Donnerstag, 5. August 2010

Tag Fünf

Der tag beginnt mit einem donnerschlag – und regen.

Naja- das regt mich nicht gerade zu freudentänzen an aber probleme habe ich damit auch nicht. Die nacht war lang- bin schon um sieben schlafen gegangen und meine beine liessen mich relativ ungestört schlafen. Daher fühle ich mich am morgen fit wie eine fiddel.

Es regnet als ich aufbreche und dreht zwischendurch nochmals ganz schön zusätzlich auf. Der poncho ist zwar wasserdicht – aber leider eben auf beiden seiten. Ich werde daher mit der zeit von innen her auch ziemlich feucht. Das ist weiter nicht schlimm, solange es windstill ist, aber über das feld merke ich wie schnell auch schon leichter wind einen auskühlt. Ich bin daher froh als der weg meistenteils unter tannen verläuft. Sehen kann ich bei den tiefen wolken ohnehin nichts von der umgebung.

Auf dem weg überholt mich eine gruppe Deutscher, welche flott an mir vorüberziehen. Einige wechseln ein paar worte, müssen dann aber den anderen hintennach eilen um den anschluss nicht zu verpassen. Bei einer frau bemerke ich, das tempo sei mir zu hoch – ihr auch, meint sie, aber sie müsse halt schauen dass sie nachkomme.

Ich bin froh, dass ich alleine mein tempo bestimme. Es gibt kein 'müssen' auf dem weg ausser das laufen müssen -und da entscheide ich selber wie lange und wie weit.

Heute geht es von 900 auf 1400 meter und dann wieder runter auf 400 meter. Rauf – kein problem. Ich geniesse den anstieg. Die Deutschen, welche ich zwischendurch mal wieder bei der pinkelpause überholt hatte, sehe ich mal kurz von oben, doch sie überholen mich seltsamerweise nie mehr, sogar als ich pause mache. Vielleicht sind sie am bach gescheitert :p? Da gab's nämlich keine brücke und ich war gottenfroh um meine stöcke die mir prächtig rüberhalfen. Überhaupt war ich heute noch froher um sie als sonst, da es nach dem pass wieder sehr steil runterging. Da half nur noch meines vaters knieweiche technik und zum zusätzlich abfedern die stöcke. Damit kam ich mit gut einer halben stunde vorsprung nach Schwyz runter – soll mich aber niemand fragen wie sich meine knie anfühlen.

Nach Schwyz hat mich dann noch der übermut gepackt und ich bin noch etwa eine stunde weiter bis Brunnen gelatscht – habe alledings irgendwo den weg verloren und musste der hauptstrasse entlang rübertippeln. Ouch – ich wiederhole nicht, was ich bezüglich asphalt schon gesagt habe.

Jetzt sitze ich am see und geniesse die aussicht. Die sonne scheint zwar nicht, aber auch so ist das panorama beeindruckend.

Wenn ich mir so die ganzen wander und reiseberichte vor augen passieren lasse, dann fällt mir auf, dass niemand sich mit gewissen natürlichen problemen aufhält. Dabei – man überlege sich mal was geschieht, wenn man mitten im regen einen dringenden ruf der natur hört? Feinsinnigen gemütern empfehle ich es hier nicht weiterzulesen. Für alle anderen hier eine anleitung.

Die höflichkeit gebietet es, dem ruf nicht direkt neben dem pfad, so einsam er auch sein mag, zu folgen. Also schlägst du dich in die büsche. Es tropft, saftet unter den schuhen, und ganz allgemein macht der boden den eindruck eine freiwerdende stelle als seegrund annehmen zu wollen.

Gut – du kannst also deinen schweren rucksack wärend des geschäfts nicht ausziehen, da es kein trockenes plätzchen gibt wo du ihn abstellen kannst. Also suchst du dir einen kräftigen baumstamm zwecks anlehnen. Die stöcke zu benutzen solltest du vermeiden – in dem weichen grund könnte es gut sein, dass sie weiter absinken als du möchtest. Schwerer rucksack – übergewicht nach hinten – bluttes --- ich überlasse es dir den rest vorzustellen.

Gut – den Baumstamm hast du gesichtet. Jetzt stelle sicher, dass grosse, weiche blätter in reichweite um ihn herum wachsen. Wenn dies nicht der fall ist, statte dich damit aus, bevor du zum wesentlichen teil deines geschäftes schreitest. Denn – du hast zwar in schlauer voraussicht das toilettenpapier leicht zugänglich in einer aussentasche des rucksacks verpackt – aber da kommst du nicht dran!

Vorteil der situation – die natur stellt dir feuchttüchlein zur verfügung. Saubere sache oder nicht? Jetzt bleibt dir nur noch die akrobatische verrenkung die nötig ist um die hosen runter und gleichzeitig oben zu halten – aber wenn du es geschafft hast – dann wirft dich keine weitere herausforderung, die mutter natur für dich bereithalten könnte, aus der bahn.

Und somit wäre auch diese wissenslücke geschlossen.

For ES

Today I walk from Einsiedeln to Brunnen – some 24 kilometers – going up from 900 to 1400 und down to 400. Steeply. I like walking up even though I am soaking wet since it rains again and I am a bit afraid the windchill might cool me. But luckily the path is mainly under trees so no wind. Once I reach the summit, however, the going down is hellish. Very steep, I soon feel my knees. Dad's knockneed walking style comes to my aid and the support of my sticks. I love my walking sticks. Without them I am sure I wouldn't yet be where I am – sitting by the lake, listening to the plashing of the water, enjoying the sense of achievement. It's still overcast, but no longer raining and the panorama is quite aweinspiring.

While I am walking I am faced with a problem most writers of novels or even travelogues never seem to encounter – answering a call of nature under the pouring rain. For the faint of heart I suggest 'read no further' for all the others, here a guide.

Politeness forbids to follow the call right beside the path, remote as it may be. So you head into the bushes. Water drips down in cascades, squishes up from under your shoes and the ground gives the impression it just accepted a vacancy as a seafloor.

So – here you are with a heavy backpack and it becomes evident, that you will be unable to conduct your business by taking the pack off – there is simply no place to put it down drily. So – look for a sturdy trunk against which to lean with your pack while going about your business. But stop! First make sure there are plenty of soft, big leaves in reaching distance. If there are none, go and fetch a few! Because – clever and thoughtful as you are you have put the toiletpaper into an outside pocket of your backpack – but you can't reach it!

But nature provides – nice wet stuff for thorough cleaning. Neat – isn't it? Now that you have everything handy you only need to perform the acrobatic task to pull your pants down and keep them up at the same time. Once you managed that feat, nothing nature can throw your way will ever faze you.

And hereby one more educational lacuna has been filled.

3 Kommentare:

  1. hullobabs
    training und nur noch abends in der unterkunft

    und? wie sieht es in dir aus?
    bist du schon frei?
    oder denkst du noch viel über die arbeit nach?

    AntwortenLöschen
  2. Uhuu, schön wieder von dir zu lesen.. Es wird langsam zur Gewohnheit deine Erlebnisse vom Tag zu lesen, bevor ich den Pc ausschalte.. Danke für die Erklärung der Wissenslücke..

    In keinem Buch liest man das nicht mal Hape Kerkeling hat es fertig gebracht darüber zu erzählen.. ;-)) Ich fahre bald in Urlaub, werd mir ein Indernetcafe irgendwo suchen u. dich auf jedefall lesen.. Also bleib auf der Hut u. auf jedenfall gesund...

    LG Karla

    AntwortenLöschen
  3. Hallo tasie

    Jetzt träume ich nicht mehr davon. Scheint als ob ich eidlich abgeschlossen habe.

    :D Freut mich dass ich mal was zu sagen habe, was nicht schon total plattgewälzt wurde :p Schöne Ferien Karla

    AntwortenLöschen