Mittwoch, 13. Oktober 2010

Tag vierundsiebzig

Etappe: Cirauqui- Los Arcos 37km
Unterkunft: albuerge Fuente del casa Austria

Wieder ein frü hstart – etwas später als sieben. Ich marschiere im licht der lampe runter zur römischen brücke wo ich feststelle – ooops, da fehlt mir was. Also kehrt um und alles nochmals hoch um die stöcke zu holen, die ich vergessen habe. Tja- wie schon meine Mutter sagte: wer's nicht im kopf hat hat's in den füssen. Da hatte ich es heute ganz besonders. Schon gestern stand fest, dass ich heute eine wirklich lange etappe machen möchte - ob ich es allerdings schaffen würde, entscheide ich erst, nachdem ich von der zweiten etappe bereits zehn kilometer gemacht habe. Dann bleiben mir noch zwölf – und da gibts keinen pardon – einmal angefangen muss ich durch, denn es gibt kein dorf und nichts dazwischen. Das wetter ist perfekt zum laufen – die sonne scheint aber ein kühler wind weht. So kühl, dass ich sobald ich sitze ein bisschen kalt habe. Ich bin bereits um viertel nach eins in Villa Mayor de Monjardin – damit bin ich schon 25 km gelaufen. Ich erlaube mir eine ausgedehnte pause und verspachtle ein riesen käse sandwich und ein bier. Danach fühle ich mich gestärkt für die letzte etappe – es ist wieder wunderschön zu laufen.

Der weg führt durch eine weite leicht gewellte ebene mit unglaublich grossen äckern, deren ende sich dem blick verliert. Auf beiden seiten ist die ebene von hügelketten eingegrenzt. Die felder und äcker branden gegen die hügelkette wie ein gieriges mehr und zwängen sich in jede flache stelle. Darüber ragt die hügelkette wie eine insel heraus, ein ort anscheinend unberührter wildnis in dieser kulturlandschaft.

Überhaupt gefällt mir in Spanien dieses patchwork von wildnis und kulturlandschaft, ein intimes nebeneinander, das so in der Schweiz kaum zu sehen ist. Wo der hügel zu steil ist bleibt einfach die natur so stehen wie sie gerade wächst. Darin kann sich auch wildes leben verstecken – dem es aber im moment trotzdem an den kragen geht – wie schüsse von den hügeln zeigen.

Ich komme endlich in Los Arcos an – das 'drei letzte kilometer syndrom' war heute besonders hart zu bekämpfen. Ich schaue direkt in der ersten albuerge rein und finde leicht platz. Da wird deutsch gesprochen – das ist ganz angenehm als abwechslung. Und da in der albuerge auch ein masseur seine dienste anbietet, erlaube ich mir nach der heutigen anstrengung eine massage. Das tut guuuuut!

Als nachtessen gibt's dann nichts grosses mehr, nur das brötchen das ich am morgen gekauft habe und eine banane. Ich habe heute eh schon genug gefuttert. Und recht schnell dann ins bett.

For ES

Another early start – which turns into a blind one as I realise down at the roman bridge that I have forgotten something. Turn and straight back up the hill again – to get my walking sticks. As my mother always says: those without brains have legs. And legs I need aplenty today as I intend to do one and a half etappes or a total of 37 kilometers. Whether I will be able to do it I can only decide in Villa Mayor de Montjardin. At that point I have already walked 25 km and 12 more are to be done. But if I start I cannot stop because there is no village between Villa Mayor and Los Arcos.

Walking today is again wonderful. The sun shines but a cool wind blows which makes walking comfortable. The last part is- although tough as it seems particularly long also very beautiful. It leads through an undulating valley, bordered by a range of hills on both sides. The plowed fields are huge- their borders are lost to the eye. What is also quite striking is, that there do not seem to be any farms associated to those huge expanses of fields. I have no idea where the farmers live.

The fields are like a hungry sea- branding against the flanks of the hill devouring as much as they can, encroaching on every flat space. But the range of hills is like a safe heaven for a seemingly still untouched wilderness. Thait is one aspect I like about Spain – that patchwork of wild spaces and cultivated fields. Wherever the land gets to steep or rocky to plow under it remains in its natural state, creating little islands for the wildlife. Which is at the moment under threat, as the gunshots from the hills tell me.

Despite the wonderful environment- the last three kilometers are getting tough – as usual. I am really glad to arrive in Los Arcos and head right into the first albergue – a little afraid I might find no place as I am fairly late shortly before five.

But there is still ample room for me. I take a shower and then – oh luxury of luxuries – I have a massage on my feet and legs. Not much for dinner – I have already eaten plenty today- and an early night.

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