Sonntag, 17. Oktober 2010

Tag siebenundsiebzig

Etappe: Najéra – Granón 28km
unterkunft: Kirche San Juan Bauttista

gemäss etappenfahrplan wäre heute eine kleine 21km etappe vorgesehen-aber das ist mir ein wenig zu kurz. Da mir aber meine füsse gestern ziemlich schmerzten entscheide ich mich erst in Santo Domingo zu entscheiden, was ich tun will. Zudem will ich es etwas langsamer angehen, und laufe mit Annick, die ihre waden schonen will. Wir gehen erst gegen acht uhr los da ja die etappe kurz ist. Nach drei stunden allerdings brennen mir die füsse als ob ich keinen schongang eingeschaltet hätte. Wir kommen nach Cirueña und sehen das erste mal, was der bauboom und die wirtschaftskriese in Spanien angerichtet haben. Das dorf selber ist sehr klein, aber draussen hat irgend ein investitionsgenie die idee gehabt einen golfplatz zu errichten und eine ganze trabantenstadt für mehrere tausend einwohner. Grauslich- da ganze strassenzüge links und rechts im gleichen strickmuster erstellt wurden – dazwischen wieder ödland und keinerlei versorgungseinrichtungen. Und kaum ein haus ist bewohnt, das ganze ist eine riesige geisterstadt.

In Cirueña verliere ich dann Annick auf die übliche weise- ich gehe vor in die bar, und Annick scheint diese nicht zu finden. Nach der pause entschliesse ich mich wieder im gewohnten tempo zu marschieren- ich habe den eindruck, dass schnellere, kürzere schritte die füsse weniger belasten, da das gewicht weniger lange auf ihnen ruht.

In Santo Domingo de la Calzada muss ich mich entscheiden. Es ist erst knapp zwei -zu früh um schon anzuhalten. Ich suche mir eine internetverbindung um den gestrigen blogeintrag zu laden und sehe in einem kommentar, dass Grañón sehr empfohlen wird. Damit ist die sache klar – ich marschiere weiter. Die sieben kilometer mehr bringe ich in knapp einer stunde und zwanzig minuten hinter mich und die füsse geben keine piep von sich(sozusagen) Erst als ich die schuhe ausziehe spüre ich dann die verschiedenen wehwehchens - und schmiere diese sofort.

Endlich ist wieder mal eine kirche offen – es erstaunt mich wie sehr es mich stört, dass hier in Spanien die meisten kirchen ausser beim gottesdienst immer geschlossen sind. Endlich kann ich wieder mal singen – es ist vielleicht die stärkste form des glücks die ich empfinden kann – dieses ganz im ton aufgehen in der besonderen akkustik einer kirche. Ein kleiner moment des einsseins.

Jetzt muss ich unterbrechen – wir werden zum kartoffelschälen 'abkommandiert', das ist des pilger's beitrag zum heutigen abendessen. Ein kleiner freiwilliger geldzustupf kann auch gegeben werden – das bleibt dem gewissen des pilgers überlassen.

For ES

According to the plan for the etappes today's march will be 21 km long – that seems not enough for me. But since my feet were quite sore yesterday I will leave the final vote to them, once I am in Santo Domingo. I also decide to take it slowly today and join Annick who also wants to take it easy because of her calve. But after three hours my feet are really burning -doesn't seem to do them any good that slow walking. When in CirutñaI I loose her because I go ahead to the bar and she doesn't seem to find it, I decide to return back to my normal walking speed. My theory is that in fact the sole of the foot is under less pressure when I walk faster, and also carries the weight less long – and since I make the same amount of steps that will make a difference in the long run. Harder on the rest of the body but easier on the feet.

In Santo Domingo I root up an internet connection to post the entry from last night and there in a comment I read that Grañós is a good place to stay the night – that would be just another seven kilometers down the road. The decision is quick – and my feet outvoted. In fact the distance does not seem hard – up to the last kilometer or so when I see the roofs of the village but it just doesn't seem to come closer.

Now I am in the church – under the roof by the tower. That is a wonderful place, although the matresses are REALLY thin. The two blankets in the garage are quite on a par with these matresses. If we are lucky no more pilgrims will come – we are at present about nine people – I guess a second one will be possible.

Now I must stop – we are called to clean the vegetables. That is the pilgrims' part in cooking. And a small monetary recompense on a voluntary bases – each pilgrim decides on his own conscience.

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