Mittwoch, 15. September 2010

Tag sechsundvierzig

Etappe: Fonteille -Senergue 20km
unterkunft: gite d'etappe Sénos

Fonteille erweist sich als wahres schlaraffenland. Wir haben ein reichliches und langes mahl und kehren gesättigt gegen 22.15 in unser mobilehome zurück. Guy ist etwas unglücklich- er kann sich nach einem reichlichen mahl nicht sofort schlafen legen und bleibt auf dem sofa, wärend ich mich verdrücke in mein zimmerchen. Ich habe keine solchen probleme und schlafe bestens, abgesehen von den üblichen wachphasen um etwa 2 uhr nachts.

Der morgen dämmer erst gerade als wir aufstehen und von unserem hügel haben wir eine wunderbare sicht. Der horizont ist tieforange, wärend über uns noch die sterne leuchten. Im tal liegt tiefnebel aus dem einzelne hügelkuppen wie inseln herausragen. Wärend ich zuschaue, wie sich der himmel langsam erhellt, bin ich gottenfroh, dass es in Estaing keinen platz mehr hatte. Erstens brauchen wir jetzt nicht mehr als erstes diese fiese steigung in angriff zu nehmen- dies wäre zu beginn einer entsprechend langen etappe mörderisch gewesen. Zweitens hätte ich nie diesen schönen sonnenaufgang bewundern können mit dem nachfolgenden nebelspektakel – und drittens bezweifle ich, dass wir so ein fantastisches frühstück vorgesetzt bekommen hätten. Als wir in das speisezimmer kommen, bleibt mir fast der atem weg – panettone, schokoladenkuchen, zopf in der form, getostetes brot, keks – es hat sicher zehn verschiedene sachen, das meiste davon süss. Nicht zu sprechen von etwa acht verschiedenen sorten aufstrich. Ich hätte mich am liebsten durch jedes einzelne angebot durchgefressen- aber mein magen findet relativ schnell, damit sei es genug. Also erfreue ich mich an den verpassten köstlichkeiten per augenschein.

Wir ziehen etwa um halb neun los. Der nebel hat sich etwas gehoben und treibt jetzt den taleinschnitt hoch und durch die bäume. Die sonne wirft ihre strahlen durch die bäume und der schatten zaubert streifen in die luft. Ich kann meine kamera kaum loslassen, aber muss schliesslich sehen, dass ich nicht den anschluss verpasse. Wieder einmal starten wir in einen märchenhaft schönen morgen.

Wir sind allerdings nicht so super drauf – Guy hat schlecht geschlafen und schmerzen im rechten bein, und Emmanuel ist auch nicht sein quirliges selbst. Er hat sich wohl gestern übernommen und meint er habe zu wenig geschlafen und ausserdem habe ihm die meinung des Korsen die laune vermiest. Gestern beim nachtessen waren auch zwei Korsen dabei, der eine mit einer jammermiene, der andere ein giggler. Die jammermiene fand dass die Franzosen traurig seien – und Emmanuel hat das in den falschen hals gekriegt.

Da wir nur fünf stunden zu laufen haben nehmen wir es etwas gemütlicher, indem wir zweimal länger rast machen. Guy kann trotz seiner schmerzen im bein immer noch loszäpfen wie eine gewehrkugel aber als wir in Senergue ankommen ist er sichtlich erleichtert. Es ist erst halb drei als wir ankommen und daher haben wir genügend zeit, noch etwas herumzublötterlen. Wir kochen heute selber und es soll eine kräftige gemüsesuppe geben – früh genug, dass Guy noch verdauen kann bevor er schlafen geht. Internet gibts hier auch also schreibe ich meinen tagesbericht. Danach – werde ich mich nach einem bier umsehen. Aber kein blondes Leffe – das hat mir gar nicht geschmeckt.

For ES

Fonteille reveals itself as a true paradies for body and soul. I am glad we had to walk all the way up here – firstly because having done it yesterday we don't need to do it today – secondly because I would otherwise have missed a marvellous sunrise – and thirdly because we would hardly have been fed such a sumptuous breakfast in Estaing as we have here. There are about ten different cakes, panetone, toast bread, plaited bread, and other pastry and at least eight different spreads to be had – far too much to taste it all. I'm tempted, but my stomach tells me that there is only so much it can hold so I give most of the treats a miss.

We start moderately early at eight thirty into another day with fog – but this time we are just above it and only the last vestiges of it drift through the trees around us, the sun painting rays of light into the fog. I can hardly let go of my camera but finally have to hurry to keep the others in sight.

Both are a bit under the weather – Guy has slept badly because of the huge meal the night before, and in addition his right leg hurts. Emmanuel also complains he hasn't slept enough despite having a good nine hours sleep – he has exhausted himself yesterday and still feels it. Also he feels morally down because of a remark another guest made yesterday. Since he is finishing his wandering tomorrow he might also feel sad about this without realising it. Myself seem to be a bit closer to the water than usually – for no apparent reason. I feel basically happy.

In any case we are glad today's etappe is short with only 20km and we take two lengthy rests, but still arrive around two thirty. That leaves us a lot of time to hang around, doze a little, write, do the washing. I'm going to do the purchases because tonight we cook for ourselves, and intend to cook a substantial vegetable soup. The shop opens only at 16.30 – they are keeping schedules like the Spanish with hold a siesta. Time for me to write my diary- especially since there is an internet connection available. And then I will have to look up a possiblity for Emmanuel to leave Conque day after tomorrow on a public transport – I hope we find something. These places are really beyond the black stump, as the Australians would say.

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