Sonntag, 24. Oktober 2010

Tag fünfundachzig

Etappe: Mansilla de las Mulas – Léon 19km
unterkunft: monasterio de las Benedictinas Carbajalas

Es wird wieder einmal ziemlich spät da ich erst um sieben aufwache. Wie üblich ist Georg noch später dran, wir machen aber aus, dass wir uns in Arcahueja treffen. Ich marschiere schon mal los, da ich gerne die morgenfrühe alleine geniesse, und Georg geht es ebenfalls so. Da die etappe kurz ist haben wir es nicht sehr eilig nach Léon zu kommen, wir haben genug zeit die stadt zu erkunden.

Die unterkunft ist einfach und diesmal nach männlein und weiblein getrennt. Georg und ich sind fast die ersten da. Gepäck abgeladen und dann machen wir uns auf die stadt zu erkunden. Ich geniesse es, einmal einfach ein bisschen rumzuhängen, hier einen kaffee zu trinken, da die nase hinein zu strecken. Die kathedrale ist bis fünf geschlossen, wir schlendern also etwas durch die strassen und beschliessen schlussendlich, dass wir was essen wollen, der magen hängt durch. Bei zwei bierchen, paella (meine güte ist das ein stress die schrimp zu köpfen und zu schälen!) und kaffee sind dann schnell mal zwei stunden vorbei. Wir drehen noch eine runde und ich kaufe mir in der apotheke noch neue salbe und ein pflaster für die ferse. Die hat sich heute zwar einigermassen benommen, aber morgen klebe ich mal vorsichtshalber etwas drauf. Dann gehen wir in die kathedrale.

Die glasfenster sind wunderschön und einige der schönsten steinmetzarbeiten die ich je gesehen habe sind dort ebenfalls zu finden. Wieder einmal bin ich vom kontrast der spanischen kirchen eingenommen. Ein riesiger leerer kirchenraum und daneben dann fast überfülle an dekorationen. Und wieder einmal passt es. Die kirche gefällt mir. Auch die stadt gefällt mir – einfach weil es eine stadt ist. Wieder einmal stelle ich fest, dass ich ganz gerne mal wieder in die grosse zivilisation komme. Und irgendwie freue ich mich auch auf das ende der reise – so schön sie auch war. Ich bin nicht geschaffen für diese permanente – sinnleere – möchte ich es fast nennen. Das ist nicht negativ gemeint, ich habe vieles erlebt und erkannt, das diese reise wertvoll macht. Aber es ist kein zustand der dauern kann – nicht für mich. Das laufen nimmt zeit in anspruch welche ich langsam wieder für andere sachen nutzen möchte – und ich vermisse auch mein zuhause.

For ES

It's late again today. I wake up only at seven. As usual Georg is even later so I head on already, we will try to meet at Arcahueja. I don't mind as I love walking alone in the blue hour before sunrise. As the etappe is fairly short we're in no hurry today to get to Léon- we have plenty of time to discover the town.

The albuerge is simple and this time there are dorms for men and women separately. Georg and I are almost the first there and just drop our stuff before we head off to the cathedral. Which is closed until 17.00. It's nice to just have time to loll around a little in a cafe, stoll through the town and poke the nose here and there into a church. After a time we find that our stomachs need a stuffing and spend a leasurely two hours over an early dinner. Finally we head for the cathedral. On the way I stock up on cream for my feet and a plaster for my heel.

The cathedral is quite beautiful with huge stained glass windows and some extremely fine stonemasonery. I like the spanish churches with their contrast of great empty spaces and an almost overwhelming mass of fine details in the altarworks. I also like the town – simply because it IS a town. I just love a bit of civilisation. And I am actually looking forward to the end of this voyage. I find that I am not made for this lack of sense. I do not mean this negatively, I have learned many things on the way and would not want to miss the experience, but now I am quite ready to go back home and – do – something. Walking is starting to take time away from other things I'd like to do. And I miss home.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen