Sonntag, 1. August 2010

Take off

Sonntag. Mein Vater will kurz vor acht bei mir sein da ich um acht losmarschieren will und er mich bis Landquart begleitet. Um halb acht erwache ich mit einem schock...voll verpennt. Kühlschrank ausschalten, kaffee kochen, frühstück runderschlingen. Um zehn vor acht läutet die türglocke. Meine schwester hat sich kurzerhand entschlossen mich ebenfalls zu begleiten.

Püntklich mit einer viertel stunde verspätung marschieren wir dann los. Mein rechtes knie, welches mich die ganze letzte woche geplagt hat, benimmt sich heute. Es geht zügig vorwärts und um halb zwölf sind wir in Landquart. Wir schnappen uns etwas zu trinken am bahnhof, dann fahren Zibi und paps mit dem zug wieder zurück. Ich bleibe noch etwas länger hier um meinen füssen etwas rast zu gönnen. Erst als ich im schnellimbiss den rucksack abstelle und ein paar schritte ohne laufe, merke ich, wie sehr er eigentlich auf die füsse drückt. Die ersten paar schritten nach dem sitzen sind dann auch extrem – greisig und schmerzhaft. Aber die erste hälfte der ersten etappe ist geschafft – folgen noch 199 weitere halbe etappen.

In Landquart verfranse ich mich bei der autobahn auffahrt und zirkle etwa 10 minuten herum bis ich es endlich über die Tardisbrücke schaffe. Weiter geht's im (noch) flotten tempo alles dem Rhein entlang. Der geruch der sonnenheissen föhren ist wunderbar in der luft.

Die luft ist dann aber etwa ab Bad Ragaz draussen. Meine schwester in Sargans ruft an um zu fragen wo ich gerade bin, sie wird mir auf dem Rheindamm entgegen kommen. Dies tut sie dann auch joggenderweise zwei knappe, schon etwas fusslahme kilometer später. Ab da sind es immer noch über fünf kilometer bis zu ihr nach hause – und die haben's in sich. Inzwischen ist nicht nur die luft draussen sondern auch der gummi durchgerollt. Die füsse sind wie blei und jeder schritt ist eine herausforderung. Meine schwester bietet mir an, ihren mann zu rufen, der uns abholen soll. Aber das lässt der grind nicht zu. Der weg muss gelaufen werden. Einen kilometer später jedoch muss ich am stadtrand von Sargans klein beigeben. Ich gebe meiner schwester den rucksack und schaffe es dann im schneckentempo noch bis zu ihr nach hause.

Tja - die ersten 30 kilometer waren nur ein bedingter erfolg.

FAZIT DES TAGES: ÜBERMUT TUT SELTEN GUT.

For ES

Take off

Sunday. My dad will turn up shortly before eight since that is the time I want to walk off. He will accompany me til Landquart. Half past seven I wake up with a start. I overslept! Fridge tuned off, coffee boiled, breakfast gobbled at high speed. Ten to eight the doorbell rings. My sister has decided to come along too.

Punctually a quarter of an hour too late we march off. We reach Landquart at good speed at half past eleven where we take a drink together and then part company. Dad and my sister return home by train, I push on. After the rest the first few steps are very painful.

I get tangled up for ten minutes in the bypasses to the autobahn but finally manage to extricate myself and cross the Tardis bridge. I walk happily in the turpentine laden air of the hot firs but after Bad Ragaz the air is out and the tire flat. Walking becomes more and more painful despite the insoles. My sister from Sargans calls to know where I am - she will come to meet me and walk me home to her place.

She arrives at a jog – and I am rolling on the rubber. It's still about five km to her place and the walking becomes increasingly tough. She proposes to call her husband so he can drive us home, but I want to walk all the way. Finally, about a kilometer from home I cave in and get her to carry my backpack. Relieved of the 12 kilos I manage the rest of the way at a snail’s pace. 30 kilometers on the first day. My feet are shot.

Fazit of the day: set manageable objectives.

1 Kommentar:

  1. oh babs

    herzlichen Glückwunsch

    FÜßE


    O meine müden Füße
    "O meine müden Füße."
    Storm.

    O, meine müden Füsse -
    Kaum tragt ihr mich noch fort,
    Und doch muss ich noch weiter
    Nach fernem, fernstem Ort.

    O, meine müden Füsse -
    Wie trag ich euch nur fort,
    Dass ich nicht niedersinke:
    Wo liegt - wo liegt der Ort?

    Karl Ernst Knodt

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