Donnerstag, 19. August 2010

Tag neunzehn
Karte hier
Etappe: von Allaman nach Nyon ca. 23Kilometer
unterkunft : B&B bei Baumgartner

Ich bin gestern früh ins bett gegangen da ich trotz der angenehmen und nicht anstrengenden etappe gegen neun schon geknüttelt bin. Ich denke es war der wind, der einem die energie raubt.

Heute morgen wache ich zum versprechen von schönem wetter auf. Der tag entwickelt sich dann auch zu einer leichten bewölkung mit viel sonne und angenehmen 25 Grad. Es windet kaum und der Genfersee präsentiert sich heute fast spiegelglatt, im gegensatz zu gestern wo die wellen gelegentlich schon weisse kronen hatten.

Beim morgenessen leistet mir das grosskind von frau Cauderay gesellschaft und sie singt mir ein deutsches kinderlied vor, dass sie im Kindi gelernt haben. Sie wohnt in Montpellier und die Franzosen haben eine ganz andere einteilung der schulstufen so dass sie eigentlich in so eine art vorschule geht wo sie schon buchstaben lernen und auch ein bisschen deutsch.

Nachdem sie mich noch in ein paar tiere verzaubert hat, muss sie sich ankleiden und ich mache mich parat zu gehen. Der marsch führt heute leider kaum dem see entlang, nur gerade ein paar kurze meter ganz am anfang, dann geht es in die höhe. Das ist nicht anstrengend und ich habe mehrmals eine wunderbare sicht über den Genfersee. Das gegenüberliegende ufer ist jetzt schon näher und ich kann jetzt einzelne häuser und felder erkennen. Leider führen heute auch fast 80% der strecke über zement oder teer und ich muss oft auf die grünnarbe neben der strasse ausweichen. Das geht zwar, ist aber auf die dauer auch anstrengend je nachdem wie hoch das gras ist oder wie eben der untergrund. Und manchmal bleibt mir nur die strasse. Ich nehme es heute dem gefühl nach gemütlich da ich erst gegen 17:00 in Nyon sein will, so habe ich das mit frau Baumgartner abgemacht. Die 23 kilometer sollten mich etwas weniger als 6 stunden kosten daher nehme ich es sehr patschifig. Trotzdem bin ich schon kurz nach vier in Nyon. Ich stelle meinen rucksack am bahnhof in ein gepäckfach und gehe mir die stadt ansehen. Das alleine zeigt schon, dass es mit den füssen besser geht, früher hätte ich nur noch absitzen und piesten können. Kurz nach fünf hole ich mir dann den rucksack wieder und marschiere noch etwa einen kilometer bis zum B&B.

Jetzt sitzt ich draussen vor dem haus und geniesse den schönen abend. Frau Baumgartner erzählt mir dass gestern sowohl Jonas als auch der grossvater mit seinem enkel bei ihr zu gast waren. Im ganzen waren gestern sieben pilger bei ihr – heute bin ich bis jetzt der einzige knochen. Schade – ich hatte gehofft, dass noch ein paar andere dazukämen. Aber noch ist ja nicht abend – vielleicht meldet sich ja noch wer. Wärend des ganzen marsches habe ich mich gewundert, dass rechts von mir so ein hoher hügelzug war. Bis es mir beim betrachten einer karte wie schuppen von den augen fiel- das ist der Jura! Ich bin mir gewohnt, dass da ein ganzes stück flachland dazwischen liegt – aber hier rückt der Jura ganz an den Genfersee heran. Zum glück muss ich da nicht hoch.

So – jetzt ist dann zeit um noch etwas zu abend zu essen und dann werde ich mal versuchen rauszufinden, wie viele kilometer ich eigentlich gelaufen bin.



For ES

Yesterday I went to bed early – I was more exhausted than I expected. I guess the wind has drained my energy.

This morning I wake up to the promise of a beautiful day and during the day it keeps the promise with scattered coulds a lot of sun and comfortable 25 celsius. At breakfast Mme Cauderay's granddaughter joins me, she chats a little with me and sings me a German song. Then she gets her magic wand and turns me into different animals, before grandma calls her to dress her. I make ready to head off too. The walking is less interesting than the day before, as about 80% are bitumen or concret roads. I can walk on the side on the green stip, but that too can get tiring, depending on the length of the grass or how flat the surface is. I am in no hurry to get to Nyon because frau Baumgartner from the B&B will only be around about 5 o'clock. The 23 kilometer shouldn't take me more than 6 hours usually so I dawdle a bit, put in a lengthy rest at noon and am generally not it a hurry yet I still arrive before 4 in Nyon. So – backback into the luggage vault and twelve kilos lighter I go to visit the town. This alone shows, that my feet are finally getting there. Earlier I could just have sat down and whined but now I am still fit enough for a town visit and by five I get my backpack back and walk another kilometer to the B&B.

Now I am sitting outside enjoying the evening. Mrs Baumgartner tells me that Jonas stayed with her yesterday, as well as the grandfather with his grandson. There were seven pilgrims there – and today I am alone. Pity – I was rather looking forward to some company. But now I go and have dinner – maybe by the time I have finished that somebody else will have turned up.

And then I go to figure out how much I've actually walked so far.

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