Something has bitten me! And again – uch! I look down and see a wasp zoom around my unwashed feet. Problably the smell of rotting cheese has attrackted it and it has taken a nibble to determine the eatability of the fare – sorry pal – no goodie there. After a few more circles around my twitching feed it finally departs to my relief.

3 Kommentare:

  1. das war nicht ihre käsesorte
    arme wespe

    *lach*

    grüße

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  2. Go Barbara go! Etwas anfeuern hilft. Habe es gerade beim Bremen Marathon getan. Es hat meiner Kollegin geholfen.
    Von einer Wespe gezwickt und nicht gestochen zu werden ist schon eine Seltenheit! ;)
    Liebe Grüße
    Kash

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  3. jaja- lacht ihr nur! Heute hat es noch eine versucht! Ich brauche dringend fusspuder!

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