Dienstag, 17. August 2010

Tag siebzehn

von Lausanne nach Lausanne ca 2km
unterkunft Jugi Lausanne

Ich bleibe heute in Lausanne. Eigentlich zieht es mich halbwegs weiter, denn das wetter ist perfekt zum laufen, mit einer lockeren bewölkung aber keiner aussicht auf regen. Aber ich will heute meine stinksocken waschen und alles andere was von dem käsegeruch infiziert wurde. Ich stelle fest, dass sogar die hosen danach stinken! Kein wunder habe ich gestern trotz gewaschener füsse immer diesen 'duft' in der nase gehabt! Aber jetzt ist alles wieder sauber und geruchlos.

Von Jonas verabschiede ich mich beim morgenessen da er weiterzieht. Eventuel sehen wir uns noch ein letztes mal in Genf. Wegen Jonas fühle ich mich alt! Gestern wurde ich für seine mutter gehalten und heute hat meine zimmergenossin gemeint ob ich mich pensionieren lassen hätte. Ich: „Was – schon?“ Sie, „Nun ja in Deutschland kann man das ab 56, ich dachte eventuel hier auch.“ ! Ich höre Yvonne schon lachen – ihr jährchen altersvorsprung ist zu zehn jahren nachsprung geworden! Muss ich geschafft aussehen! Um so mehr ein grund einen tag pause einzulegen. So mache ich dann die wäsche und fahre dann in die stadt – schöne nebenwirkung. Wer in einer Jugi schläft, erhält einen freipass für die öffentlichen verkehrsmittel. So kurve ich dann erst zur place Riponne weil ich weiss, das es da geschäfte in der nähe hat. Ausserdem ist da das ar chäologische museum. Ich will mir noch ein paar andere schuhe kaufen, die an der ferse etwas mehr gepolstert sind weil es vorauszusehen ist, dass die nächsten strecken viel asphalt enthalten werden. Ich gehe in vier schuhgeschäfte – und nur EINES hat personal, dass sich tatsächlich um einen kümmert- und die haben leider keine sportschuhe.
Schliesslich kaufe ich mir ein paar rafting sandalen, weil die ziemlich federnde sohlen haben. Ich werde versuchen ob ich mit socken und einlagen darin gehen kann – wenn nicht habe ich wenigstens für die freizeit ein paar angenehme schuhe... und teuer waren sie auch nicht.

Nach dem museumsbesuch fahre ich mit der metro nach Ouchy an das ufer des Genfersees. Da hat es eine schöne anlage und ich setze mich ein bisschen hin um peoplewatching zu machen. Ein grosselternpaar mit enkel spaziert vorbei. Die grossmama versucht den enkel, ein knöpfchen von höchstens zwei jahren, für das geflügel zu interessieren. „Schau, die vielen schwäne und gänse – sind die nicht schön?“ Doch enkelchen hat was ganz anderes entdeckt und steuert mit strahlenden augen auf das rösslikarusell zu. Grossmama ist nur zu glücklich dem kleinen eine fahrt zu spendieren und setzt ihn auf ein prächtiges pferd. Der kleine aber – schon ganz mann – will etwas mit mehr PS und steuert gezielt auf den jeep los. Dort sitzt er dann freudestrahlend hinter dem steuerrad und macht brmm brmm geräusche. Da sieht man's wieder – gewisse dinge sind einfach angeboren.

Daneben hat es ein grosses klettergerüst mit drei rutschbahnen das sich bei den kindern grosser beliebtheit erfreut. Ich wundere mich ein wenig warum wohl, habe ich doch schon andere, ähnliche gerüste gesehen, die völlig verwaist waren. Unterliegen eventuel auch kinder dem gruppendruck und akzeptieren, dass etwas toll ist wenn nur genug andere auch darauf herumturnen? Sei's wie's mag, die kinder schienen auf jeden fall spass zu haben.

Schade, dass die sicht am see unten nicht sehr gut war. Die berge in der ferne liessen sich nur erahnen, eigentlich war die aussicht schlechter als gestern. Nachdem ich ein paar minuten vergebens in die ferne gestarrt habe, gebe ich auf und kehre in die Jugi zurück. Wo ich das heute morgen vermisste römische museum direkt nebenan entdecke. Ist ja klar – und jetzt reicht die zeit nicht mehr um es noch zu besichtigen. Morgen habe ich eine 23 kilometer etappe vor mir – wenn ich erst gegen mittag losmarschiere habe ich vielleicht noch zeit es zu besichtigen. Mal sehen. Auf der anderen seite drängt es mich jetzt schon wieder loszuzotteln.
Heute gibt's nochmals eine frühe nacht – ich bin trotz nichtstun müde.

For ES

I spend the day in Lausanne even though the weather is perfect for walking – slightly overcast, without any threat of rain. But I want to do the washing and then find an alternativ footwear for walking on bitumen – something with a bit more bounce to dampen the impacts.

Jonas will continue today so I bid him goodbye. Maybe we will meet a last time in Geneva. Although – the way he causes people to think I am his mother – that's slightly worrying. And my roommate too – she's 54 – thought I had taken early retirement, so that I could do that walk. „Retirement? Why do you think so?“ Well - you can take early retirement at 56 in Germany. I thought maybe it was the same here.“ Thank you very much! I must look worse than I realised!

Aside from that faux pas she is an interesting lady and seems to have lead a pretty individual life.

Well, I finally do my washing, and once that is over I head into town to get those shoes. Service is lamentable at those shops – I end up buying a pair of cheap rafting shoes, which are fairly soft. Hopefully I can use them as an alternativ. If not – I got a cheap pair of shoes for after walking.

Once I have my shoes I head for the museum of archeology and then down to Ouchy to the lakefront. It's nice to promenade along the lake or just sit and peoplewatch – which I ?“ but the kid, hardly more than two years old has spotted something more to his liking and heads purposefully towards the oldfashioned merrygoround. Grandma is only to happy to accomodate his wish and chooses a betinseled horse for him. But he – already all man – wants more horsepower and picks a jeep. There he sits behind the wheel, making broom-broom-noises, grinning widely. There goes to see – some things are just bred in.

There's also a big wooden climbing construction with slides there. The children are just crawling all over it, a bit to my surprise, because I have similar constructions on other playgrounds which were desolately lonely places. Are children already subject to peer pressure and think just because everybody else is climbing and shouting it's got to be fun? Well – be it as it may – I do think the kids had a good time on that thing. I'm just being too critical again.

Well, after looking in vain for a view from the lakefront (the air was rather foggish) I head back to the Jugi. Somehow I regret a little not having spent the day walking in this good weather, but then - I needed the time. I will go to bed early because, even though I haven't done much, I am tired.

I am looking forward to tomorrow's etappe.

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